Das Original

Die RSS Tenacious (F71) ist eine von sechs Fregatte der Formidable-Klasse der Marine Singapurs. Die Formidable-Klasse ist nach der taiwanesischen Kang Ding- und der saudi-arabischen Al-Riyadh-Klasse die vierte Variante der französischen La Fayette-Klasse. Sie wird auch als Projekt Delta bezeichnet. Die Klasse ist als Mehrzweckfregatte ausgelegt, fällt etwas kleiner als die La Fayette-Klasse aus und wurde stark in Bezug auf eine kleine Besatzungsstärke optimiert.

Die Formidable-Klasse ist im Vergleich zu den anderen drei Varianten sehr schwer bewaffnet. Sie verfügt über vier Senkrechtstartmodule mit je acht Zellen. Es gibt widersprüchliche Angaben, ob diese nur Aster 15-Raketen verfeuern können oder ob ein Teil auch Aster 30-Raketen mit größerer Reichweite abfeuern kann. Gelenkt werden die Raketen primär mit Hilfe des passiven phasengesteuerten Herakles-Radar. Die Formidable-Klasse ist die erste Klasse, die mit diesem Radar ausgerüstet wurde. Theoretisch können sechs Harpoon-Vierfach-Anti-Schiffsraketenstarter montiert werden, aber meist sind nur zwei Zweifach-Starter an Bord. Dazu verfügt sie zur U-Jagd über Torpedos und einen Hubschrauber sowie einen Schleppsonar.

Zwischen 2002 und 2007 wurden sechs Schiffe der Klasse gebaut: Formidable, Intrepid, Steadfast, Tenacious, Stalwart und Supreme. Nur Formidable wurde bei DCNS in Lorient gebaut, die anderen fünf in Singapur. Ein Teil des Vertrags mit der französischen Werft umfasste den Technologietransfer an die singapurische Werft. In den letzten Jahren wurde begonnen die Klasse zu modernisieren, wobei insbesondere die Sensoraustattung, ein Stir EO Mk 2-Feuerleitradar für die Aster-Flugabwehrraketen und das 7,62 cm-Geschütz, neue Störkörperwerfer und zusätzliche leichte Geschütze an Bord gekommen.

Die Tenacious ist 114,8 m lang, 16,3 m breit und verdrängt 3200 t. Der Antrieb besteht aus vier Dieseln mit insgesamt 48 800 PS, womit 27 kn erreicht werden. Die Besatzung setzt sich nur aus 71 Seeleuten plus 19 für den Betrieb des Bordhubschrauber zusammen.

Bewaffnung 2013
1 x 7,62 cm L/62 SR OTO Melara-Geschütz
2 x 2,5 cm Typhoon Rafael-Geschütze
4 x 1,3 cm CIS50-Maschinengewehre
6 vierfach Harpoon-Anti-Schiffsraketenstarter (nur zwei Vierfachstarter an Bord)
1 32fach Sylver A43-Starter für Aster 15-Flugabwehrraketen (oder ein 16fach A43 und ein 16fach A50 für Aster 30)
6 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für A244/S Mod 3-Torpedos)
1 Sikorsky S-70B Seahawk-Bordhubschrauber
1 Boeing ScanEagle-Aufklärungsdrohne

Die Tenacious wurde 2004-06 von Singapore Technologies (ST) Marine in Benoi, Singapur gebaut. Ihr Heimathafen ist die Marinebasis Changi und sie bildet zusammen mit ihren Schwesterschiffen die 185 Squadron. 2014 wurde sie im Indischen Ozean gegen Piraten eingesetzt, der zweite solche Einsatz der singapurischen Marine nach einem Einsatz des Schwesterschiffs Intrepid 2012.

Das Modell

Mein Modell der RSS Tenacious beruht auf einem gedruckten Modell, das von Dutch Fleet Naval Miniatures entwickelt wurde und bei Shapeways in der Qualitätsstufe "Frosted Ultra Detail" gedruckt wurde. Das Modell stellt wahrscheinlich die Intrepid im Zustand von 2012 während des Einsatzes im Indischen Ozean dar, da es deren Anordnung der Harpoon-Starter und den zusätzlichen Beibootkran und Beiboote mittschiffs aufweist. Ich entschied mich die Tenacious im Zustand von 2013 zu bauen, die mittschiffs ebenfalls die zusätzliche Beiboote mitführt und die Harpoon-Starter ebenso asymmetrisch angeordnet hat. Die Tenacious wurde 2013 für Antipirateneinsätze im Indischen Ozean modernisiert und erhielt neben der Beiboote zwei 2,5 cm Typhoon-Geschütze, einen neuen Feuerleitradar und weitere zusätzliche Sensoren.

Das gedruckte Modell besteht nur aus einem Teil, das neben Rumpf und Aufbauten auch bereits den Unterbau des Großmasts, den Herakles-Radar, die große Satellitenantenne zwischen den Schornsteinen, den Turm des 7,62 cm-Geschützes, Harpoon-Starter, zwei Beiboote und deren Kran aufweist. Alle anderen Details muss man aus anderen Quellen ergänzen oder selbst bauen.

Die meisten dieser Teile habe ich aus verschiedenen Plastik- und Metallteilen selbst gebaut. Für die 2,5 cm Typhoon-Geschütze von Rafael und den Stir EO Mk 2-Feuerleitradar von Thales schaute ich mir u.a. Fotos auf den Seiten der Hersteller an - es ist etwas seltsam, wenn einem da als passendes Produkt noch ein anderes Waffensystem angeboten wird. Dazu kamen noch Navigationsradargeräte, ein künstlicher Horizont für den Bordhubschrauber, eine zweite Satellitenantenne hinter dem Großmast, Rettungsinseln und Scheinwerfer, die ebenfalls aus Plastik selbst gemacht wurden oder aus der Restekiste stammen. Der Bootskran und die beiden Beiboote wurden noch etwas verfeinert. Besonders kompliziert ist der Großmast mit seinen zahlreichen Sensoren und konischen Formen. Ich habe ihn stark vereinfacht dargestellt, aber schon dafür etwa 30 zusätzliche Teile gebraucht.

Der Bordhubschrauber, ein Sikorsky S-70B Seahawk, ist von Trumpeter (das SH-60B Seahawk-Set) und wurde mit fotogeätzten Rotoren von BJ-Modellbau ausgerüstet. Die fotogeätzte Gitter am Flugdeck sind von Regia Marina. Die zahlreichen Stabantennen sind aus 0,05 mm dicken Kupferdraht gemacht.

Bemalt habe ich die Tenacious mit Farben von Vallejo Model Colour. Für die vertikalen Bereiche wählte ich 154 Signalgrau, für die Decks 159 Staubgrau und das Hubschrauberdeck 161 Londongrau. Das Tor vor dem Beiboot unterhalb der Brücke habe ich mit 136 Rotes Leder und 149 Schokoladenbraun bemalt. Die Abziehbilder für die Kennnummern sind Reste aus einem Midship Models-Bausatz. Die Markierungen des Hubschrauberdecks habe ich mit Abziehbildern aus einem JAG-Bausatz sowie von Modellbahn-Decals Andreas Nothaft (weiße Linien) dargestellt.

Hier drei der vier Entwicklungsstufen der Lafeyette-Klasse: vorne Tenacious der Formidable-Klasse (Delta), mitte Kang Ding der gleichnamigen Klasse (Bravo) und hinten Surcouf der Lafayette-Klasse (Alpha):

Hier ein Vergleich mit zwei Fregatten, die entweder ebenso in Singapur stationiert sind, die USS Freedom (LCS-1), oder oft in der Region im Einsatz sind, der chinesischen Yulin (Typ 054A):

und mit einer neuen italienischen Fregatte der FREMM-Klasse, der Carlo Bergamini:

Quellen

Lars