Das Original

Der britische Leichte Kreuzer HMS Neptune war eines von fünf Schiffen der Leander-Klasse, die zwischen 1930 und 1935 für die Royal Navy gebaut wurden. Die hohen Kosten der Schweren Kreuzer verhinderten eine ausreichende Zahl von Kreuzern, so dass die Royal Navy erst kleinere Schwere Kreuzer bestellte (York, Exeter), aber dann zum Bau von mit 15,2-cm-Geschützen bewaffneten Leichten Kreuzern überging. Bei der Panzerung orientierte man sich an der Exeter. Auffallend war die Anordnung der Kesselräume, so dass nur ein großer Schornstein ausreichte. Die Schiffe der Leander-Klasse waren die einzigen britischen Kreuzer der Epoche mit nur einem Schornstein.

Neptune war 169,1 m lang, 17,1 m breit und verdrängte voll beladen 9896 t. Der Antrieb bestand aus sechs Kesseln und vier Dampfturbinen, die zusammen 72.000 PS leisteten, womit 32,5 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 570 Mann.

Bewaffnung
8 x 15,2 cm L/50 (vier Zwillingstürme)
8 x 10,2 cm L/45 (vier Zwillingslafetten)
3 x 2 cm L/70 (Einzellafetten)
12 x 1,27 cm Maschinengewehre (drei Vierlingslafetten)
8 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Vierlingsrohre)
1 Bordflugzeug (Fairey Seafox)

Neptune wurde 1931-34 von der Marinewerft Portsmouth gebaut. Sie diente anfangs bei der 2nd Cruiser Squadron mit der Home Fleet, wurde dann 1937 zur 6th Cruiser Squadron nach Südafrika verlegt. Bei Kriegsausbruch blieb sie im Südatlantik und jagte dort deutsche Handelsstörer  und Blockadebrecher. Am 22. November 1939 fing sie den deutschen Frachter Adolph Woermann ab, der sich selbst versenkte. Sie war auch an der Jagd auf die Admiral Graf Spee beteiligt, kam aber vor deren Selbstversenkung nicht in Kontakt.  Im März 1940 wurde sie ins Mittelmeer verlegt und kämpfte am 9. Juli 1940 in der Seeschlacht bei Punta Stilo (Seeschlacht von Kalabrien). In der Schlacht wurde sie durch einen Treffer des Leichten Kreuzers Giuseppe Garibaldi beschädigt, während sie selbst den Schweren Kreuzer Bolzano drei Mal traf. Im August 1940 verlegte sie in den Indischen Ozean. 1941 verlegte sie zurück nach Großbritannien. 1941 war sie auf der Jagd nach der Bismarck beteiligt und versenkte das Versorgungsschiff Gonzenheim. Danach verlegte sie ins Mittelmeer und beschoss u.a. Landziele. Am 19. Dezember war sie Teil der Force K und sollte einen italienischen Konvoi abfangen, als der Verband in ein Minenfeld geriet. Neptune wurde durch zwei Minen beschädigt und versucht aus dem Minenfeld herauszukommen, wobei sie durch eine weitere Mine die Schrauben verlor und antriebslos liegen blieb. Die zwei anderen Leichten Kreuzers der Verbands, Penelope und Aurora, wurden ebenfalls je durch eine Mine beschädigt und konnten nicht unterstützen. Der Zerstörer Kandahar sollte Neptune abschleppen, wurde aber dabei selbst durch eine Mine so schwer beschädigt, dass er selbst versenkt werden musste. Neptune sank nach einem weiteren Minentreffer. 736 Mann der Besatzung starben, es gab nur einen Überlebenden, der von dem italienischen Zerstörer (damals als Torpedoboot klassifiziert) Generale Achille Papa gerettet wurde. Neptune erhielt für ihre Einsätze fünf Battle Honour.

Das Modell

Das Modell des Leichten Kreuzers HMS Neptune ist aus dem Bausatz von HP Models in die Neptune im Bauzustand von 1941 umgebaut. Aber der Rumpf war viel zu kurz, und an den Aufbauten musste ich einiges ändern. Bei den Ätzteilen habe ich den Ajax-Satz von FlyHawk verwendet.


Roland Nienkirchen

(Text über Original von Lars)