INS Mivtach


Das Museum befindet sich direkt an der Schnellstraße Nr. 4 von Tel Aviv nach Haifa. Nur so haben wir es bei unserer Reise 2018 auch per Zufall entdeckt, denn auf dem Reiseplan stand es eigentlich gar nicht. Im Vorbeifahren fällt einem sofort ein Schnellboot und ein U-Boot direkt neben der Straße auf. Etwas trickreich gestaltete sich den Eingang zu finden. Zuerst landeten wir im „National Maritime Museum“, welches sich auf demselben Gelände in der südöstlichen Ecke befindet. Dort ist aber eher die frühe Seefahrtgeschichte ausgestellt. Zugang zum Außengelände mit den modernen Exponaten erhält man von dort nicht. Der Eingang hierzu liegt in der nordöstlichen Ecke und ist ein sehr unscheinbarer Flachbau direkt hinter dem Turm des 1968 gesunkenen U-Boot INS Dakar.

Was erwartet den Besucher im Museum? Jede Menge Exponate im Freigelände, die leider teilweise in eher schlechtem Zustand sind. Außerdem gibt es eine Ausstellung mit einigen Modellen und Schaubildern zu diversen Einsätzen der israelischen Marine. In einem alten, umgebauten Landungsboot wird außerdem die Geschichte der heimlichen Einwanderung europäischer Juden nach Palästina in der Zeit vor der Staatsgründung Israels erzählt.

Leider kann ich nicht alle Exponate benennen, da es sich um mir unbekannte kleine Patrouillen- oder Torpedoboote handelt. Da müssen die Bilder dann für sich sprechen.

Exponate:

  • INS Mivtach (311), ein Schnellboot vom Typ Sa’ar 2, wobei es sicherlich nicht mehr dem ursprünglichen „Serienzustand“ entspricht. Am Heck ist eine Art Schleppsonar installiert. Auf dem Deck wurde viel der ursprünglichen Bewaffnung entfernt. Man kann aber einen Harpoon-Starter aus nächster Nähe bestaunen. Die Tour führt durch das Innere des Schiffs, unter anderem durch die Operationszentrale und den Maschinenraum. Die Brücke und das Vorschiff waren leider nicht begehbar.
  • INS Gal, U-Boot der Gal-Klasse, ein modifizierter Typ 206. Auch hier kann der Innenraum vom Torpedoraum, über die Zentrale bis zum Maschinenraum besichtigt werden.
  • Ein alter Doppeldeckerbus, der zur U-Jagd (ASW)-Ausbildung genutzt wurde
  • Diverse Radargeräte
  • Ein Phalanx MK-15 CIWS
  • Eine 76 mm Oto Melara
  • Eine 40 mm Bofors
  • Ein Torpedorohrsatz der 1967 versenkten INS Eilat (ehemalige HMS Zealous, ein britischer Zerstörer der Z-Klasse)
  • Ein SS-N-2 Styx Flugkörper
  • Ein Dreifachstarter für Gabriel Antischiffs-Flugkörper
  • Diverse kleine Schnellboote, Torpedoboote, Sprengboote, die ich leider nicht benennen kann.

Marineinteressierte sollten das Museum bei einer Reise nach Israel unbedingt mit einplanen. Einige der Exponate sind sicher einmalig. Leider sind einige Boote in eher schlechtem Zustand.

 

Ingmar Stöhr