Das Original

Die Nashville war einer der Leichten Kreuzer der Brooklyn-Klasse. Die Klasse war als Reaktion auf den Londoner Flottenvertrag von 1930 entworfen worden, der einen Weiterbau von Schweren Kreuzern untersagte. Die US Marine war der Meinung, dass für die Weiten des Pazifiks nur ein Kreuzer mit maximal möglicher Größe (d.h. 10 000 ts Standardverdrängung) nützlich wäre, deshalb fielen die neuen Leichten Kreuzer genauso groß aus wie die letzten Schweren Kreuzer. Zusätzlich sollten die Schiffe genauso stark wie die japanische Mogami-Klasse werden, die ursprünglich mit 15 15,5 cm-Geschützen bewaffnet war.

Mit der Brooklyn-Klasse wurde eine Reihe von Neuheiten eingeführt, die die auch für die späteren US-amerikanischen Kreuzer-Klassen kennzeichnend sein sollten. Der Rumpf wurde in Längsspantbauweise mit Hilfe neuer Materialien und Techniken hergestellt, so dass er leichter ausfiel. Durch die verbesserte Rumpfform (u.a. größere Länge) konnte der Antrieb bei Erhalt der Höchstgeschwindigkeit schwächer ausfallen. Die Flugzeuganlage wurde hier ins Achterschiff verlegt. Der Rumpf war deshalb als Glattdecker ausgelegt und hatte ein Spiegelheck, um achtern ausreichend Raum für den Flugzeughangar über den Schrauben zu gewinnen. Der Panzerschutz fiel relativ stark aus und war teilweise gegen 20,3 cm-Geschütze ausgelegt. Insgesamt sieben Schiffen wurden gebaut: Brooklyn, Philadelphia, Savannah, Nashville, Phoenix, Boise und Honolulu. Zwei weitere Schiffe, St. Louis und Helena, wurden nach einem verbesserten Entwurf gebaut.

Nashville war 185,4 m lang und 18,8 m breit. Sie verdrängte voll beladen etwa 12 000 t. Der Antrieb bestand aus acht Kesseln und vier Dampfturbinensätzen, trieb vier Schrauben und leistete 100 000 PS, womit 32,5 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich ursprünglich aus 868 Mann zusammen, im Krieg stieg die Zahl auf über 1300 Mann.

Bewaffnung 1942
15 x 15,2 cm L/47 Mk 16 (fünf Drillingstürme)
8 x 12,7 cm L/25 (Einzellafetten)
16 x 2,8 cm L/75 (vier Vierlingslafetten)
12 x 2 cm L/70 Oerlikon (Einzellafetten)
4 Curtiss SOC Seagull Bordflugzeuge

Nashville (CL-43) wurde von 1935-38 bei New York Shipbuilding in Camden gebaut. Sie war anfangs im Atlantik stationiert und transportierte nach Kriegsausbruch Gold von Großbritannien in die USA. Im Juni 1941 beteiligte sie sich an der Übernahme der Besatzung Islands von Großbritannien durch die USA. Nach Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 wurde sie bis zum März 1942 für Geleitdienste eingesetzt. Danach verlegte sie zusammen mit dem Träger Hornet in den Pazifik.

Am 2. April lief Nashville zusammen mit Hornet, die 16 B-25 Bomber geladen hatte, zum Angriff auf Japan, dem sogenannten Doolittle Raid aus. Am 13. April traf sich die Gruppe um die Hornet mit der Trägerkampfgruppe um die Enterprise. Am 17. April wurden die Zerstörer und Versorger entlassen und nur die beiden Träger im Geleit der Kreuzer Nashville, Vincennes, Northampton und Salt Lake City stießen in Richtung des geplanten Startpunkt der B-25 mit höherer Geschwindigkeit vor. Allerdings trafen sie am nächsten Tag auf japanische Vorpostenboote. Nashville versenkte die No. 23 Nittō Maru und ein weiteres Vorpostenboot. Da der Überraschungsmoment aber verloren war, wurden die B-25 vorzeitig gestartet und griffen Tokio, Osaka, Nagoya, Yokohama, Yokosuka und Kobe an. Am 25. April kehrten die Schiffe nach Pearl Harbor zurück.

Nashville wurde im Mai 1942 zu den Aleuten verlegt, um gegen die japanische Invasion vorzugehen. Sie blieb in den nächsten Monaten im Nordpazifik und bombardierte am 7. August die japanischen Einrichtungen auf Kiska. Im November wurde sie in den Bereich der Salomonen verlegt und war dort an Bombardierungen mehrerer japanischer Stützpunkte beteiligt. Bei einer dieser Aktion, einem Angriff auf den Flugplatz Vila auf Kolombangara am 12. Mai 1943, gab es eine Kartuschenexplosion in einem vorderen Turm, wodurch 18 Mann getötet und 17 verletzt wurden. Die Reparaturen erfolgten auf der Marinewerft Mare Island. Im August 1943 war Nashville wieder einsatzfähig und war an den Angriffen auf die Marcusinsel und Wake beteiligt. Danach wurde sie zur 7. Flotte abgeordnet und unterstützte den Vormarsch General MacArthurs, u.a. bei der Landung bei Hollandia im April 1944. Im Oktober transportierte sie MacArthur zur Landung bei Leyte. Auf dem Weg zur Unterstützung der Landung auf Mindoro wurde sie bei Negros am 13. Dezember von einem Kamikaze getroffen. Dieser schlug in eines der 12,7 cm-Geschütze an Backbord ein. Durch die Explosionen, brennenden Treibstoff und explorierende Munition wurden 133 Mann der Besatzung getötet und 190 verletzt.

Nashville wurde bis März 1945 auf der Marinewerft Puget Sound in Bremerton repariert und danach wieder zu den Philippinen verlegt. Sie unterstützte die Landung auf Borneo und - nach Kriegsende - in Shanghai. Anschließend war sie an den sogenannten Magic Carpet-Fahrten, dem Rücktransport von Truppen in die USA, beteiligt. Am 24. Juni 1946 wurde sie außer Dienst gestellt und in Philadelphia eingemottet. Nashville erhielt 10 battle stars für ihre Einsätze im Pazifik.

Am 9. Januar 1951 wurde sie an Chile verkauft und in Capitán Prat (CL-03) umbenannt (das dritte Schiff dieses Namens). 1957 wurde sie in den USA modernisiert. Am 1. April 1971 kollidierte sie mit dem Zerstörer Cochrane, wobei durch das entstandene Leck ein Kessel geflutet wurde. 1978 war sie Flaggschiff der chilenischen Flotte, die während des Beagle-Konflikts mit Argentinien, kampfbereit patrouillierte - wobei Capitán Prat erneut ein Tarnschema trug. Am 10. Mai 1982 wurde sie außer Dienst gestellt. Nach der Ankunft einer neuen Capitán Prat, des ehemaligen britischen Zerstörers Norfolk (County-Klasse), wurde sie in Chacabuco umbenannt und als Wohnschiff verwendet. Am 29. April 1983 wurde sie zum Verschrotten nach Taiwan verkauft.

Das Modell

Die Nashville ist ein Teil des IG Waterline-Gemeinschaftprojekts Trägerkampfgruppe 1942 und 2002, genauer Teil der Task Force 16 (TF-16), die vom 13.-25.04.1942 den Doolittle Raid durchführte. Das Diorama wird auf der International Small Scale Convention am 7. September 2013 als nächstes zu sehen sein.

Von Niko Models gibt es einen Bausatz der Nashville, allerdings im Bauzustand von 1944. Um den Bauzustand von 1942 darzustellen, eignet sich der Bausatz der Phoenix von Corsair Armada besser. Dieser Bausatz ist dafür ausgelegt, entweder die Phoenix 1941 oder die Honolulu im Zustand vom Dezember 1941 oder Januar 1942 zu bauen. Der Bausatz zeigt also u.a. die Brücke vor dem massiven Umbau während des Kriegs.

Der Zusammenbau war relativ problemlos. Vorne an der Brücke wurden zwei Plattformen hinzugefügt - auf der unteren davon standen vier 2 cm Oerlikon - sowie ein festes Schanzkleid am vorderen Ende des Peildecks montiert. Die Rohre der 15,2 cm-Geschütze sind von BMK, die der 12,7 cm-Geschütze von Master. Die 2,8 cm-Vierlinge und die 2 cm Oerlikon sind von PaperLab. Der Scheinwerferturm, Bootskran, Flugzeugkran, Katapulte und einige Details der SOC Seagull sind aus dem Satz von Tom's Modelworks für die Brooklyn-Klasse (#719) bzw. für Katapulte von US Kreuzern (#715). Die SOC Seagull selbst sind von Trumpeter. Die Masten bestehen aus Teilen von BMK sowie Draht. Die SC-Radarantenne auf dem Fockmast ist von LionRoar. Passende, hier fast quadratisch geformte Antennen des Mk 3-Feuerleitradars hatte ich leider nicht vorrätig, so dass ich sie aus Mk 4-Antennen von LionRoar umbaute. Getakelt wurde mit UNI-Caenis-Angelgarn.

Im April 1942 war Nashville im Schema 12mod gestrichen. Dieses habe ich mit Vallejo-Farben dargestellt. Hierfür habe ich den Großteil des Schiffs erst mit 153 Hell Blaugrau bemalt und anschließend mit 59 Französisch Blau das dunkle Tarnmuster am Rumpf und den unteren Teilen der Aufbauten aufgetragen. 151 Grauweiss kam nur sehr sparsam an den Aufbauten und Masten zum Einsatz, das Tarnschema schien mir primär aus Sea Blue und Ocean Gray bestanden zu haben, d.h. es wurde kaum Haze Gray verwendet. Die beiden Seagull sind mit 151 Grauweiss und 156 Blaugrau Hell bemalt. Die Kennnummern der Nashville sind von Midship Models, die Markierungen der beiden Seagull von Starfighter Decals (vielen Dank Eberhard!).

Quellen

Lars