Museumsschiffe
Der Flugzeugträger USS Lexington (CV-16/CVA-16/CVS-16, AVT-16) war das Schiff der Essex-Klasse, das am längsten im Dienst blieb: Er diente noch bis 1991 als Schulträger. Lexington war eines der frühen, bereits 1943 fertiggestellten Schiffen dieser Klasse und gehörte zum Kern der Trägerkampfgruppen der US Navy, die 1944/45 den Vorstoß durch den Pazifik ermöglichten. Sie kämpfte in den Schlachten in der Philippinen See und bei Leyte und nahm an den ersten großen Angriffen auf Japan selbst teil (Operation Jamboree). Später unterstützte sie die Landung auf Iwo Jima und war an den letzten Angriffen auf Japan beteiligt. 1953-55 wurde sie umfassend modernisiert (nach SCB-27C und SCB-125 gleichzeitig) und erhielt einen geschlossenen Bug, eine neue Insel sowie ein Winkeldeck. 1962-91 diente sie zur Ausbildung von Trägerpiloten. Seit 1992 ist sie Museumsschiff in Corpus Christi, Texas.
Das Schlachtschiff USS New Jersey (BB-62) wurde im Zweiten Weltkrieg, Koreakrieg, Vietnamkrieg und im Libanon eingesetzt. Sie war eines der schnellen Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, die auf hohe Geschwindigkeit (und nicht starke Panzerung) optimiert waren, um die eigenen Trägerverbände geleiten und gegen Angriffe japanischer Schlachtschiffe schützen zu können. Tatsächlich diente New Jersey im Zweiten Weltkrieg primär als Flugabwehrschiff zur Verteidigung der Träger, während sie in den folgenden Konflikten primär zum Landzielbeschuss verwendet wurde. Insgesamt war sie zwischen 1943 und 1991 21 Jahre im Dienst. Wie alle ihrer Schwesterschiffe auch, kann man New Jersey heute als Museumsschiff besichtigen.
Das Estnische Meeresmuseum (Eesti Meremuuseum) stellt im Seeflugzeughafen (Lennusadam) eine große Sammlung an Schiffen aus, die früher für die estnische Marine oder Küstenwache fuhren und ursprünglich für die deutsche, finnische, norwegische, russische, schwedische und US-amerikanische Marine bzw. Küstenwache gebaut worden waren: der Eisbrecher Suur Tõll (1914), das Küstenwachschiff Valvas (1943, ex USCGC Bittersweet), das Minenjagdboot Sulev (1957, ex Lindau), der Minensucher Kalev (1967, ex Minerva), die Patrouillenboote Grif (1976, ex R-67), Maru (1964, ex Viima), Ristna (1957, ex Rihtinemi), Suurop (1957, ex Rymättylä), Torm (1966, ex Arg), PVK 002 und Kristel sowie der Schoner Helene von Maasholm (1932).
Weiterlesen: Museumsschiffe des Estnischen Meeresmuseums in Tallinn
Der Geleitzerstörer USS Stewart (DE-238) ist einer von zwei erhaltenen Geleitzerstörern der US Navy. Für die US Navy und die Royal Navy wurden eine Reihe von sehr ähnlichen Klassen gebaut, die sich primär durch den Antrieb und die Bewaffnung unterschieden. Die Stewart gehört zur Edsall-Klasse, der dieselgetriebenen Variante, von der 85 Schiffe gebaut wurden.
Das Maritiman in Göteborg ist eine große Sammlung von Museumsschiffen. Ich besuchte es im August 2018 und hier sind Fotos der Schiffe, von denen ich keine einzelnen Galerien gezeigt habe: Hafenfähre Dan Broström (1963), Werkstattboot Esab IV (1920), Feuerlöschboot Flodsprutan II (1931), Hafenschlepper Stormprincess (1908) und Verkehrsboot Tuss (1914):
In Paleo Faliro, einem Vorort von Athen, liegen neben dem Panzerkreuzer Georgios Averoff noch einige weitere Museumsschiffe, darunter das Segelschulschiff Eugenios Eugenidis, der Kabelleger Thalis o Milissios und das Passagierschiff Neraida.
Der finnische Minenleger Keihässalmi wurde 1956-57 gebaut. Er ist eine größere und seetüchtigere Weiterentwicklung der im Zweiten Weltkrieg gebauten Ruotsinsalmi-Klasse und ersetzte die versenkte Riilahti. Minenleger standen im Mittelpunkt der Strategie der finnischen Marine. Keihässalmi diente auch zur Erprobung verschiedener Systeme, teilweise auch als Schulschiff.
Das griechische U-Boot HS Okeanos (S 118) der Poseidon-Klasse, einer der Unterklassen der Klasse 209/1200, wurde 1976-79 in Kiel gebaut. Die griechische Marine war der erste Kunde für die Klasse 209. Die U-Boote dieses Typs sind relativ klein und haben eine schwere Torpedobewaffnung, so dass sie gut für die Küstenverteidigung geeignet waren und für kleinere Marinen erschwinglich waren/sind. Die Klasse 209 entwickelte sich zu einem deutschen Exporterfolg - bis heute wurden in den verschiedenen Versionen über 60 Boote gebaut. Die erste griechische Version, die Glavkos-Klasse, gehörte noch zum Untertyp 209/1100. Da diese Variante als beengt beurteilt wurde, bestellte die griechische Marine die nächsten vier U-Boote mit einem größeren Rumpf, den Typ 209/1200. Auffälliger Unterschied zum Vorgängermodell war der erhöhte Bug mit dem Sonardom. Von der Poseidon-Klasse wurden 1976-80 neben Okeanos außerdem Poseidon, Amfitriti und Pontos gebaut.
Weiterlesen: Turm des griechischen U-Boots Okeanos in Paleo Faliro (Athen)
Die griechische Georgios Averoff (Γεώργιος Αβέρωφ) ist der letzte heute noch als Museumsschiff erhaltene Exemplar eines Panzerkreuzers. Sie wurde als drittes Schiff der Pisa-Klasse begonnen, wobei es unterschiedliche Angaben gibt, für welche Marine das Schiff begonnen wurde - eventuell war es ein Spekulationsbau. Auf jeden Fall konnte die griechische Marine es mit Hilfe des an den Staat vermachten Vermögens des Geschäftsmanns Georgios Averoff sich das Schiff sichern. Die Pisa-Klasse gehörte zu der letzten Generation von Panzerkreuzern und hatte die Hauptbewaffnung, die aus zwei verschiedenen Kalibern bestand, ausschließlich in Türmen untergebracht. Die Georgios Averoff unterschied sich von ihren italienischen Schwesterschiffen u.a. durch die schweren Geschütze: sie erhielt 23,4 cm-Geschütze statt der 25,4 cm der Pisa und Amalfi. Die 19 cm waren auf der Averoff keine Vickers-Modelle sondern von Armstrong und auch die Türme waren anders geformt. Ein sehr sichtbarer Unterschied waren noch die Masten: die italienischen Schiffe erhielten nur einen Pfahlmast als Großmast (und erst später auch einen Fockmast), während das griechische Schiff zwei Dreibeinmasten erhielt.
Weiterlesen: Griechischer Panzerkreuzer Georgios Averoff in Paleo Faliro (Athen)
Der Küstenwachkutter USCGC Taney (WHEC-37) ist eines der sieben von 1935-37 gebauten Schiffen der Treasury-Klasse. Taney wurde mehrfach umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Bewaffnung massiv verstärkt, um als Geleitschiff zu dienen. 1944 wurde sie zum Kommandoschiff für Landungsoperationen umgebaut. Nach Kriegsende wurde sie erneut zum Küstenwachkutter umgebaut. Die Bewaffnung wurde über ihre Dienstjahre immer weiter reduziert. Sie diente nach dem Krieg oft als Wetterschiff, erst im Pazifik, ab 1972 im Atlantik. 1986 wurde sie außer Dienst gestellt und ist seitdem ein Museumsschiff in Baltimore.