Marineflieger
Vor 40 Jahren flogen im Falklandkrieg für die Fleet Air Arm, die Marineflieger der Royal Navy, u.a. :
- der Senkrechtstarter British Aerospace Sea Harrier FRS.1, der das primäre Jagdflugzeug war, das von den Trägern HMS Hermes und HMS Invincible operierte und entscheidend war, die Luftüberlegenheit über den Falklandinseln zu erringen
- der Hubschrauber Hubschrauber Westland Wasp diente als Bordhubschrauber auf den Fregatten HMS Plymouth und HMS Yarmouth, dem Hilfsflugzeugträger Contender Bezant sowie dem Antarktispatrouillenschiff HMS Endurance.
- der Hubschrauber Westland Wessex wurde in der Versionen HU.5 als Transporthubschrauber für die Unterstützung der Marines genutzt und diente in der Version HAS.3 als Bordhubschrauber auf den Lenkwaffenzerstörern HMS Antrim und HMS Glamorgan.
Weiterlesen: Flugzeuge und Hubschrauber im Fleet Air Arm Museum in Yeovilton
Im Aeronauticum Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum sind auch ein U-Jagdflugzeug des Typs Fairey Gannet AS.4 (UA+113 der MFG 3), ein Schulflugzeug des Typs Fouga C.M. 170 Magister (ehemals französische Maschine als SC+601 des MFG 1 bemalt), ein Such- und Rettungshubschrauber des Typs Bristol 171 Sycamore Mk 52 (WE+543 des MFG 5), das Schul- und Verbindungsflugzeug Hunting Percival Pembroke C.Mk. 54 (54+08 des MFG 5), das Schul- und Verbindungsflugzeug Piaggo P-149D (91+02), der Transporthubschrauber Bell UH-1D (71+07 des HTG 64 der Luftwaffe) und das Passagierflugzeug VFW-Fokker 614 (D-AXOB der Flugbereitschaft der Luftwaffe) ausgestellt.
Das Seeraumüberwachungsflugzeug Breguet BR 1150 Atlantic wurde als Nachfolger für die Lockheed Neptune entworfen, woran sich mehrere NATO-Staaten beteiligten. Letztlich bestellten nur Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande Atlantic. Bei der Bundesmarine dienten 15 Maschinen 1966-2006 als Seefernaufklärer und U-Jagdflugzeuge und ersetzten dabei die Fairey Gannet. Weitere fünf Maschinen, BR 1150 M, dienten von 1971 bis 2010 als elektronische Aufklärungsflugzeuge. Erste wurden durch Lockheed P-3C Orion ersetzt, letztere sollten durch Northrop Grumman RQ-4E Euro Hawk ersetzt werden, deren Anschaffung scheiterte. Aktuell ist der Ersatz durch modizifierte Bombardier Global 6000 ab 2026 geplant.
Weiterlesen: Seeraumüberwachungsflugzeug Breguet Atlantic in Nordholz
Die Panavia Tornado IDS diente von 1982 bis 2005 als Jagdbomber bei der Bundesmarine bzw. Deutschen Marine. Der Tornado ging auf ein Projekt von 1967 zurück, einen Ersatz für den F-104G Starfighter verschiedener NATO-Staaten zu entwickeln. Auch Großbritannien schloss sich den Projekt an, letztendlich blieben Deutschland, Großbritannien und Italien übrig, die gemeinsam einen Jagdbomber entwickelten, der für Tiefflugangriffe optimiert war. Um gute Flugeigenschaften bei hohen und niedrigen Geschwindigkeiten zu erreichen, erhielt der Tornado Schwenkflügel. Viel wert wurde auf hohe Automatisierung gelegt, um den Piloten beim Tiefflug zu entlasten. Bei der Bundesmarine ersetzte der Tornado den Starfighter, insgesamt 112 Maschinen wurden an die Marineflieger an das MFG 1 und 2 geliefert. Als Hauptbewaffnung gegen Schiffe sollten Tornado Kormoran-Raketen (mit aktiven Radar) verwenden, später ergänzt durch HARM-Raketen, deren Suchkopf auf den gegnerischen Radar eingestellt wurde. Es konnten auch Aufklärungsbehälter mit Kameras mitgeführt werden. Der Tornado wurde bei der Bundesmarine nicht ersetzt, die entsprechenden Aufgaben wurden von der Luftwaffe übernommen.
Die Hawker Sea Hawk gehörte zu der ersten Ausstattung der Geschwader MFG 1 und 2 der Bundesmarine und diente als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer. Die Sea Hawk war das erste strahlgetriebene Jagdflugzeug von Hawker und flog 1947 zum Ersten Mal. Bei der Bundesmarine dienten ab 1957 68 Maschinen der Versionen Mk 100 und Mk 101 bis in die 1960er als sie durch Lockheed F-104G Starfighter ersetzt wurden. Neben der Bundesmarine flog die Sea Hawk auch bei der britischen, indischen und niederländischen Marine.
Weiterlesen: Jagdbomber und Aufklärer Hawker Sea Hawk in Nordholz
Die Dornier Do 28 D-2 Skyservant ist ein Kurzstartflugzeug, das 1966 zum ersten Mal flog. Sie wurde aus der Do 28 A/B entwickelt, unterschied sich aber deutlich, u.a. durch einen rechteckigen Rumpf mit deutlich größerer Transportkapazität. Die Bundesmarine erhielt 20 Maschinen des Typs. Diese wurden ursprünglich nur als Transport-, Verbindungs- und Such/Rettungsflugzeug verwendet. 1978 erhielten zehn der Maschinen Zusatztanks und wurde danach zur Seeraumüberwachung eingesetzt. Zwei Maschinen wurden 1984/85 zur Ölüberwachung umgebaut und erhielt zusätzliche Radargeräte. Die Maschinen wurden bis in die 1990er verwendet. Die Ölüberwachungsflugzeuge wurden durch Dornier Do 228 LM ersetzt.
Weiterlesen: Ölüberwachungs- und Verbindungsflugzeug Dornier Do 28 D-2 Skyservant in Nordholz
Der Jagdbomber Suchoi Su-22M-4K diente 1985-90 beim Marinefliegergeschwader 28 „Paul Wieczorek“ der Volksmarine vom Fliegerhorst Laage aus sowie beim JBG-77 der "Gebhard Leberecht von Blücher" der NVA-Luftstreitkräfte. Die Su-22 wurde aus der Su-17 etwickelt, hatte wie diese schwenkbare Außenflügel und flog 1975 zum ersten Mal. Sie war als Jagdbomber für Tiefflugeinsätze und primär für den Export gedacht. 1974-90 wurden 1024 Maschinen gebaut, davon gingen 56 Maschinen an die DDR. Neben den Marinefliegern der Volksmarine flogen Su-22 auch für die Marineflieger der sowjetischen und russischen Marine sowie zahlreiche Luftwaffen.
Weiterlesen: Jagdbomber Suchoi Su-22M-4K in Nordholz und Gatow
Mil Mi-8 flogen von 1977 bis 1990 für die Volksmarine sowie 1990 bis 1994 für die Deutsche Marine. Die Mi-8 wurde als Transporthubschrauber entwickelt und flog 1961 zum ersten Mal. Bei der Volksmarine flogen verschiedene Versionen der Mi-8: vier Mehrzweckhubschrauber des Typs Mi-8T, zehn Kampfhubschrauber des Typs Mi-8TB und ein Salonhubschrauber des Typs Mi-8S. Diese flogen beim Marinehubschraubergeschwader 18 "Kurt Barthel". 1990 wurden sie von der Deutschen Marine übernommen und flogen bei der Marinefliegerhubschraubergruppe Parow ohne Bewaffnung als Transport- sowie Such- und Rettungshubschrauber.
Weiterlesen: Transporthubschrauber Mil Mi-8S und Mi-8TB in Nordholz
Die Lockheed F-104G Starfighter dienten bei den deutschen Marinefliegern in der Schiffsbekämpfungsrolle. Die Version F-104G wurde für diverse NATO-Länder entwickelt. Ursprünglich war der Starfighter, der 1954 zum ersten Mal flog, als hochfliegender Abfangjäger für die US Air Force entwickelt worden, die F-104G war dagegen als im Tiefflug operierender Jagdbomber gedacht. Insgesamt 2578 Starfighter wurden gebaut, 916 davon für die deutsche Luftwaffe und Marine. Bei der Marine ersetzten sie die Hawker Sea Hawk, dienten beim MFG1 und MFG2 von 1960 bis 1986 und wurden durch Tornado ersetzt.
Weiterlesen: Jagdbomber Lockheed F-104G Starfighter in Nordholz
Die Kaman K-16B war ein für die US Navy entworfenes Wandelflugzeug, das über Kippflügeln senkrecht starten und landen können sollte. Es wurde 1959 aus einem Flugboot des Typs Grumman JRF Goose umgebaut. Die Flügel konnten um 50° geschwenkt werden (nicht um 90°, wie bei den meisten ähnlichen Entwürfen). Die Maschine wurde umfangreichen Tests unterzogen, flog aber nie frei. 1962 wurde das Testprogramm eingestellt.