Das Original

Die USS Antietam (CV-36/CVA-36/CVS-36) war ein Flugzeugträger, der der Essex-Klasse angehörte. Sie wurde im Januar 1945, noch während des Zweiten Weltkriegs, in Dienst gestellt, nahm aber an keinerlei Kriegshandlungen im Zweiten Weltkrieg teil. Sie kam nach vier Jahren zur Reserveflotte, wo sie zwischen 1949 und 1951 verblieb. Im Juni 1951 wurde sie für den Koreakrieg reaktiviert und gehörte fortan der Task Force 77 an. Im Jahr 1952 kam die Antietam in die Werft und bekam als erster Flugzeugträger ein Schräglandedeck. Hier kann man noch nicht von einem echten Winkeldeck reden, da eine dreieckige Fläche recht überschaubar war. Ab 1957 wurde sie als Ausbildungsträger genutzt, ehe im Mai 1962 die USS Lexington (CV-16) diese Aufgabe übernahm. Im Mai 1963 kam die Antietam wieder in die Reserveflotte, wo sie 10 Jahre lang bis zur Streichung aus dem Schiffsregister verblieb. Im Februar 1974 ging das Schiff zum Abwracken.


Technische Daten:
Länge: 271 m
Breite: 28 m
Tiefgang: 8,7 m
Antriebsleistung: 150.000 PS auf vier Schrauben
Höchstgeschwindigkeit: 33 kn (60 km/h)
Verdrängung: 27.100 t
Besatzung: 3.448 Matrosen und Offiziere


Bewaffnung bei Indienststellung:
4 x 12,7 cm Doppeltürme,
8 x 12,7 cm Einzelgeschütze,
28 x 4 cm vierfach Flugabwehrgeschütze,
46 x 2 cm Maschinengewehre,
Flugzeuge in verschiedener Anzahl

Bewaffnung im Bauzustand ca. 1959:
4 x 12,7 cm Doppeltürme,
4 x 12,7 cm Einzelgeschütze,
Flugzeuge und Hubschrauber in verschiedener Anzahl und Typen

Der Bausatz

USS Antietam CV-36 (1951-1965)
Hersteller: Dragon
Artikelnummer: 7064
Maßstab 1/700

Der Bausatz der USS Antietam CV-36 entspricht im Großen und Ganzen den anderen Dragon-Bausätzen der Essex-Träger aus dem Zweiten Weltkrieg. Es beinhaltet ein Hangardeck mit 38 einzelnen Rolltoren und ein zweites Flugdeck aus klarem Kunststoff, einen Unterwasserrumpf mit Modellständer sowie einem Hafenschlepper. Die beiliegenden Decals stellen die Deckmarkierung der Jahre 1953 oder 1956 dar. Weiterhin liegt die Unterstützungskonstruktion der Deckserweiterung bei. Im Jahr 1953 waren dies 16 Stück Einzelstreben und ab dem Jahr 1956 ein geschlossener Unterbau. Die Kommando-Insel liegt in zwei minimal unterschiedlichen Bauzuständen bei. Die Unterschiede beschränken sich auf die Schornsteinkappen und die Ausführung des Hauptmasts. Zum einem als Dreibein- und zum anderen ein zentraler Mast.

Die Flugzeugen bzw. Helikopter sind aus klarem Kunststoff:

2 x Douglas A-1 Skyraider
2 x McDonnell F2H-3 Banshee
2 x Grumman F9F-4/5 Panther (gerades Trgflächenprofil)
2 x Change Vought F4U-5 Corsair
2 x Change Vought F7U Cutlass
2 x Grumman F9F-8 Cougar (gewinkeltes Tragflächenprofil)
2 x Sikorsky HO3S-1 Helikopter

Außer bei der F9F-8 Cougar und der F7U Cutlass lassen sich alle Tragflächen wahlweise hoch- oder abgeklappt anbringen.

Es liegen weiterhin zwei fotogeätzte Platinen bei. Die Platine: „MA“ enthält die Stützkonstruktion des Aufzuges, die Antennenmasten, einige Fangnetze und einige Figuren, „MB“ drei Teile der Radaranlage.

Der Bau

Der Bau des Rumpfes ging recht flott von der Hand. Zuerst wird das Hangardeck in den Rumpf eingeklebt und dann dessen Wände darauf gesetzt Bei den 38 Stück Rolltoren sollte man sich an die Bauanleitung halten, da jedes Tor verschieden groß und breit ist oder an der Oberseite eine unterschiedliche Schräge, bzw. gerade Oberkante, aufweist. Ich habe einige an der Unterkante gekürzt, so dass diese unterschiedlich offen dargestellt sind. Eine Innenlackierung lohnt sich nicht, da diese nicht zu sehen ist. Nun wurde der Unterwasserrumpf angeklebt und anschließend wieder ein Großteil davon abgetrennt. Ich hatte vor, den schwarzen Wasserpass und einen kleinen Teil des roten Unterwasserrumpf sichtbar darzustellen. Die horizontalen Flächen wurden mit Deck Blue B20 per Airbrush lackiert und anschließend abgeklebt.

Alle vertikalen Flächen wurden mit Neutralgrau von WEM Colour Coats 1941 5-L Light Gray lackiert. Dies ist definitiv nicht der exakte Farbton, aber mit dem Maßstabsfaktor (je kleiner der Maßstab desto heller die Farben) und dem Lichteinfall finde den Farbton passend. Der Gesamteindruck muss stimmen und letztendlich gefallen.

Das Flugdeck aus grauem Kunststoff weist eine hölzerne, unebene Struktur auf. Hier hatte ich Bedenken, dass die Decals nicht gut aufliegen und dann zum sogenannten „Silbern“ neigen. Aus diesem Grund entschloss ich mich, alle Linien, Bereiche und Nummern des Decks zu lackieren. Erste Farbschicht war Beige SM314 von Revell über die gesamte Fläche. Als nächste Farbe folgte Flight Deck Strain 21 von WEM für den rechten vorderen Bereich bis knapp hinter die Insel, der anschließend abgeklebt wurde. Der Landebereich bekam einen Anstrich mit Revell 09 Anthrazit. Die Linien der Landbegrenzungen wurden mit Revell 301 Weiß lackiert. Zuvor mussten diese maskiert werden, was bei den langen geraden Linien recht einfach war. Für die Weiß gestrichelten Linien fertigte ich mir eine kammartige Pappschablone aus einer alten Visitenkarte. Die Maße hatte ich mir von den Decalbogen abgenommen. Bei der gelb/weißen Mittellinie bin ich genauso vorgegangen. Bei der Schiffsnummer 36 war ein neues Skalpell notwendig, um die Zahl vom Decalbogen auf Abklebefolie zu übertragen bzw. durchzuschneiden. Mit einem Schleifpapier der Körnung 1200 wurde im Bereich der Fangseile die schwarze Farbe abgeschliffen, so dass das Beige wieder zum Vorschein kam. Bei den Umrandungen der mittleren Flugzeugaufzüge habe ich allerdings wieder auf die Decals des Bausatzes zurückgegriffen. Dabei hatte ich zuvor den Trägerfilm sowohl innen als auch außen auf ein Minimum reduziert. Nach einer Schicht Matt „über alles“ hatte ich das Flugdeck abgeklebt.

Bei dem beiliegenden zweiten transparenten Flugdeck sind keine Oberflächenstrukturen vorhanden, hier konnte ich die Decals der frühen Variante verwenden, da diese plan aufliegen können.

Die Insel wurde separat gebaut und lackiert, aber noch nicht angebracht.

Für die sieben abkippbaren Peitschenantennen wurden jeweils ein Unterbau „from scratch“ gebaut und die eigentliche Antenne aus einem Stück Gitarrensaite gefertigt. Leider geht die Bauanleitung weder auf die reduzierte Bewaffnung, noch auf diese Peitschen-Antennen ein. Ein weiterer Fehler des Bausatzes ist, dass die Deckserweiterung aus glattem Stahl und nicht mit Holz belegt ist.

Da mir das Bordgeschwader etwas dürftig war, habe ich die Flieger mit einem Dragon Set A Flugzeuge ergänzt. Diese sind ebenfalls aus klarem Kunststoff und sehr schwer zu bekommen. Den Großteil der Flugzeuge habe ich mit Mr. Color H365 Sea Blue lackiert. Die Vought F7U Cuttlass, wurde in Silber gehalten. Sowohl die Lackieranleitung als auch Fotos aus dem Netz hatten mir dies bestätigt. Eine Geduldsarbeit war das Anbringen der bis zu acht Stück Decals pro Flugzeuge. Am Seitenleitwerk soll ein „L“ angebracht werden, allerdings hatte ich nur Fotos mit einem „H“ am Leitwerk gefunden.

Nachdem die separat fertig gestellte Insel auf das Deck geklebt war, wurden die sechs Fangseile aus 0,1 mm starkem Wolframdraht ergänzt. Die geparkten Flugzeuge wurden am Bug platziert und am Heck setzt gerade eine Grumman F9F Panther zur Landung an. Auch hier kam eine Gitarrensaite als Stütze zum Einsatz.

Um das Deck belebt darzustellen, habe ich unzählige 3D Figuren angemalt und Gelb lackierte Leitern an den Cockpits positioniert. Weiterhin wurden einige Flugzeugtraktoren sowie Zugstangen ergänzt.

Das Diorama

Die Wellenberge wurden aus Styrodur geschnitzt und mit Styroporkleber ausgeglichen. Es war mir wichtig, dass man in den Wellentälern den schwarzen Wasserpass und das Rot des Unterwasserschiffs erkennt, da sich die anfangs beschriebene Arbeit mit dem Unterwasserrumpf und das teilweise wieder entfernen nicht gelohnt hätte. Als Grundierung verwendete ich weiße Wandfarbe, gefolgt von verschiedenen Blautönen. Zum Schluss kam eine Schicht glänzendes Acrygel darüber.

Quellen

Stefan Terzibaschitsch „Flugzeugträger der U.S. Navy“

Das Fazit

Das Abkleben und Lackieren des Trägerdecks stellte sich als sehr viel einfacher heraus als gedacht. Von dem Erfolg beseelt, ging mir der Rest flott von der Hand.


Eberhard Sinnwell