Das Original

Der Kampfhubschrauber Bell AH-1Z Viper wurde aus der Bell AH-1W SuperCobra für das US Marine Corps entwickelt. Auffälligstes neues Merkmal ist der Vierblattrotor. Diese Variante ist zu 84% mit dem Transporthubschrauber UH-1Y Venom identisch, u.a. der Heckausleger, Antrieb, Rotor und Avionik. Die Viper - der neuste Abkömmling der Huey-Familie, die 1956 zum ersten Mal flog - hatte 2000 ihren Erstflug und ist seit 2010 im Dienst beim US Marine Corps.

Das Modell

Meinen Bedenken zuwider handelnd bestellte ich kurz nach dem Erscheinen das Otterngezücht aus dem japanischen 3D-Drucker von Fox One Design Studio.


Schon einmal hatte ich Schiffbruch erlitten, als ich die Vought A-7E Corsair II aus dem gleichen Hause geordert hatte. Dennoch wurde ich bei der AH-1Z überrascht, was die Qualität der Bauteile anbelangte. Sauberer, detailreicher Resinguss – bis auf die Cockpitverglasung:


Dieses Bauteil empfand ich fast schon als eine persönliche Beleidigung! Völlig undurchsichtiges, sprödes Material! Ein krasser Gegensatz zu den übrigen Bauteilen! Doch dazu später.

Der Bau der Viper ging zügig und problemlos voran, auch die Lackierung im grauen toned-down-Look war kein Akt. Dem etwas spärlichen Cockpit spendierte ich noch ein paar Sitzgurte von Brengun, die Instrumententafeln erhielten ebenfalls eine kleine Aufwertung mit angedeuteten Anzeigen. Decals liegen hierzu leider nicht bei, auch meine Grabbelkiste konnte hierzu keine Abhilfe schaffen.


Das weitere Vorgehen lief standardisiert ab: Grundierung und Lackierung mit Vallejo-Farben (Farbtöne selbst gemischt), Tamiya-Klarlack, Pin Washing mit Ölfarbe, Aufbringen der sehr schönen und dünnen Decals, erneuter Klarlack, ein wenig Tamiya-Pigmente, Mattlack von Revell, (fast) fertig!

An weiteren Verfeinerungen habe ich lediglich die Rohre der Gatling-Kanone aufgebohrt und den Hecksporn durch Messingdraht ersetzt. Er wäre bei der allerersten Gelegenheit abgebrochen. Allgemein muss gesagt werden, dass das verwendete Material insgesamt extrem bruchgefährdet ist. Beschädigte Bauteile lassen sich aber mit Sekundenkleber sehr gut wieder reparieren.

Bei den Außenlasten orientierte ich mich an den Originalen. Dem Bausatz waren vorbildgerecht zwei Werfer-Pods LAU-68C  mit ungelenkten 70 mm Hydra-Raketen beigefügt, ferner zwei AIM-9L Sidewinder Luft-Luft-Raketen sowie acht AGM-114 Hellfire Luft-Boden-Raketen.


So war die Viper bereits wochenlang fertig – bis auf die Cockpitverglasung! Aus dem alten, undurchsichtigen Kanzelbauteil fertigte ich mir einen Stempel. Das Tiefziehen schien mir die beste und auch schnellste Möglichkeit zu sein, diesem Problem zu begegnen. Ich scheiterte jedoch kläglich! Alle Versuche mit unterschiedlichen Materialien, sogar extra bestellter Tiefziehfolie mit 0,3 mm Stärke, Erhitzung per Fön oder durch eine Rotlichtlampe – die Ergebnisse waren allesamt nicht zufriedenstellend! So ging ich den bitteren Weg und organisierte mir den AH-1-Bausatz von MiniWing als Teilespender. Zum Glück standen hier gleich vier (!) tiefgezogene Kanzelteile zur Verfügung. Mir war schon klar, dass es im Hinblick auf die unterschiedlichen Modelle, Hersteller und Bauformen Probleme geben könnte – schlimmer als bisher konnte es aber nicht werden!


Ja, es bedurfte einiger Anpassungsarbeiten, bis die Kanzel einigermaßen passte. Ich habe sie mit UHU 2K-Kleber angebracht, dabei konnte ich kleinere Spalten oder Lücken füllen und kaschieren. Mit dem Ergebnis bin ich leidlich zufrieden. Aber urteilt selbst!


Zum Abschluss ein Vergleich mit dem Ur-Vater der Viper, der AH-1G Huey Cobra von MiniWing, die ich bereits hier beschrieben habe.


Viel Spaß mit den Bildern!

Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.