12.08.2000 - 25 Jahre Untergang der Kursk

 


Heute vor 25 Jahren, am 12. August 2000, sank der russische atomgetriebene Raketen-Unterwasserkreuzer Kursk (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Der Unfall und Untergang der russischen K-141 Kursk (К-141 Курск), eines modernen Atom-U-Boots der Oscar-II-Klasse (Projekt 949A), ereignete sich während eines Marine-Manövers in der Barentssee mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord. Ursache war eine Explosion im Bug durch austretendes Wasserstoffperoxid eines Übungstorpedos. Die erste Explosion verursachte einen Brand mit enormen Temperaturen; etwa zwei Minuten später detonierten weitere Torpedos, rissen ein Loch in den Rumpf und ließen das U-Boot rasch auf 108 Meter Tiefe sinken[1][3]. Die meisten Seeleute starben sofort, 23 überlebten zunächst und konnten sich in den hinteren Bereich des Bootes retten, wo sie jedoch wenige Stunden später erstickten, weil die Luft ausgegangen war und es zu einem Brand durch eine chemische Reaktion kam[3][5]


Der Unfall wurde zunächst von der russischen Marineleitung geheim gehalten und in den ersten Tagen wurde internationale Hilfe abgelehnt, obwohl Hilfsangebote vorlagen. Dies führte zu massiver Kritik und verzögerte Rettungs- und Bergungsmaßnahmen. Nach vergeblichen Rettungsversuchen durch schlecht ausgestattete russische Teams gelang es erst norwegischen Tauchern über eine Woche nach dem Unglück, das Wrack zu betreten. Sie mussten jedoch feststellen, dass kein Besatzungsmitglied mehr lebte[1][3].

Da sich an Bord noch zwei Atomreaktoren, zahlreiche Torpedos und Marschflugkörper befanden, wurde entschieden, das Wrack zu bergen. Die niederländische Firma Mammoet entwickelte gemeinsam mit der russischen Marine ein aufwendiges Bergungskonzept. Der Bug der Kursk, der tief im Meeresboden steckte und stark beschädigt war, wurde zunächst mit einem maßgefertigten hydraulischen Schneidedraht abgetrennt, um einen sicheren und kontrollierbaren Hebevorgang zu gewährleisten[2][3]. Anschließend wurden 26 Löcher zur Befestigung der Hebetechnik in den Rumpf geschnitten und spezielle Hubseile daran befestigt. Mithilfe der Hubplattform Giant-4 und weiterer Spezialausrüstung wurde das U-Boot am 8. Oktober 2001 in einem weltweit beachteten spektakulären Einsatz angehoben, unter dem Ponton stabilisiert und dann nach Murmansk geschleppt. Dort erfolgte die weitere Zerlegung und Endlagerung[2][3].

Die Bergung der Kursk durch Mammoet gilt bis heute als größte und technisch herausforderndste Bergung eines gesunkenen Atom-U-Boots in der Geschichte[2].

Quellen

 

Das Modell

Revell hat diesen Bausatz des russischen U-Boots der Oskar II-Klasse (05052) im Jahr 2002 auf den Markt gebracht. Das Modell ist 21,5 cm lang und hat inklusive Sockel 14 Bauteile. Weiterhin liegen der Faltschachtel ein Decalbogen und eine Bauanleitung in schwarz-weiß bei. Der Bau beschränkt sich auf fünf Baustufen, dementsprechend schnell geht er voran. Die Ober- und Unterseite passen gut zusammen, so dass nicht gespachtelt werden muss, nur die Klebestelle habe ich leicht mit feinem Schmirgelpapier abgezogen. Die beiden Schiffsschrauben und die Beobachtungsgeräte werden gesondert lackiert und ganz zum Schluss angebracht.

Der Unterwasserrumpf wird entgegen der Lackieranleitung mit Panzergrau mittels Airbrush lackiert. Die Sonarabdeckung an der Bugunterseite lackiere ich mit Silber, was ich auf einigen Abbildungen, aber nicht auf Originalfotos im Internet fand. Anschließend kann der Unterwasserrumpf abgeklebt werden. Kniffelig ist das Abkleben nur im Bereiche der Heckruder, wo der Rumpfrücken flach wird. Im Anschluss kann der Überwasserrumpf mit Revell Teerschwarz lackiert werden. Später helle ich einige Flächen mit Hellgrau auf. Nach einem Überzug mit einer Versiegelung, lackiere ich den Wasserpass in Weiß. Hier werden zwei Tamiya Tapestreifen möglichst parallel ober- und unterhalb des Wasserpasses angebracht. Dabei ist Augenmaß notwendig, um den Streifen gleich breit zu bekommen. Nun wird dieser mit seidenmattem Weiß lackiert.

Dann können die wenigen Decals angebracht werden. Den Abschluss bilden die beiden Schrauben sowie die Beobachtungsgeräte und ein dezentes Washing mit der Künstlerölfarbe Sepia.

Hier mit einem Wasserlinienmodell des Projekts 949A (auf einem Bild auch mit einem Raketen-U-Boot des Projekts 941 ("Typhoon"). 


Hier weitere Fotos mit einem Raketen-U-Boot des Projekts 941 ("Typhoon") sowie einem Raketen-U-Boot des Projekts 667BDR ("Delta III").

Eberhard Sinnwell

(Text über Original von Thomas Willberg)