Modell: Russian Navy Slava Class Cruiser Moskva
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 05720
Material: Polystyrol (Spritzguss)
Preis: ca. 15 Euro
Original
Die Slava-Klasse, die von der NATO ursprünglich als Krasina-Klasse bezeichnet wurde und in Russland als Projekt 1164 Atlant-Klasse bezeichnet wird, war im Gegensatz zu den beiden Vorgängerklassen (Kresta II, Kara) nicht als Große Ujagdschiffe konzipiert, sondern als Raketenkreuzer zur Bekämpfung von Überwasserschiffen. Die Slava-Klasse besteht aus Moskva (ex Slava), Marshall Ustinov und Varyag (ex Chervona Ukraina). Ein viertes Schiff - Admiral Flota Lobov – ist bis heute nicht fertiggestellt, während der Bau zwei weitere Schiffe - Oktyabrskskaya Revolutsia/Rossia und Admiral Gorshkov – annulliert wurde. Diese Kreuzer haben einerseits eine beachtliche Bewaffnung gegen Schiffe – überschall-schnelle Bazalt-SSM – verfügen aber auch mit dem senkrechtstartenden Fort-SAM-Raketen über eine weitreichende Flugabwehr. Die Slava-Klasse wurden parallel zu den Schweren atom-getriebenen Raketenkreuzern der Kirov-Klasse (Projekt 1144) für ähnliche Aufgaben gebaut und waren deutlich billiger.
Die Slava-Klasse besitzt konventionelle Gas-Turbinen mit 108 000 PS, womit sie 32 kn schnell sind. Die Länge beträgt 186 m, die Breite 20,8m, der Tiefgang 7,6 m und die Verdrängung bei voller Ausrüstung 11 300 ts.
Bewaffnung
16 x Bazalt-SSM (SS-N-12 Sandbox) (16 Einzelstarter)
64 x Fort-SAM (SA-N-6 Grumble) (8 x Achtlingsstarter)
2 x Osa-SAM-Zwillingsstarter (SA-N-4 Gecko)
2 x 13,0 cm L/70 (1 Zwillingsturm)
6 x 3 cm AK-630 (6 sechsrohrige Geschütze)
2 x 4,5 cm Salutgeschütze
2 x RBU-6000 Zwölffach-ASW-Starter
10 x 53,3 cm Torpedorohre (2 Fünflinge)
1 Kamov Ka-25 oder 1 Kamov Ka-27
Die Moskva wurde 1976-83 bei Kommuna in Nikolaev gebaut und als Slava in Dienst gestellt. Ab 1991 war sie inaktiv in Nikolaev, wurde 1995 in Moskva umbenannt und 2000 als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte wieder in Dienst gestellt.
Bausatz
Trumpeter hat die Slava-Klasse in Kooperation mit PitRoad herausgebracht. Beide Firmen bieten bisher die Moskva (ex Slava) und die Varyag (ex Chervona Ukraina) an.
Der Rumpf ist meiner Meinung nach sowohl von den Abmessungen, als auch der Form weitgehend korrekt wiedergeben. Allerdings gibt es auch die Ansicht, dass der Bug und der Deckssprung falsch sind. Meine Kritikpunkte sind die Deckskanten vorne und achtern, die dort – wie bei vielen anderen russischen Schiffen – abgeschrägt sind, was beim Bausatz nicht berücksichtigt ist. Dazu hat der Rumpf seitlich einen Knick auf Hauptdecksebene, der beim Trumpeter etwa 2 cm zu wenig weit nach vorne reicht. Die Korrektur dürfte in beiden Fällen wegen der Bullaugen nicht einfach sein.
Die Aufbauten sind für Spritzgußbausätze typisch aufgebaut und ich bin gespannt, wie die Passgenauigkeit ist. Im Gegensatz zu Resin-Bausätzen, bei denen die Aufbauten meist nur aus wenigen Teilen bestehen, können hier umfangreiche Spachtelarbeiten anfallen.
Die Kleinteile befinden sich auf den Rahmen E und G, wobei letzterer u.a. mit den Bazalt-SSM zwei Mal vorhanden ist.
Die Decals enthalten u.a. Kennnummern, Namensschilder (beides für Moskva, Marshall Ustinov und Varyag), Flugdecksmarkierungen, Flaggen und die Markierungen für den Hubschrauber. Der Namen ist bei Moskva, im Gegensatz zu vielen anderen russischen Schiffen, tatsächlich weiß aufgemalt und das Decal somit korrekt.
Anleitung
Die zehnseitige Anleitung ist sehr übersichtlich. Zwei Beispielseiten:
Die Farbanleitung ist extra und farbig gedruckt. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Mr. Color. Leider werden die Farben vieler Ausrüstungsgegenstände in der Anleitung nicht extra benannt, so dass man diese aus der Übersicht heraussuchen muss. Dabei ist es sinnvoll sich an Originalphotos zu orientieren. So sind die Antennen der ECM Side Globe, des ESM Rum Tub, die Bass Tilt-Feuerleitradards für die 3 cm, nicht weiß wie in der Farbanleitung, sondern dunkelgrau.
Details
Die Decks sind sehr detailliert. Beispielhaft ist das Vorderdeck und die Fort-SAM-Starter:
Bei den Aufbauten fällt auf, dass alle (!) Fenster offen dargestellt sind. Hier die Brücke:
Beim Schornstein sind die Details etwas unscharf, insbesondere die Rauchabzüge (links):
Sehr gut gemacht ist die Basis für die Bazalt-SSM-Starter:
Sehr gut gemacht sind die Details, z.B. die Davits, die Turbineneinfläufe der Kamov Ka-27 und die OSA-Starter:
Bemerkenswert ist, dass Trumpeter die OSA-Starter beigelegt hat. Diese sind meist eingezogen und deshalb nicht sichtbar. Problematisch dagegen ist, dass der Angußast bei den RBU-6000-Starter an die Rohre geht, so dass es sehr aufwendig sein dürfte, ihn zu entfernen. Die Darstellung der Top Steer-, Front Door- und Top Pair-Radarantennen mit Spritzgußteilen kann nur unbefriedigend sein und hier empfiehlt sich ein Ersatz durch Ätzteile. Bei dem Kreuzer/Zerstörer-Set von GMM sind gute Top Steer- und Top Pair-Antennen enthalten, aber keine Front Door-Feuerleitradars für die Bazalt-SSM.
Fazit
Abgesehen von den kleineren Unstimmigkeiten des Rumpfs ist Qualität dieses Bausatzes sehr gut. Mit Ätzteilen für die großen und deutlich sichtbaren Radarantennen kann man sicher ein erstklassiges Modell bauen. Deshalb ist dieser Bausatz
EMPFEHLENSWERT
Lars