Jagdbomber Sea Hawk Mk 50

Die niederländische Marine schaffte 1957-58 22 Hawker Sea Hawk Mk 50 als Ersatz für die Hawker Sea Fury an. Die Sea Hawk dienten als Jagdbomber von dem Flugzeugträger Hr. Ms. Karel Doorman aus. Die Sea Hawk war von Hawker aus der Sea Fury entwickelt worden. Das Triebwerk war in der Mitte des Rumpfs untergebracht und hatte auf beiden Seiten des Rumpfs hinter den Flügel die Auslässe. Hawker konnte keinen Auftrag von der Royal Air Force erhalten, aber Aufträge von der britischen, deutschen, indischen und eben der niederländischen Marine. Die niederländischen Mk 50 beruhten auf der britischen FGA.6, hatten aber andere Elektronik. Ab 1959 konnten sie Sidewinder-Luft-Luft-Raketen einsetzten. Bei der niederländischen Marine dienten sie nicht lange, da Karel Doorman ab 1964 nur noch als U-Jagdträger diente und die Sea Hawk außer Dienst gestellt wurden. Die Sea Hawk war das einzige strahlgetriebene Flugzeug, das die niederländische Marine im Einsatz hatte.

Jagdbomber Hawker Sea Fury FB.51

Die niederländische Marine war der erste Exportkunde für die Hawker Sea Fury. Die Sea Fury war eine Weiterentwicklung der Typhoon und Tempest von Hawker, ursprünglich für die Royal Air Force entwickelt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde nur die Entwicklung einer Marinevariante für die Royal Navy fortgesetzt. Die erste Sea Fury flog 1945 und diente ab 1947. Auch die niederländische Marine führte die Sea Fury in zwei Versionen ein: Jagdflugzeuge der F.50-Variante und Jagdbomber der FB.51-Variante. Insgesamt 47 Maschinen wurden beschafft, wovon 25 bei Fokker in Lizenz produziert wurden. Die niederländischen Sea Fury dienten auf den Flugzeugträgern Hr. Ms. Karel Doorman (ex HMS Nairana) und Hr. Ms. Karel Doorman (ex HMS Venerable) ein. Sie wurden schon 1947 von der ersten Karel Doorman aus bei dem gescheiterten Versuch eingesetzt, die Unabhängigkeit von Indonesien gewaltsam zu verhindern. Ab 1957 wurden die niederländischen Sea Fury durch Hawker Sea Hawk ersetzt.

Polarforschungsflugzeug  Auster T7 Antarctic

Das Polarforschungsflugzeug Auster T7 Antarctic war ein Umbau der Auster T.7, von der 1955 zwei Exemplare für die Commonwealth Trans-Antarctic Expedition umgebaut wurden. Die Auster T.7 war die Trainerversion der Auster AOP.6, die ab 1945 bei der Royal Air Force als Beobachtungsflugzeug diente. Insgesamt 378 AOP.6 und 84 T.7 wurden gebaut. Die beiden T7 Antarctic dienten 1955-58 bei der Commonwealth Trans-Antarctic Expedition zur Aufklärung der Route für die erste Durchquerung der Antarktis an Land. Sie hatten zusätzliche Funkausrüstung, ein vergrößertes Leitwerk und konnten mit Schwimmer und Skier ausgerüstet werden. Die erste Maschine wurde 1955 an Bord der Theron in die Antarktis gebracht und konnte diese in der Weddell-See dabei unterstützen, durch das Packeis einen Weg zu finden. Die zweite kam 1956 an Bord der Magga Dan in die Antarktis.

Eisbrecher Stettin

Das Blimp K-28 war eines von 134, die für die US Navy gebaut wurden. Es gehörte zum Typ ZNP-K und wurde 1942 gebaut. Diese nicht starren Luftschiffe waren für die U-Jagd und für Patrouillen gedacht. Der Vorteil war ihre große Reichweite und Ausdauer sowie die Fähigkeit, über einen Ort zu schweben. Sie dienten zwischen 1941 und 1959 für die US Navy.

Flugboot Short Sunderland Mk. V

Das britische Flugboot Short S.25 Sunderland wurde für die Royal Air Force als Seeaufklärer entwickelt, aber u.a. auch im großen Umfang als U-Jagdflugzeug erfolgreich verwendet. Die Version Mk V war die letzte militärische Version der Sunderland. Sie erhielt stärkere Triebwerke und verbesserten Radar. Insgesamt 155 Maschinen dieser Version wurden gebaut und dienten ab Februar 1945. Weitere 33 Maschinen wurden aus Mk III umgebaut. Die letzten Mk V wurden im Juni 1946 ausgeliefert.

Schulflugzeug Boulton Paul Sea Balliol T.Mk 21 in Cosford

Die Boulton Paul Sea Balliol war die Marineversion eines Fortgeschrittenentrainers, der auf eine Ausschreibung von 1945 zurück ging und die Havard ersetzen sollte. Sie flog 1947 zum ersten Mal. Ursprünglich war ein Turboprobantrieb geplant, die Serienversionen erhielten aber den (billigeren) Reihenmotor. Für die Royal Navy wurde eine Variante entworfen, die auch auf Trägern landen und starten konnte. Die Balliol ging 1950 in den Dienst der Royal Air Force, die Royal Navy erhielt ihre 30 Maschinen bis 1954. In der Zwischenzeit veränderten sich aber die Anforderungen: die Trainer sollten Strahlantrieb erhalten, weshalb nur relativ wenige Balliol für die RAF und die Luftwaffe Ceylons bzw. Sea Balliol für die Royal Navy gebaut wurden. Die Sea Balliol wurde auch schon 1963 wieder ausgemustert.

Lockheed F-35B

Beim Royal International Air Tattoo (RIAT) in Fairford im Juli 2022 wurden zahlreiche Flugzeuge präsentiert, darunter einer der Senkrechtstarter des Typs Lockheed-Martin F-35B Lightning II der britischen 617 Squadron "Dambusters" der Royal Air Force, die auch für den Einsatz auf den britischen Flugzeugträgern der Queen Elizabeth-Klasse vorgesehen ist.  Auch zahlreiche weitere Flugzeuge und Hubschrauber gab es zu sehen, u.a. NH90 NFH der niederländischen Marine, Sikorsky S-92A und Leonardo AW189 der britischen Küstenwache, Westland Sea Lynx Mk.88A der Deutschen Marine, Leonardo Merlin HM2 der Royal Navy, Lockheed Martin F-35A Lightning II und Bell Boeing CV-22B Osprey der US Air Force, McDonnell Douglas EF-18A+ Hornet der spanischen Luftwaffe, Antonow An-30 der rumänischen Luftwaffe, NH90 TTH der Bundeswehr, eine Bombardier Global Express (ISR) (Raytheon Sentinel R1) (früher bei der Royal Air Force, jetzt Raytheon) und ein Leonardo AW149 von Leonardo Helicopters:

Amphibienflugzeug Grumman HU-16E Albatross

Die Grumman HU-16 Albatross war ein als Amphibienflugzeug ausgelegtes Flugboot, das primär als Such- und Rettungsflugzeug eingesetzt wurde. Es flog 1947 zum ersten Mal und wurde für zahlreiche Marinen und Luftwaffen gebaut, darunter auch die Bundesmarine. Ursprünglich wurde die Maschine als SA-16 von der US Air Force und als JR2F-1 später UF-1 von der US Navy und US Coast Guard bezeichnet, ab 1962 wird die Bezeichnung HU-16 verwendet. Die Maschine zeichnete sich auch durch gute Seeeigenschaften aus, benötigte aber bei schwerer See Startraketen (JATO), um wieder in die Luft zu kommen. 464 Maschinen wurden bis 1959 gebaut. Die Albatross diente ab 1952 bei der US Coast Guard, für die 30 Maschinen gebaut wurden. Dazu kamen noch 55 ehemalige Maschinen der US Air Force, die die Coast Guard nach der Außerdienststellung bei der Air Force 1973 erhielt. Die Version HU-16E war mit einer größeren Spannweite ausgestattet. Bei der US Coast Guard diente die Albatross bis 1983 und wurde danach durch die HU-25 Guardian and HC-130 Hercules ersetzt.

Vought OS2U-3 Kingfisher

Die Vought OS2U Kingfisher wurde als Nachfolger der Vought O2U/O3U Corsair entworfen und sollte die Curtiss SOC Seagull ersetzen. Das Ziel war ein katapultfähiges Flugzeug mit Schwimmern für den Einsatz auf Schlachtschiffen und Kreuzern, um für diese aufzuklären und das Feuer zu lenken. Im Gegensatz zu der für den gleichen Zweck entworfenen Curtiss SO3C Seamew erwies sich die Kingfisher als Erfolg, obwohl sie auch relativ schwach motorisiert war. 1519 Maschinen wurden gebaut, die ab 1940 bei der US Navy auf Schlachtschiffen, aber auch auf Kreuzern und vereinzelt sogar auf Zerstörern diente. Weitere Maschinen wurden an das US Marine Corps und die US Coast Guard geliefert. Dazu wurden Maschinen an die australische, britische, chilenische, dominikanische, kubanische, mexikanische, sowjetische und uruguayische Marine exportiert.

 

17.06.1922 - 100 Jahre erster Überflug über den Südatlantik

 

Fairey IIID Santa Cruz im Museu de Marinha in Lissabon

Der erste Überflug über den Südatlantik, der am 17. Juni 1922 vor Jahren beendet wurde, erfolgte mit drei portugiesischen Aufklärungsflugzeugen des Typs Fairey IIID (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Fairey IIID war eine verbesserte Version der Fairey IIIC und flog 1920 zum ersten Mal. Die Maschine wurde für die britischen Marineflieger entworfen und auch an die australische Marine (die wie die britischen Marineflieger in die Luftwaffe integriert wurden) und die portugiesische Marine geliefert. Die Maschine konnte sowohl mit einem Fahrwerk als auch mit Schwimmern ausgerüstet werden, d.h. sowohl von Flugzeugträgern als auch kleineren Schiffen aus operieren. Die portugiesische Marine erhielt wahrscheinlich 14 Maschinen des Typs. Nur eine Fairey IIID, genannt "Santa Cruz", mit der Gago Coutinho und Sacadura Cabral den Überflug über den Südatlantik abgeschlossen, ist heute noch erhalten und wird im Marinemuseum in Lissabon ausgestellt.