17.09.1894 - 120 Jahre Schlacht am Yalu

 

Titelbild

Modell: The Imperial Chinese Navy Chen Yuen 1894
Hersteller: S-Model
Maßstab: 1/700
Material: xxxThe Imperial Chinese Navy Chen Yuen 1894
Art.Nr.: PS700002
Preis: ca. 17 € (über chinesischen Ebay-Händler)

Am 17. September 1894 vor 120 Jahren nahm das chinesische Schlachtschiff Zhenyuan an der Seeschlacht am Yalu gegen die japanische Flotte teil (siehe Jahrestage auf Modellmarine). In diesem Gefecht beschädigte sie den japanischen Kreuzer Matushima schwer, konnte die Niederlage in dieser Seeschlacht aber nicht verhindern.

Das Original

Die Zhenyuan (鎮遠, auch Chen Yuen oder Chen Yuan genannt, je nach Transkription von chinesischen Zeichen in lateinische Buchstaben) war ein chinesisches Turmschiff, das 1881 in der Stettiner Vulcan Werft in Deutschland gebaut und zusammen mit ihrem Schwesterschiff Dingyuan (Ting Yuen) 1885 der kaiserlichen Flotte übergeben wurde. Im August 1886 kam es in Nagasaki zu Unruhen wegen des Auftretens der Matrosen bei einem Besuch. Nach der Schlacht von Yalu, strandete das Schiff am 24. Dezember 1894 nahe Weihaiwei, konnte aber abgebracht werden. Als der Stützpunkt Weihaiwei am 17. Februar 1895 kapitulierte, fiel die Zhenyuan in die Hände der Japaner, die sie in den beiden folgenden Jahren überholten und als Chin’en – der japanischen Lesung desselben Namens – als Linienschiff wieder in Dienst stellten.

Im Jahr 1901 wurde das Schiff modernisiert. Die beiden 150-mm-Krupp-Türme wurden entfernt und durch vier 152-mm-Armstrong-Schnellfeuergeschütze ersetzt. Eins wurde in einem Turm als Buggeschütz, die drei anderen mit Schutzschilden am Heck und hinter den Schornsteinen an den Seiten installiert. Das Schiff erhielt auch zwei 57-mm-, acht 47-mm- und zwei 37-mm-Schnellfeuer-Kanonen. Die alten Zwillingstürme mit den Krupp-Geschütze blieben, die mögliche Geschwindigkeit sank auf 10,5 Knoten. Am 27. Mai 1903 kam es zu einem Unfall in einem Turm mit zwölf Toten.

Die Chin'en blieb während des Russisch-Japanischen Krieges als Linienschiff 2. Klasse in Dienst und diente im 5. Geschwader, das den Übergang des japanischen Heeres nach Korea und in die Mandschurei sicherte. In der Seeschlacht bei Tsushima beschoss sie noch die schwerbeschädigte Knjas Suworow und das Werkstattschiff Kamtschatka. Im Juli 1905 kam sie in das 7. Geschwader und sicherte die Besetzung Sachalins. Ab 11. Dezember 1905 war sie nur Küstenschutzschiff und ab 1. Mai 1908 Schulschiff. Am 1. April 1911 schied die Chin’en aus dem aktiven Dienst aus und wurde als Zielschiff genutzt und am 24. November 1911 vom Panzerkreuzer Kurama fast vollständig zerstört und dann ab dem 6. April 1912 in Yokohama abgebrochen. Teile des Schiffes wurden in Japan ausgestellt und 1947 an die Volksrepublik China abgegeben und werden jetzt im Militärmuseum der chinesischen Revolution in Peking ausgestellt.

Modifiziertes Zitat aus Wikipedia / Verpackungsschachtel

Der Bausatz

Der Bausatz besteht insgesamt aus drei Spritzlingen mit allen Bauteilen für den Rumpf und der Option geschlossene Geschütztürme darzustellen, mit entsprechend angegossenen Kanonenrohren.

Die Spritzlinge machen insgesamt einen gut detaillierten Eindruck und können durch die beiliegenden Ätzteile auch noch einmal aufgewertet werden. Der Guss aller Plastikteile ist sehr sauber, Nacharbeiten sollten hier keine notwendig sein. Schade ist, dass nur ein Wasserlinienmodell dargestellt werden kann, zudem ist der Rumpf zweigeteilt, was ich in diesem Maßstab als nicht notwendig erachte. Das Oberdeck kann in zwei Versionen dargestellt werden. Den geschlossenen Geschütztürmen fehlt es mit den angegossenen Kanonenrohren etwas an Detaillierung, so dass sich eher eine offene Darstellung der Geschütze anbieten würde.

Die Fotoätzteile

Zusätzlich gibt es drei Ätzteilplatinen, eine mit entsprechendem Zierrat für Bug und Heck, Wanten für die Masten sowie Reling-Bauteile. Eine weitere Platine enthält Bauteile für die Darstellung der Geschützlafetten bei offenen Geschütztürmen und damit wohl dem Bauzustand von 1894. Eine weitere Platine enthält den Schiffsnamen in chinesischer und lateinischer Schreibweise.

Abziehbilder und Messingrohre

Für die Darstellung der offenen Geschütztürme liegen gedrehte Messingrohre bei, ebenso die chinesische Kaiserflagge als Decal.

Die Anleitung

Durchnummeriert mit zwölf Bauabschnitten werden alle wichtigen Bauschritte dargestellt. Teilweise gibt es kurze Hinweise in Englisch und Chinesisch. Da dem Bausatz aber ingsesamt zwölf Bei- und Motorboote beiliegen und nur zwei gemäß der Bauanleitung verbaut werden, darf der ungeübte Modellbauer überlegen, wo er die restlichen Boote platziert. Es gibt leider auch keine Hinweise auf die verschiedenen Baustadien, so dass bauliche Unterschiede erst in Eigenregie ermittelt werden müssen. Hier helfen vor allem die Bausätze von Bronco im Maßstab 1/350. Auf der letzten Seite der Bauanleitung gibt es entsprechende Farbhinweise, hier ist auch die Rückseite der Schachtel eine gute Hilfe.

Fazit

Insgesamt machen alle Bauteile einen sauberen Eindruck. Gussgrat gibt es keinen, die Ätzteile und Messingrohre sehen super aus. Irritierend ist etwas der zweigeteilte Wasserlinienrumpf, den hätte man bei diesem Maßstab auch gerne aus einer Form herstellen können, auch die Umbauten nach 1894 bleiben für Ungeübte unklar. Dennoch sollte sich daraus ein sehr schönes Modell erstellen lassen, das ja auch ein paar kleinere Variationsmöglichkeiten bietet

alt empfehlenswert

Marcel