Das Original

Der British Aerospace (BAe) Sea Harrier war das zweite Mitglied der Harrier-Familie, das in den 1970ern entwickelt wurde. Das Ziel war ein Jagdflugzeug, das die U-Jagdgruppen von Flugzeugträgern aus verteidigen sollte, u.a. gegnerische Patrouillenflugzeuge und Aufklärer abfangen können sollte. Da damals die Außerdienststellung der britischen Flugzeugträgern mit normalen Starrflüglern anstand und die neuen Flugzeugträger der Invincible-Klasse wesentlich kleiner waren, wurde ein Senkrechtstarter benötigt. Deshalb wurde aus der Harrier GR.3 der Sea Harrier entwickelt. Der Bug wurde überarbeitet, um das Cockpit höher mit einer besseren Rundumsicht sowie einen Radar unterbringen zu können. 57 Maschinen der Variante FRS.1 wurden zwischen 1978-88 gebaut. Diese Maschinen wurden im Falklandkrieg berühmt, in dem Sea Harrier der Flugzeugträger HMS Hermes und HMS Invincible 20 argentinische Flugzeuge abschossen, während zwei Sea Harrier durch die argentinische Flugabwehr abgeschossen wurden und vier bei Unfällen verloren gingen.


Die Sea Harrier der Royal Navy wurden ab 1988 zur F(A).2-Variante umgebaut, die einen neuen Radar erhielt und AMRAAM-Luft-Luft-Raketen einsetzen konnte. Diese Variante diente im Bosnienkrieg (u.a. von HMS Ark Royal aus), von HMS Invincible im Kosovokrieg sowie von HMS Illustrious bei Operation Palliser, der britischen Intervention in Sierra Leone. Die britischen Sea Harrier wurden 2006 außer Dienst gestellt. Auf den Trägern operierten dann bis 2010 noch Harrier GR.7 und GR.9. 2019 wurde deren Ersatz, die Lockheed Martin F-35B Lightning II, zum ersten Mal mit dem Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth eingesetzt.


Trotz vieler Versuche gelang es nur einen Exportkunden für die Sea Harrier zu gewinnen: die indische Marine erhielt 25 Jagdflugzeuge der Variante FRS Mk 51 und fünf Schulflugzeuge der Variante T Mk 60. Diese dienten von 1983-2016, u.a. auf den Flugzeugträgern Vikrant und Viraat. Die indische Marine verlor mehr als die Hälfte der Sea Harrier durch Unfälle. Bei der indischen Marine wurden die Sea Harrier durch MiG-29K/KUB ersetzt.

Das Modell

Nachdem ich bereits den doppelsitzingen Harrier von Kinetic gebaut hatte, war anlässlich der Falkland-Jahrestage nun die einsitzige Version an der Reihe. Der Bau ging schnell voran. Nur die Triebwerkseinläufe musste ich etwas anpassen, damit diese schön mit den Cockpitseiten abschlossen. Vor dem Verkleben lackierte ich den hinteren Bereich des Lufteinlasses weiß und die seitlichen vorderen Bereiche mit Real Colour RC295 Extra Dark Sea Grey.

Antelle des Baustzpitotrohres verbaute ich ein gedrehtes Metallteil von Master Model. Da ich beim Aufbohren die Kunststoffaufnahme verpfuschte, baute ich diese aus passenden Albion Alloy Röhrchen neu auf und modellierte sie an die Rumpfnase an.


Für die eintönige äußere Farbgebung lackierte ich auf schwarzen Primer RC295 auf und modulierte die Farbe etwas mit Tamiya XF24. Einige Panele versah ich mit unterschiedlichen Acryl Filtern von Ammo of Mig, in dem Versuch die Monotonie etwas aufzubrechen.

Nach dem obligatorischen Seidenglanzlack und dem Auftragen der Decals folgte ein Washing mit schwarzbrauner Ölfarbe. Nach dem Versiegeln mit Mattlack baute ich die parallel entstandenen Kleinteile an.

Insgesamt hat der Bau etwa drei Wochen gedauert und ich freue mich schon auf die GR.3 Version, welche wie das hier vorgestellte Modelle im Original auf der HMS Hermes eingesetzt war.


Sven

(Text über Original von Lars)