Das Original
U 9 wurde auf der Kaiserlichen Werft in Danzig gebaut. Im April 1910 wurde es an die Marine übergeben. Das Boot war 57,38 m lang und 6 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,13 m. Die Besatzung bestand aus 22 bis 29 Mann, davon vier Offiziere. Die Maschinen für die Überwasserfahrt waren zwei von Körting gebaute Sechs- und Achtzylinder-Zweitakt-Petroleummotoren mit zusammen 735 kW (1.000 PS). Zur Unterwasserfahrt kamen zwei Elektromotoren von SSW mit zusammen 853 kW (1.160 PS) zum Einsatz. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,2 kn über Wasser bzw. 8,1 kn unter Wasser möglich. Der Aktionsradius betrug bis zu 3.250 NM bei Überwasserfahrt. Die maximale Tauchtiefe betrug 50 Meter. Die Bewaffnung bestand aus jeweils zwei Torpedorohren am Bug und im Heck mit insgesamt sechs Torpedos.
Am 22. September 1914 versenkte das Boot unter dem Kommando von Kapitänleutnant Otto Weddigen die drei britischen Panzerkreuzer Aboukir, Hogue und Cressy. Dabei verloren 62 Offiziere und 1.405 Mann ihr Leben, 837 konnten gerettet werden. Am 26. November 1918 wurde das Boot an Großbritannien ausgeliefert und 1919 abgewrackt.
Das Modell
Modell: S.M. U9
Hersteller: Das Werk
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol, Decals
Preis: 99,00 Euro Modellbau König
Ätzteile: 28,00 Euro rcsubs.cz
Der Bausatz der U 9 wurde hier auf Modellmarine schon ausführlich vorgestellt. Eigentlich bin ich kein sehr großer U-Boot Fan, aber nachdem ich auf einer Ausstellung ein Modell der U 9 gesehen hatte, wollte ich das Modell unbedingt bauen. Der Erbauer des Models riet mir dringend dazu, den Ätzteilsatz von rcsubs (siehe Besprechung) mit zu verbauen, da es das Modell erheblich aufwertet. Leider waren die Ätzteile lange vergriffen, aber Anfang des Jahres gab es sie wieder und sofort habe ich zugeschlagen. Als die Platine hier ankam war ich ein wenig erschrocken wie viele und extrem kleine Ätzteile es sind und mir war klar, dass ich nicht alle verbauen werde. Einige kleinen Teile überschreiten meine Modellbaufähigkeiten und auch sind nicht alle Teile unbedingt sinnvoll. Für mich waren sehr wichtig die 34 Mannlochdeckel auf den Satteltanks, deren Oberflächen ansonsten ganz glatt geblieben wären.
Die versenkt dargestellten Details auf dem Deck habe ich aufgebohrt und dann die entsprechenden Ätzteile dort angebracht. Leider stimmten die Öffnungen der Ätzteile mit denen auf dem Rumpf nicht genau überein. Manche Öffnungen waren ca. 1 mm versetzt. Da wäre eine bessere Absprache oder Planung von rcsubs mit den Herstellern des Bausatzes angebracht gewesen.
Lackiert habe ich hauptsächlich mit Farben von Vallejo aus der Sprühdose. Dazu musste ich das Modell einmal umfassend abkleben.
Die Baubeschreibung zu dem Bausatz ist sehr gut und als Bonus liegt dem Bausatz noch das 100 Seiten starke Buch über die Geschichte von U 9 bei.
Die Anleitung für die Ätzteile muss man sich im Internet runterladen. Sie umfasst 12 DIN A4 Seiten und ist sehr ausführlich.
Quellen
- SM U9 The Kaiser´s famous U-Boat (siehe Besprechung)
Fazit
Der Bau von U 9 ist schon eine kleine Herausforderung. Wenn man die Ätzteile mit verbaut ergibt es ein echtes Schmuckstück von beachtlichen 83 cm Länge. Wie viele Ätzteile man verbauen möchte, muss jeder Modellbauer für sich entscheiden.
Thomas Sperling



















