Fregatte Aquitaine (1/700)

Das Original

Die 2007-15 gebaute französische Fregatte Aquitaine (D650) ist das Typschiff der französische Variante der FREMM-Klasse. Angaben zum Schiffstyp findet Ihr hier. Die Namen der Schwesternschiffe lauten: Normandie, Provence, Languedoc, Auvergne, Alsace, Bretagne und Lorraine.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Der Bausatz

Der Bausatz der französischen Fregatte Aquitaine von Freedom Model Kits enthält: einen zweiteiligen Wasserlinienrumpf, einen Unterwasserrumpf mit Sockel, einen Bordhubschrauber vom Typ NH-90 NFH, zwei Spritzgussrahmen mit den restlichen Schiffsteilen, eine kleine aber sinnvoll zusammengesetzte Ätzteilplatine, einen Decalbogen, eine Bauanleitung und eine Lackieranleitung. Der Kunststoff ist mir etwas zu weich und die Kanten zu verwaschen. Die Detaillierung der Bauteile geht so. Die Fotoätzteilplatine ist prima und beinhaltet die beiden Schiffsschrauben, den Haupt- und Heckrotor des Hubschraubers, die Sicherheitsnetzen um die Landefläche, die Verkleidung der Exocet-Startrohre, die beiden Plattformen der Bordmaschinengewehre und ein paar Leitern. Der Decalbogen ist lediglich für D650 Aquitaine. Darauf zu finden ist die Landefeldmarkierung, die Schiffsnummer, der Schiffsname, zwei Flaggen, die Umrandung des Senkrechtstarters und die Markierung des Helikopters. Die Bauanleitung besitzt sieben Baustufen, die gut verständlich sind. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf die Farben von Mr. Color.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Das Modell

Der Zusammenbau des Rumpfes gestaltet sich etwas umständlich. Zuerst müssen die beiden innen liegenden Hangar für die Schlauchboote, der mehrteilige Hubschrauberhangar von innen in die beiden Rumpfhälften, dann der Heckspiegel anschließend die drei Deckbereiche und zuletzt die beiden Wände der Aufbauten am Bug und Heck eingeklebt werden. Wenn diese Teile gut ausrichtet sind, kommt man ohne den Einsatz von Spachtelmasse aus.

Die unzähligen Kleinteile wurden von den Spritzgussrahmen abgetrennt, versäubert und dann mit doppelseitigem Klebeband auf hölzernen Rührstäbchen befestigt.

Alle Deckflächen wurden mittels Airbrush mit Revell 78, Panzergau lackiert und nach dem Durchtrocknen abgeklebt. Die vertikalen Flächen und die Kleinteile bekamen einen Anstrich mit Revell SM 371 Lichtgrau (RAL 7035) welches mit etwas Weiß aufgehellt wurde. Mit der weißen Farbe wurden alle acht Rettungscontainer lackiert.

Die Rückwand des Geschützes und dessen Rohr wurden mit Tamiya Schwarz gestrichen. Damit sollen wohl beim Original Lichtreflektionen auf die Brücke vermieden werden. Die Lackieranleitung weist darauf hin, was durch Originalfotos bestätigt wurde. Das Geschützrohr aus dem Bausatz ist zu dick und wurde gegen eines von NNT ersetzt.

Die beiden MG an der Brücke sind zu voluminös, sie erinnern eher an kleine Geschütze und überragen die Brücke. Es wurden 20 mm von Blue Ridge „20mm Single Tripod Base“ verwendet. Diese entsprechen sicher nicht dem Original, besitzen aber authentische Abmessungen.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Die Brückenfenster liegen so vertieft, dass diese mit transparenter grüner Farbe von Tamiya gefüllt werden können. Ich musste zwei Durchgänge machen, bis die Farbe dunkel genug wirkte.

Die Abschussrohre der Exocet (Antischiffsraketen)-Raketen sind leider oval und lassen sich nicht ohne weiteres korrigieren. Da ich keinen Ersatz zur Hand hatte, habe ich sie beibehalten. Durch die fotogeätzte Verkleidung wurde dieser Umstand etwas kaschiert.

Der Helikopter vom Typ NH-90 ist sehr schön wiedergegeben. Die Rotoren können wahlweise aus Kunststoff oder geätztem Messing verwendet werden. Die letzteren sind sogar beigeklappt vorhanden. Als Außenlasten liegen zwei Torpedos bei.

Die Netze um das Helideck sind beim Anbringen ein Geduldsspiel, da es an deren Basis keine Klebeleiste gibt, sondern nur die einzelnen Fußstützen.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Vor der Endmontage der Kleinteile wurde der Rumpf mit Klarlack besprüht. Darauf wurden die Decals aufgebracht. Bei der Landemarkierung des Hubschraubers kam Weichmacher zum Einsatz, damit sich diese in die Vertiefungen der Zurrpunkte legen. Nun erfolgt die Endmontage aller Kleinteile entsprechend der Bauanleitung. Für die vier langen Stabantennen habe ich Gitarrensaiten verwendet, die ich zuvor lackiert hatte. Die vorletzte Tätigkeit war eine Schicht Mattlack über alles, um eventuellen Glanz von Sekundenkleber zu eliminieren. Die letzte Aktion war das Setzen der Trikolore am Bug.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Fazit

Stärken:
  • Moderater Preis
    Sinnvolle Auswahl der Fotoätzteile
 
Schwächen:
  • Die Konturen sind leicht schwammig
  • Decals nur für ein Schiff dieser Klasse
  • Einige Kleinteile sind zu groß bzw. zu massiv


Fregatte Aquitaine (1/700)

Ich bin zwar kein Freund von supermodernen Kriegsschiffen, aber nachdem die französische Fregatte Aquitaine (D650) fertig vor mir steht, muss ich gestehen, dass sie recht schnittig aussieht.

Fregatte Aquitaine (1/700)

Eberhard Sinnwell