Das Original

Die Portland-Klasse entstand als Weiterentwicklung der vorhergehenden „Treaty-cruiser“-Klassen, der Pensacola- und Northampton-Klasse, der US-Navy. Ursprünglich wurden fünf Schiffe der Serie für das Haushaltsjahr 1930 bestellt, von denen allerdings nur zwei als Portland-Klasse fertiggestellt wurden (USS Portland, CA-33 und USS Indianapolis, CA-35); andere Bestellungen wurden in die New-Orleans-Klasse umgeplant. Die Klasse war primär als Geleitschiff für Flugzeugträger, für die Aufklärung für die Flotte und Feuerunterstützung für Landungsoperationen vorgesehen. Die beiden Schiffe der Klasse wurden 1930-33 gebaut. 


Während des Krieges erhielten die Schiffe der Klasse mehrere Umbauten zur Verbesserung der Feuerleitung und der Flugabwehr: Austausch/Ergänzung der leichten Flak (frühe 2,8 cm Vierlings-Installationen, später vermehrt 20-mm Oerlikon und ab 1943 mehr 40-mm-Bofors), Einbau moderner Feuerleit- und Suchradargeräte sowie Veränderungen an den Aufbauten (z. B. Verkleinerung der achteren Aufbauten, neuer Gittermast). 


Die USS Portland war 186,0 m lang und 20,1 m breit. Voll beladen verdrängte sie 14.225 t. Die Antriebsanlage bestand aus vier Parsons-Turbinen, gespeist von acht Yarrow-Kesseln, sowie vier Wellen; die Maschinen leisteten 108.500 PS. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 32,7 Knoten. Die Besatzungsstärke variierte je nach Einsatz, in Friedensaufstellung 848 Mann, kriegsbedingt deutlich höher (bis 1.100 Mann). Zur Bewaffnung während der Zeit um die Schlacht von Midway (Juni 1942) gehörten die drei Drillingstürme mit insgesamt neun 20,3 cm/55 (Mark-9) als Hauptartillerie und 8 × 12,7 cm/25-Geschütze als schwere Flak; die leichte Flak umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits vier 2,8-cm-Vierlinge und einzelne 20-mm Oerlikon.


Die USS Portland wurde am 17. Februar 1930 bei der Werft Bethlehem Shipbuilding in Quincy, Massachusetts, auf Kiel gelegt, am 21. Mai 1932 vom Stapel gelassen und am 23. Februar 1933 in Dienst gestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs diente sie vor allem als Begleitschiff für Flugzeugträger. Sie nahm an der Schlacht im Korallenmeer im Mai 1942 teil, wo sie Überlebende des gesunkenen Trägers Lexington an Bord nahm. Wenige Wochen später kämpfte sie in der Schlacht von Midway, wo sie die Trägerverbände der US-Flotte schützte und später Überlebende der Yorktown rettete.

Im November 1942 war Portland an den Gefechten um Guadalcanal beteiligt. In der Nacht vom 12. auf den 13. November wurde sie während der ersten großen Seeschlacht vor Guadalcanal von einem Torpedo am Steuerbordheck getroffen. Der Treffer blockierte das Ruder und beschädigte das Achterschiff schwer, doch die Besatzung konnte das Schiff stabilisieren und mit den verbliebenen Geschützen weiterkämpfen. Trotz der schweren Schäden konnte Portland am Morgen des 13. November so unter anderem sich an der Versenkung des japanischen Zerstörers Yudachi beteiligen. In dieser Schlacht kamen 18 Besatzungsmitglieder ums Leben, 17 wurden verwundet. Nach provisorischen Reparaturen in Australien kehrte das Schiff in die Vereinigten Staaten zurück, wo es vollständig instand gesetzt wurde.

Von 1943 bis 1945 nahm Portland an weiteren großen Operationen im Pazifik teil, darunter an den Landungen auf den Gilbert- und Marshallinseln, bei den Philippinen und bei Okinawa. Für ihre Einsätze erhielt sie 16 Battle Stars und eine Navy Unit Commendation. Nach Kriegsende kehrte sie in die USA zurück und wurde am 12. Juli 1946 außer Dienst gestellt. 1959 wurde sie schließlich aus dem Schiffsregister gestrichen und zum Abbruch verkauft.

Das Modell

Das Modell zeigt den Schweren Kreuzer USS Portland im Bauzustand Juni 1942 als die Portland an der Schlacht bei Midway teilnahm. Die Portland war Teil des Verbandes um den Flugzeugträger USS Yorktown.

Vor vier Jahren hatte ich angefangen die Portland in diesem Bauzustand zu bauen, habe aber die Bauarbeiten abgebrochen, weil ich festgestellt hatte, dass der vordere Schornstein nicht mittig auf dem Rumpf (Niko Bausatz, Portland 1944) platziert werden konnte. Im Frühjahr dieses Jahres habe ich wieder Lust bekommen das Modell doch weiter zu bauen. Das Problem mit dem vorderen Schornstein habe ich gelöst, indem ich das Deckshaus unter dem Schornstein an der Backbordseite mit Plastikcard einfach breiter gemacht habe. Das entspricht zwar nicht ganz dem Vorbild, aber ist für ein Modell in 1/700 akzeptabel.

Mir war klar, dass der Bau des Schiffsmodells viel Eigenbau bedeuten würde. Die gesamten Brückenaufbauten, die Aufbauten unter dem hinteren Schornstein sowie die Aufbauten am hinteren Teil des Schiffes mussten mit Plastikcard bzw. anderem Evergreen-Material selbst gebaut werden. Hierfür habe ich die Pläne im Profile Morskie Heft Nr. 143 (USS Portland 1942) verwendet.

Zusammenfassend wurden für den Bau des Modells folgende Teile verwendet:

  • Rumpf aus dem Niko Model-Bausatz modifiziert, und mit Entmagnetisierungskabel versehen.
  • Schornsteine aus dem alten Classic Warships-Bausatz - das Deckshaus unter dem hinteren Schornstein in der Breite korrigiert.
  • 12,7 cm Flakgeschütze, 28 mm Vierlinge und die Bordflugzeuge (SOC Seagulls) von Black Cat.
  • 20 mm Oerlikons von Fine Molds.
  • Hauptgeschützturme aus einem Indianapolis-Bausatz von Matchbox.
  • 8 inch Hauptartillerie - gedrehte Messingrohre von Aber.
  • Reling auf dem Rumpf aus Ätzteilsätzen von GMM.
  • Radarantennen auch GMM Ätzteile.
  • Boote und Rettungsfloße aus meinen Sammelkisten!
  • Masten und Rahen aus Messingrundstäben; Takelage aus 0,06 bzw. 0,1 mm Kupferdraht, oder Takelgarn von Infini.
  • Figuren von 3D Model Parts.

Im Juni 1942 war die Portland in Measure 11 getarnt: Rumpf und Aufbauten mit 5S Sea Blue und Decks mit Deck Blue 20B gestrichen. Diese Farben habe ich von Colourcoats genommen. (Die Farbe 5N Navy Blue, bzw. Measure 21, ist erst im Juni 1942 bei der USN eingeführt worden!). Die Farbangaben in dem Profile Morskie-Heft beziehen sich auf dem Bauzustand in späten 1942 als die Portland höchst wahrscheinlich in Measure 21 getarnt wurde.


Michael Delf

(Text über Original von Lars)