Aktive Schiffe
Die niederländische Fregatte Zr. Ms. Van Amstel (F831) ist eine von zwei von ursprünglich acht Einheiten der Karel Doorman-Klasse (M-Klasse), die noch bei der niederländischen Marine in Dienst sind. Die acht Schiffe wurden 1985-95 als Ersatz für die Roofdier- und Van Speijk-Klasse gebaut und sind als Mehrzweckfregatten ausgelegt. Die Karel Doorman-Klasse ist eine verkleinerte Version der Kortenaer-Klasse, allerdings mit einigen Verbesserungen, u.a. einer reduzierten Radarsignatur und einem Senkrechtstarter für Sea Sparrow (backbord am Hangar angebracht). 2004-06 wurden sechs der Schiffe an Chile, Belgien und Portugal verkauft (durch den Verkauf wurde die Anschaffung der Patrouillenschiffe der Holland-Klasse finanziert). Zwischen 2008-14 wurden die belgischen und niederländischen Schiffe modernisiert. Sie erhielten u.a. einen vergrößerten Hangar für NH-90-Hubschrauber und einen Seastar-Radar an einem neuen Mast. Die beiden portugiesischen Schiffe wurden 2018-22 ähnlich modernisiert. Die belgischen und niederländischen Schiffe der Klasse sollen ab 2029 durch die ASWF-Klasse ersetzt werden.
Weiterlesen: Niederländische Fregatte Zr. Ms. Van Amstel 2023 in Kiel und 2022 in New York
Die fünf deutschen Korvetten des zweiten Los der Braunschweig-Klasse (Klasse 130) - Köln, Emden, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck - sind seit 2019 im Bau. Der Unterschied ist das neue 7,62-cm-Geschütz mit eckigen Turm, ein TSR-4D-Radar statt des TSR-3D und ein verbessertes Kommandosystem. Die Hauptaufgabe der Korvetten ist die Bekämpfung von Schiffen und Landzielen.
Weiterlesen: Deutsche Korvetten Köln, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck 2024 in Hamburg
Das japanische Ausbildungsgeschwader bestehend aus dem Schulschiff Kashima (かしま, TV-3508) und dem ehemaligen Lenkwaffenzerstörer Shimakaze (しまかぜ, TV-3521 ex DDG-172, Hatakaze-Klasse) besuchte im September 2024 Hamburg. Kashima wurde 1993-95 speziell als Schulschiff gebaut und ist das einzige Schiff der Klasse. Es ist nur leicht mit einem 7,6-cm-Geschütz und zwei 32,4-cm-Drillingstorpedorohren bewaffnet. Shimakaze ist das zweite Schiff der Hatakaze-Klasse und wurde 1985-88 gebaut. Shimakaze wurde als Lenkwaffenzerstörer entworfen und sollte die Geleitgruppen der japanischen Marine gegen Luftangriffe verteidigen. Sie wurde 2021 zum Schulschiff umklassifiziert (wie schon 2020 ihr Schwesterschiff Hatakaze), ist aber immer noch relativ schwer bewaffnet: zwei 12,7-cm-Geschütze, zwei Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze, zwei 1,27-cm-Maschinengewehre, zwei Vierfach-Harpoon-Anti-Schiffsraketen-Starter, ein SM-1-Flugabwehrraketenstarter, ein Achtfach-ASROC-U-Jagd-Raketenstarter und zwei 32,4-cm-Drillingstorpedorohre. Die beiden Schiffe sind - wie auch Hatakaze - in Kure stationiert, also nahe der japanischen Marineakademie in Etajima.
Weiterlesen: Japanische Schulschiffe Kashima und Shimakaze 2024 in Hamburg
Die britischen Fregatte HMS Iron Duke (F234) gehört zum Typ 23, der Duke-Klasse, von der 1985-2002 16 Einheiten für die Royal Navy gebaut wurden. Drei wurden 2005/06 an Chile verkauft. Acht der verbliebenen dienen als U-Jagd-Fregatten. Sie verfügen über den Typ 2087-Schleppsonar und können Merlin-U-Jagdhubschrauber einsetzen. Fünf Schiffe dienen bzw. dienten als Mehrzweckfregatten, darunter Iron Duke, und verfügen über Wildcat-Bordhubschrauber. Die Typ 23-Fregatten der Royal Navy wurden wiederholt modernisiert, u.a. erhielten sie Typ 997-Radar statt des Typ 996 und die Sea Wolf-Flugabwehrraketen durch Sea Ceptor-Raketen wurden ersetzt. Das sichtbarste Merkmal dieser letzten Änderung ist der Wegfall der Feuerleitradars auf Brücke und Hangar sowie die etwas längeren Rohre für die Raketen in dem Senkrechtstarter. Die Harpoon-Anti-Schiffsraketen sollen durch NSM ersetzt werden, was bisher nur auf HMS Somerset erfolgt ist.
Weiterlesen: Britische Fregatte HMS Iron Duke 2024 in Hamburg
Das britische Landungsschiff HMS Albion (L14) ist das Typschiff einer Klasse von zwei 1998-2004 gebauten Einheiten, die die beiden Schiffe der Fearless-Klasse ersetzten. Sie können Truppen und Fahrzeuge über Landungsboote und Hubschrauber anlanden. Achtern ist ein Welldeck für die Landungsboote und darüber ein Flugdeck für die Hubschrauber vorhanden. Außerdem sind die Schiffe als Kommandoschiffe eingerichtet. Albion wurde u.a. im Libyenkrieg 2011 eingesetzt und war schon bei zahlreichen Übungen dabei, u.a. vor Westafrika, in Ostasien und bei BALTOPS in der Ostsee.
Weiterlesen: Britisches Landungsschiff HMS Albion in Kiel 2023
Nach der Übung BALTOPS besuchen viele der beteiligten Schiffe oft Kiel und können im Rahmen der Kieler Woche besichtigt werden. Hier einige der Schiffe, die im Juni 2024 zu sehen waren:
Die Übung BALTOPS 2024 begann dieses Jahr in Klaipėda in Litauen. Hier einige der Schiffe, die dort im Juni 2024 zu sehen waren:
Die italienischen Patrouillenfregatten Paolo Thaon di Revel (P430) und Domenico Millelire (P436) sind zwei von bisher sieben Schiffen der Thaon di Revel-Klasse, auch Pattugliatore Polivalente d'Altura (PPA) genannt. Bemerkenswert ist der Bug der Klasse, der Z-förmig wirkt. Die Klasse ist seit 2017 im Bau und scheint für einen ähnlichen Einsatzzweck wie die deutschen Fregatten der Baden Württemberg-Klasse entworfen worden zu sein: als große, hochseefähige Patrouillenschiffe mit relativ großer Reichweite, deren Bewaffnung in der Grundversion zum Beschuss von Landzielen und der Bekämpfung asymmetrischer Bedrohungen ausgelegt ist, also für die typische Einsätze von NATO-Schiffen zwischen 1991 und 2022. Allerdings gibt es einen Unterschied: die PPA sind so ausgelegt, dass sie in drei Varianten ausgerüstet werden können: Light, Light+ und Full, wobei letztere Variante als vollwertiges Kampfschiff ausgerüstet ist.
Die polnische Fregatte Fregatte ORP Generał Tadeusz Kościuszko (273, Gen. T. Kościuszko) ist eine von zwei Einheiten der Oliver Hazard Perry-Klasse, die bei der polnischen Marine dienen. Die polnische Marine übernahm die beiden Fregatten 2000 bzw. 2002. Die beiden Fregatten sind aktuell die größten und stärksten Einheiten der polnischen Marine, aber die 1977-80 gebauten Schiffe sind inzwischen stark veraltet. Die Oliver Hazard Perry-Klasse waren als billige Geleitschiffe entworfen worden. Die beiden polnischen Schiffe gehören zur frühen short hull-Version, deren Hubschrauberdeck noch für Seasprite ausgelegt war und nicht für Seahawk. Die polnischen Schiffe wurden nicht umfassend modernisiert. Als Ersatz sind drei Fregatten der Wicher-Klasse (Projekt Miecznik) im Bau, ein modifizierter Entwurf des britischen Typ 31, der wiederum auf der dänischen Iver Huitfeldt-Klasse beruht.
Weiterlesen: Polnische Fregatte ORP Generał Tadeusz Kościuszko 2023 in Gdynia und Kiel
Das japanische Tiefseebohrforschungsschiff Chikyu (ちきゅう) wurde 2001-05 für die Grundlagenforschung gebaut. Sie wird vom japanischen Centre for Deep Earth Research, einem Teil der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC), in Kooperation mit Wissenschaftlern aus Amerika, Asien und Europa als Teil des Integrated Ocean Drilling Program (IODP) betrieben. Mit den Gesteinsproben, die von den Bohrschiffen aus großer Tiefe geholt werden, wird u.a. die Geschichte der tektonischen Platten und des Klimas erforscht. Außerdem wird auch nach Lebensformen in großer Tiefe gesucht.
Weiterlesen: Japanisches Tiefseebohrforschungsschiff Chikyu 2024 in Shimuzu