Reusenantennen herzustellen mag schwierig scheinen. Es ist es aber nicht so schwierig wie man erst denkt, wenn man nur eine Methode hat. Diese Methode entwickelte ich bei meinem Bau von der I-58. Seitdem habe ich sie erfolgreich beim Bau von der Le Terrible und der Dunkerque benutzt.

Fur die Antennenleinen benutze ich Fliegebindegarn. Googlet den Text auf dem Etikett und ihr findet einen Anbieter.

Die Antenne, die ihr hier seht, baute ich mit stärkerem Garn, um alles auf Photos gut sichtbar zu machen.

Erst baue ich eine Bauhilfe aus Holz und Plastik mit Löchern für die Antennenleinen und Markierungen, um gleiche Abstände zwischen den Ringen zu bekommen.

Alle Leinen müssen gleich stramm sein, sonst wird die Antenne krumm. Eine Klemmpinzette o.ä. kann als Gewicht dienen, um gleiche Spannung in allen Leinen hinzubekommen. Die Leinen befestige ich mit Stückchen von Klebeband.

Die Ringe stelle ich aus Kupferdraht her, den ich mit einem Fasermalstift schwarz einfärbe. Dann wickele ich ihn in einer dichten Spirale um das Rückenende eines Bohrers. Der Bohrer sollte 0,5 mm schwächer sein, als der, mit dem ich die Löcher in die Bauhilfe bohrte.

Ein Schnitt durch die entstandene Spirale und man hat eine Menge Ringe.

Mittels eines Stückchens gezogenem Gussast bringt man Leimtröpfchen auf den oberen Leinen an. Dann nimmt man einen Ring mit der Pinzette und passt ihn ein. Nicht jeder Versuch gelingt. Man nehme einen tiefen Atemzug und versuche es noch einmal.

Normalerweise benutze ich hier Sekundenkleber, aber um die Leimtröpfchen gut sichtbar zu machen habe ich hier eingefärbten, verdünnten Weißleim benützt. Die fertige Antenne wurde aber stabil genug. Es scheint also, dass Weißleim hier ebenso gut wie Sekundenkleber funktioniert. Weißleim hat aber den Vorteil, dass er langsam trocknet und deswegen Zeit zum Justieren lässt.

Wenn der Ring an seinem Platz ist, befestigt man ihn mit Leimtröpfchen an den unteren Leinen.

Dann klebt man weitere Ringe fest.

Um die konischen Enden hinzubekommen, schlingt man ein Stück Garn zu einer Schlaufe rund um die Leinen.

Man zieht die Schlaufe zu und befestigt sie mit einem Leimtröpfchen.

Überflüssiges Garn wird mit einer Zange von hoher Qualität weggeschnitten. Die Schneiden der Zange müssen einwandfrei sein, sonst lässt sich das dünne Garn nicht abschneiden. Ich habe eine ,,Heilige Zange’’ von Tamiya, die ich nur zu diesem Zweck benutze.

Die Antenne ist fertig. Die Enden der Garne sollte man lang lassen. Das vereinfacht die Montage. Wenn man die Antenne aus der Bauhilfe herausnimmt, verzieht sie sich ein bisschen. Wenn man sie bei der Montage ein wenig spannt, wird sie wieder gerade. Masten, Rahen und Ausleger aus Plastik biegen sich unter dieser Spannung. Deswegen muss man neue aus Metall bauen.

Ulf Lundberg

PS. Die Entstehungsgeschichte dieser Methode beschrieb ich in einem kleinen Märchen hier.