07.09.1991 - 25 Jahre Nordpolexpedition der Polarstern und Oden II

 

Heute vor 25 Jahren, am 7. September 1991, erreichten der schwedische Forschungseisbrecher Oden II und das deutsche Polarforschungsschiff Polarstern als erste konventionell getriebene Schiffe den Nordpol (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Im Rahmen der Expedition Arctic 91/ARK-VIII/3 waren die beiden Schiffe mit dem US-amerikanischen Eisbrecher Polar Star zu einer Expedition zum Nordpol aufgebrochen. Die Oden II diente der chemischen und physikalischen Ozeanographie, die Polarstern erforschte primär die Geologie und Geophysik und betrieb Spurenstoff-Ozeanographie. Alle drei Schiffe erforschten das Polareis. Die Polar Star musste wegen eines Maschinenschadens umdrehen, so dass nur Oden II und Polarstern den Nordpol erreichten. Zuvor hatten es nur atomgetriebene Eisbrecher bis zum Nordpol geschafft, als erstes die russische Arktika am 17. August 1977.

Das Original

Die Oden II war als schwerer Eisbrecher für die Ostsee entworfen worden und zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Rumpfform aus. Der Rumpf ist vorne deutlich breiter als am Heck. Am Bug sind auch Wasserdüsen eingebaut, die einerseits dazu dienen, durch aufgespritzes Wasser den Reibungswiderstand beim Eisbrechen zu reduzieren, und andererseits auch als eine Art Bugstrahlruder eingesetzt werden können.

Ursprünglich war geplant, die Oden im Winter als Eisbrecher in der Ostsee und im Sommer als Forschungsschiff in den Polarregionen einzusetzen. Heute dient sie auch meist im Winter der Forschung. Anfangs waren die Laboratorien in Containern untergebracht. In den 1990ern erhielt sie vor der Brücke einen zusätzlichen Aufbau für Laboratorien. 1997 wurde das Hubschrauberdeck um ein Deck angehoben, um darunter weitere Laboratorien und Kabinen unterbingen zu können. Außerdem wurde im Laufe ihrer Dienstzeit die Kommunikationseinrichtungen verbessert und zusätzliche A-Rahmen für das Aussetzen von Forschungsinstrumenten eingebaut.

Die Oden ist 107,8 m lang, 31,2 m breit und verdrängt 13.000 t. Der Antrieb erfolgt über vier Diesel mit insgesamt 24.500 PS, womit 16 kn erreicht werden. 1,9 m dickes Eis kann mit einer Geschwindigkeit von 3 kn gebrochen werden. Die Besatzung umfasst 15-22 Personen, inzwischen können zusätzlich 65 Wissenschaftler und Techniker eingeschifft werden.

Die Oden wurde 1987-89 von der Arendalsvarvet in Göteborg gebaut. Sie erreichte 1991, 1996, 2001, 2004, 2005, 2009, 2012 und 2016 den Nordpol. Außerdem wurde sie u.a. 2007-10 im Sommer, teilweise aber auch im Winter, in der Antarktis für Forschungsexpeditionen verwendet. Dort diente sie auch als Eisbrecher für US-Versorgungsschiffe.

Das Modell

Mein Modell des Eisbrechers und Polarforschungsschiffs Oden II beruht auf einem Urmodell, das Don McKeand von den Fine Waterlinern gebaut hat. Das Urmodell basiert auf Plänen, die Johny Lindvall von der Sjöfartsverket mir geschickt hat. Don hat einige Kopien abgegossen und mir einen Satz Teile zugeschickt. Vielen Dank an Johny und Don!

Die Teile umfassen Rumpf, Aufbauten, Schornstein und Untermast. Die Aufbautendecks wurden mit Hilfe einer Schablone aus Plastikplatten gebaut. Der Aufbautenblock war leider etwas verzogen, so dass ich ihn aus Plastikplatten neu gebaut habe.

Mein Modell soll den Zustand während der Expedition von 1991 darstellen. Dr. Christian Salewski vom Alfred-Wegener-Institut hat mir diese Fotos von Professor Dr. Dieter Fütterer von der Expedition Expedition Arctic 91/ARK-VIII/3 geschickt. Vielen Dank!

Die Details bestehen aus diversen Plastikplatten, Plastikstäben und Metalldraht. Außerdem habe ich Zubehörteile von BJ-Modellbau (Container, Ankerketten), Gold Metal Models (Mastspitze), FlyHawk (Fallreeps) und White Ensign Models (Sicherheitsnetze) verbaut.

Bemalt ist das Modell mit Acrylfarben von Vallejo Model Color. Der Rumpf ist heute dunkelblau gestrichen, aber auf den frühen Fotos wirkt er eher schwarz. Ich habe ihn mit 167 Anthrazit gestrichen. Der Aufbau ist mit 120 Beige und 4 Weiß gestrichen, die Decks mit 73 Türkisgrün. Die Abziehbilder sind selbst gezeichnet. Die Vorlage für das Symbol der Sjöfartsverket hat mir Daniel Lindblad von deren Pressestelle zugeschickt. Vielen Dank! Die Abziehbilder wurden vom Druckeronkel gedruckt.

Quellen

Lars