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Historie


Als die britische Regierung 1966 den Bau des Flugzeugträgers CVA-01 Queen Elisabeth und drei von vier seiner neuen Begleitzerstörer (Typ 82) aus dem Verteidigungshaushalt strich, musste schnellstens ein preiswerter Ersatz für die immer älter werdenden Sicherungsverbände der Royal Navy gefunden werden. Das Ergebnis waren die Fregatten vom Typ 21 (Amazon-Klasse). Es waren die ersten Fregatten, die ausschließlich über einen COGOG-Gasturbinenantrieb verfügten, bei dem jede der beiden Schrauben entweder an eine 6 Megawatt-Turbine (Marschgeschwindigkeit bis 18kn.) oder an eine 37 Megawatt-Turbine (Spitzengeschwindigkeit über 31 kn.) gekoppelt werden konnte. Trotz ihres schnittigen Erscheinungsbildes - ihr Flottenspitzname lautete "Porsche" – begann ihre Karriere mit vielen Kinderkrankheiten. Von Beginn an wurden die unzureichenden und unmodernen Waffensysteme kritisiert. Die unabhängig arbeitenden Antriebe verursachten häufig Betriebsprobleme und die Aufbauten aus Aluminium erwiesen sich als viel zu anfällig gegenüber Bränden und schweren Seen. Die Kerndaten:
Länge : 117 m (Wasserlinie)
Einsatzverdrängung: 3200 tons
Antrieb: 2x je zwei unabhängige Gasturbinen (COGOG) á 8.500 PS/ 50.000 PS
Geschwindigkeit: Marsch 18 Knoten, max. 32 Knoten
Reichweite: rund 4000 nm bei 18 kn
Besatzung: 177
Bewaffnung:
Ein Vickers 4,5" (114 mm) MK. 8 Marinegeschütz
Ein Vierfachstarter für "SeaCat"-Boden/Luft-Raketen
Zwei 20mm Oerlikonkanonen
Später erweitert mit (nicht alle Einheiten):
Vier Exocet-Startcontainer
Zwei Torpedorohrsätze mit je drei Rohren
Zwei weitere 20 mm Oerlikonkanonen
Insgesamt bestand die Klasse aus acht Einheiten, von denen zwei Schiffe (HMS Ardent und HMS Antelope) während des Falklandkriegs zerstört wurden. Bei den Besatzungen waren die komfortablen Fregatten sehr beliebt, doch ihr geringes Reservevolumen und die dadurch eingeschränkten Modernisierungsmöglichkeiten besiegelten das Ende der Typ 21 Fregatten. 1993/94 wurden alle sechs Schiffe an die pakistanische Marine verkauft.

Der Bausatz


Der Bausatz ist Bestandteil des insgesamt drei Schiffe umfassenden Falkland War Sets und wurde erstmalig 1972 produziert. Nach heutigen Maßstäben ist der Detaillierungsgrad der ca. 80 Einzelteile gerade noch akzeptabel. Allerdings ist die schnittige Rumpfform sehr schön wiedergegeben. Bei den hinteren Aufbauten gibt es einige kleine Unstimmigkeiten, die korrigiert werden mussten und die Brückenverglasung erschien mir auf den ersten Blick etwas zu groß. Der Bausatz enthält Nassschiebebilder für drei Schiffe: F169 HMS Amazon, F171 HMS Active und F 173 HMS Arrow.
Mit Hilfe der vorhandenen Ätzteilsätze von WEM

  • Ultimate Post War Royal Navy Set 1 und Set 2
  • Royal Navy ladders & walkways
  • Royal Navy doors + hatches

werde ich aus dem Kit die Fregatte F171 HMS Active bauen. Sie war die erste Typ 21-Fregatte, die serienmäßig mit vier Exocet-Startcontainern ausgerüstet war. Die Active nahm 1982 unbeschadet am Falklandkrieg teil und wurde 1994 an die pakistanische Marine verkauft und in Shah Jahan umbenannt.
Active00Zunächst wurden der Rumpf, die Decks und die wesentlichen Aufbautenblöcke zusammengeklebt. Anhand dieses Basis-Korpus erkennt man schon sehr gut, ob die Proportionen des Modells stimmig sind, bzw. wo nachgearbeitet werden muss.Active01Der große Schwachpunkt des Airfixmodells sind die bereits erwähnten hinteren Aufbauten. Wie man anhand meiner grünen Markierungen sieht, sind dort eine Reihe von Maßen und Formen falsch.Active02Mit Spachtelmasse und Schleifpapier kommt man hier nicht weit. Für die grundlegenden Umformungen benötigt man einen Fräser und Plastiksheet in verschiedenen Dicken.Active03Nachdem die Grobarbeiten beendet waren und ich einige neue Kunststoffplatten angeklebt hatte, hatte sich das Aussehen der hinteren Aufbauten schon deutlich verändert.Active04Als nächstes musste der Brückenbereich überarbeitet werden. Besonders unangenehm fiel hierbei die Brückenverglasung ins Auge. Das als Relief gespritzte Glasband, das meiner Meinung nach beim Original ganz wesentlich den Charakter des Schiffes ausmacht, war viel zu hoch und der schräge Einbau der Scheiben war kaum wahrnehmbar. Auf dem folgenden Foto erkennt man noch meinen halbherzigen ersten Versuch, die Verglasung schmaler zu feilen.
Active05Das Ergebnis befriedigte mich überhaupt nicht. Ich griff erneut zum Fräser und entfernte das Fensterband vollständig. Active06Die viel zu dicken Brüstungen der Brückennocken entfernte ich dabei auch gleich. Anschließend wurde der hintere Brückenbereich mit Plastiksheet vergrößert und der Hohlraum mit Zweikomponentenspachtel verfüllt. Die Basis des Vormastes und seine Brüstungen wurden bei dieser Gelegenheit ebenfalls geändert.Active07Ich vermaß den Brückenbereich und fertigte am Computer ein neues Fensterband an, das ich auf ganz normalem Papier ausdruckte und ausschnitt.Active08Wie schon bei der Glamorgan klebte ich diese Papierfensterreihe mit Sekundenkleber über den ausgefrästen Brückenbereich. In der Mitte beginnend arbeitete ich mich dabei Schritt für Schritt zu den Außenseiten der Brücke. Nachdem das neue Fensterband positioniert war, tränkte ich es noch einmal vollständig mit Cyanacrylat und verschliff die Kanten mit den Aufbauten.Active09Von den Decks entfernte ich anschließend sämtliche angegossene Anbauten wie Aufgänge, Poller, Klampen und andere nicht identifizierbare Erhebungen und Buckel. Danach sah das Modell einer Typ 21 Fregatte schon sehr viel ähnlicher.Active10Lutz
Ende von Teil 1