16.08.1956 - 65 Jahre Schlacht von Palmdale

 


Heute vor 65 Jahren, am 16. August 1956, versuchten zwei Abfängjäger des Typs Northrop F-89D Scorpion der 437th Fighter Intercept Squadron aus Oxnard AFB eine Drohne des Typs Grumman F6F-5K Hellcat der US Navy abzuschießen (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Drohne war von Naval Air Station Point Mugu aus gestartet und sollte über dem Pazifik als Ziel für Tests von neuen Flugabwehrraketen dienen. Allerdings geriet die Drohne kurz nach dem Start außer Kontrolle und flog in Richtung Los Angeles. Darauf starteten die beiden Abfängjäger der USAF und fingen die Drohne ab, die inzwischen nach Nordwesten flog. Die beiden Abfangjäger flogen jeweils drei Angriffe und feuerten insgesamt 208 Mk 4-Raketen auf die Hellcat-Drohne ab, die aber alle ihr Ziel verfehlten. Die Drohne stürzte schließlich aus Treibstoffmangel vor Palmdale in der Wüste ab. Die abgefeuerten Raketen verursachten Buschbrände bei Castaic und Newhall sowie schlugen in Palmdale ein, wobei Häuser und Fahrzeuge beschädigt wurden. Insgesamt 400 Hektar Land brannten ab, 500 Feuerwehrleute mussten eingesetzt werden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Das Ereignis wurde als "Schlacht von Palmdale" bekannt.

Das Original

Die Grumman F6F Hellcat war ein US-amerikanisches trägergestütztes Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Sie war das Nachfolgemodell der Grumman F4F Wildcat. Die K-Version der Wildcat waren zu Zieldarstellungsdrohnen umgebaute F6F-5.

Das Modell

Platz bringt die F6F-5 Hellcat in mehreren Varianten heraus. Zum einen als Doppelbausatz in einer Pappschachtel, hierin sind zwei komplette Maschinen enthalten. U.a. lässt sich damit die berühmte „Minsi III“ von David McCampbell bauen, dem Jagdflieger-Ass mit 34 bestätigten Luftsiegen (Rang 1 der der amerikanischen Liste) und Commander der Air Group 15 an Bord der USS Essex, 1944.


Mein hier vorgestelltes Modell war ein in Plastikfolie verpackter Einzelbausatz aus der Super44-Serie von Eduard, der vier Abziehbildvarianten ermöglicht. So z.B. die Version einer F6F-5K, einer Drohne, die 1949 auf der Chincoteague Naval Air Station beheimatet war. Diese Art der Drohnen wurde zu Testzwecken für Luft-Luft-Lenkwaffen im Training der US Navy und des US Marine Corps eingesetzt. Die auffällige Lackierung sollte eine schnelle Identifikation und Nachverfolgung ermöglichen. Die beiden diagonalen Streifen auf dem Leitwerk kennzeichnen diese Maschine als eine unbemannte Drohne. Der - durchaus gefährliche – Einsatz von Drohnen wird eindringlich am Beispiel der "Schlacht von Palmdale" 1956 beschrieben. Zum Nachlesen: Wikipedia.


Der sehr fein detaillierte, extrem passgenaue Bausatz ist supergut zu bauen („Platz  =  Tamiya Schüttelbausatz in 1/144“!). Eine Grundierung erfolgte mit Vallejo Primer in weiß. Aus meiner Sicht verlangt der Decklack in orange zwingend diese Vorbehandlung. Das Orange kommt von Gunze Aqueous Nr. H14. Washing auch hier wieder mit brauner Schmincke-Ölfarbe, Decklack kommt von Tamiya, seidenmatt. Die Antennendrähte realisierte ich mit 0,03er Uschi's Garn.

 


Der im Hintergrund zu sehende Tower stammt von Sankei und ist ein Kartonbausatz.


Ein Größenvergleich zur meiner Grumman F8F-1 Bearcat zeigt die Dimensionen der Hellcat. Die Abmessungen der Originale:

Länge F6F-5 Hellcat: 10,23 m, Spannweite: 13,08 m.

Länge F8F-1 Bearcat: 8,61 m, Spannweite: 10,92 m.


Eine farblich schöne Abwechselung zum „glossy sea blue“ oder zum „light gull gray over white“ in meiner Vitrine!


Go 1/144 – beat 1/72!

Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.