Modell: HMS Whitby Class Frigate
Maßstab: 1/700
Material: Resin (3d-Druck)
Art.Nr.: SSC700629
Preis: Ca. 36 – 39 $

Das Original

Die Fregatten der Whitby-Klasse wurden als Konvoi-Begleitschiffe entworfen. Sie waren die ersten nach dem Krieg für die U-Boot-Jagd entwickelten Schiffe der Royal Navy und wurden auch als Type 12 bezeichnet. Ebenfalls zum Type 12 gehörte allerdings auch die etwas modifizierten Fregatten der nachfolgenden Rothesay-Klasse. Von der Whitby-Klasse wurden sechs Einheiten für die Royal Navy zwischen 1952 und 1958 gebaut.

Die Hauptwaffe für die U-Boot-Jagd stellten zwei auf dem Achterschiff aufgestellte Limbo-Werfer dar, die über das Schiff hinweg nach vorne feuerten. Dazu kamen 12 Torpedorohre, und zwar auf jeder Seite vier fest auf dem Hauptdeck montierte Rohre, die im Winkel von 45° nach vorne ausgerichtet waren, und ein schwenkbarer Satz mit zwei Rohren. Die Torpedorohre waren allerdings erst ab HMS Scarborough von Anfang an vorhanden. Auf den früheren Einheiten wurden sie bei Routineüberholungen Ende der 1950er Jahre nachgerüstet. Die damals vorhandenen zielsuchenden Torpedos erwiesen sich jedoch als zu langsam für die neuen U-Boot-Generationen.

Die Artillerie-Bewaffnung bestand aus einem 11,4-cm-Zwillingsturm und einem 40-mm-Geschütz. Die ursprüngliche STAAG-Zwillingslafette wurde später durch ein Einzelgeschütz ersetzt.

Die Fregatten der Whitby-Klasse waren ca. 15 Jahre im aktiven Dienst. Während ihrer Dienstzeit wurden sie keiner größeren Überholung/Modernisierung unterzogen. HMS Blackpool wurde 1966-1971 leihweise der neuseeländischen Marine überlassen. In den 1970er Jahren wurden die Schiffe dann außer Dienst gestellt, bis auf HMS Scarborough und HMS Tenby, die erst 1984, bzw. 1985 ausgemustert wurden.

Technische Daten
Verdrängung: 2150 ts standard
Länge: 112,7 m ü.a.
Breite: 12,5 m
Tiefgang: 3,9 m
Maschinenanlage: 2 Kessel, Getriebeturbinen
Leistung: 30.000 PS, max. 31 kn
Reichweite: 4500 sm bei 12 kn

Bewaffnung
1 x 11,4 cm Zwillingsturm
1 x 40mm Zwillingslafette
12 x 53,3 cm Torpedorohre
2 Limbo-Werfer

Der Bausatz

SSModel bietet eine Serie von 3D-gedruckten Modellen an, bei denen zwischen den Maßstäben 1/350, 1/600, 1/700 und 1/1250 gewählt werden kann sowie zwischen einer Wasserlinie- und einer Vollrumpf-Version. Ich habe mich zunächst für das Wasserlinie-Modell der Whitby-Klasse in 1/700 entschieden. Der Bausatz enthält weder Ätzteile, noch Abziehbilder. Ebenso wenig ist eine Bauanleitung vorhanden. Hier kann man sich allerdings an den (insgesamt drei) 3D-Darstellungen bei den Angeboten im Internet orientieren.


Ansonsten ist man auf eigene Recherche und die Ersatzteilkiste angewiesen.

Die Teile

Der Rumpf ist mit seinen Kleinteilen und der Brücke an einem Stück gedruckt.


Die restlichen Aufbauten sowie die Waffen, Sensoren, Boote und anderen Kleinteile befinden sich auf einem kleinen, sehr stabilen Träger.


Ein weiter Träger enthält den Mast, der mit seinen Rahen und Antenne in einem Stück gedruckt ist.


Alle Teile sind sauber, aber nicht gerade scharfkantig gedruckt und gut detailliert. Leider wurde bei der Detaillierung aber des Guten zuviel getan. Rumpf und Decks sind nämlich mit einem kräftig gravierten kachelartigen Muster überzogen, das ausgesprochen störend wirkt.


Für ein realistisch wirkendes Erscheinungsbild müssen diese Gravuren zugespachtelt werden. Das ist am Rumpf zwar noch gut machbar, wenn auch recht zeitaufwendig. Bei den Decks mit ihren vielen bereits vorhandenen Kleinteilen und Details ist dies jedoch ein ausgesprochen mühseliges Unterfangen.

Fazit

Das Modell ist eigentlich nicht schlecht, und die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Maßstäben und Rumpfversionen wählen zu können, ist eine wirklich gute Idee. Auch der Preis ist recht ansprechend. Die völlig sinnlosen Gravuren verderben jedoch das Gesamtbild. So gesehen ist der Bausatz leider nur

alt guter Durchschnitt


Falk Pletscher