Titelseite

Titel: Navires & Histoire 152 Décembre 2025/Janvier 2026
Autor: Jean-Luc Fouquet (Chefredakteur)
Verlag: Lela Press
Erscheinungsjahr: 2025
ISSN: 1280-4290
Umfang: 96 Seiten mit vielen Schwarz-Weiß- und Farbfotos
Preis: 13 € (beim Verlag), 14,6 € (bei NNT Modell + Buch)

Inhalt

In der letzten Ausgabe von 2025 findet man u.a. Artikel über die Geschichte der US Navy, ein französisches Passagierschiff, Sprengboote und U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg und heutige französische Marineflieger.

Am Anfang dieser Ausgabe findet man Buchbesprechungen, Leserbriefe, einen Artikel über den Film In which we serve (Für was wir dienen) von 1942 über einen britischen Zerstörer während der Schlacht um Kreta, Bausatzbesprechungen und ein kurzer Artikel über die Geschichte und das Wrack des Zerstörers Z 12 Erich Giese. Es folgen kurze Berichte über Ereignisse der letzten Monate wie neue Schiffe, Verkäufe, Übungen, Hafenbesuche, Museumsschiffe und die Versenkung des ukrainischen elektronischen Aufklärungsschiffs Simferopol

An längeren Artikel sind folgende enthalten:

  • Des vedettes explosive aux drones marins. Une invention déjà plus que centenaire von Marc Saibène: über Sprengboote, sowohl ferngesteuerte als auch durch Piloten gesteuerte. Derartige Boote haben im Ukrainekrieg neue Bedeutung erlangt, erste Exemplare wurden aber schon vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt. Im Ersten Weltkrieg setzte die Kaiserliche Marine ferngesteuerte Sprengboote (FL) ein. Zwischen den Kriegen wurden solche Boote auch in Frankreich entwickelt. Im Zweiten Weltkrieg kamen dann bemannte Sprengboote im größeren Umfang durch die deutsche und italienische Marine zum Einsatz während in Japan zahlreiche solcher Boote für Kamikazeeinsätze gebaut (aber nicht mehr verwendet) wurden. Der sehr umfangreiche Artikel beschreibt die Entwicklung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den italienischen Booten während des Zweiten Weltkriegs. Viele Schwarz-Weiß-Fotos zeigen die Boote sowie einige der durch sie versenkten oder beschädigten Schiffe. Von einem französischen Boot ist ein Längsschnitt enthalten, dazu gibt es einige Pläne italienischer MTM und MTR (siehe Beispielseiten unten). Es gibt z.B. einen Bausatz eines italienischen MTM im Maßstab 1/35 von Italeri (siehe Bausatzbesprechung).

Beispielseite

  • Le nautonaphte Aramis naviral amiral de la flotte des Messageries Maritimes von Alain Spohr: über das französische Passagierschiff Aramis der Reederei Messageries Maritimes. Aramis war eines von drei diesel-getriebenen Schiffe, die für den Liniendienst in den Fernen Osten gebaut wurden und zusammen Nautonaphte genannt wurden. Diese Schiffe hatten auffällige, da eckige Schornsteine. Eines der anderen beiden Schiffe, die Georges Philippar, wurde in Ausgabe 150 beschrieben. Aramis diente 1932-39 als Passagierschiff, danach bis 1940 als Hilfskreuzer X1 und wurde danach in Indochina aufgelegt. 1942 musste das Schiff an Japan abgegeben werden, wo es als Truppentransporter Teia Maru in Dienst kam und u.a. an einem Austausch von während des Kriegs eingesperrten Zivilisten zwischen den Alliierten und Japan beteiligt war (die USA benutzte hierfür die schwedische Gripsholm, die sehr auffällig als neutral gekennzeichnet war). Am 17. August 1944 wurde sie von dem U-Boot USS Rasher versenkt, wobei 2665 Menschen starben - eines der schlimmsten Schiffskatastrophen des 20. Jahrhunderts. Illustriert ist der Artikel mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos, die das Schiff zu verschiedenen Zeitpunkten zeigen - überwiegend Außenansichten sowohl als Passagierschiff, als auch als Hilfskreuzer und in japanischen Diensten, aber auch einige Innenansichten. Der Stil der Inneneinrichtung war "minoisch". 
  • 100 ans de la Base Aéronavale de Hyères von Raymound Reboul: über die Basis Hyères bei Toulon der französischen Marineflieger, die 100 Jahre alt wurde. Der relativ kurze, vierseitige Artikel beschreibt die Geschichte der Basis und der heute dort stationierten Einheiten. Es sind dort Hubschrauber der Typen Panther, Dauphin, NH-90 Caïman und N160 Guépard sowie Hubschrauberdrohnen des Typs Camcopter S-100 stationiert. Es werden dort auch Flugzeuge der Typen Atlantique 2 und Hawkeye gewartet. Die Fotos zeigen die Basis und überwiegend die dort stationierten Maschinen (siehe Beispielseiten unten).

Beispielseite

  • À contre-courant: L'épopée des marins afro-américains dans l'U.S. Navy von Hubert Groult: Artikel über die Geschichte afro-amerikanischer Seeleute in der US Navy von der Gründung bis heute. Ein umfassender, detaillierter Artikel, der einerseits beschreibt, dass auch schon während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs mehr als 10% der Seeleute afro-amerikanische Wurzeln hatte und es immer wieder Beispiele für herausragende Leistungen gab, aber eben auch immer wieder Epochen massiver rassistischer Diskriminierung, z.B. ein Verbot 1798 überhaupt in die US Navy aufgenommen zu werden oder die Beschränkung auf bestimmte Aufgaben wie Koch oder Steward ab dem späten 19. Jahrhundert. Illustriert ist der Artikel überwiegend mit Bildern bzw. Fotos der beschriebenen Personen, aber auch mit einigen der beteiligten Schiffe oder der beschriebenen Ereignisse. 
  • Les sous-marins italiens von René Alloin: Fortsetzung einer Serie über italienische U-Boote im Zweiten Weltkrieg (siehe auch Ausgaben 148, 149 und 151). Hier wird die Geschichte der U-Boote der Adua-Klasse beschreiben, genauer von fünf der 17 U-Boote der Klasse: Adua, Axum, Aradam, Macallè und Alagi. Zu der Klasse, eine des Typs 600, gibt es nur einen kurzen Absatz und eine Auflistung der technischen Daten. Danach folgt ein Lebenslauf der genannten U-Boote. Diese sind zum Teil sehr spannend bzw. tragisch, z.B. als Axum mit einer Torpedosalve den Leichten Kreuzer HMS Cairo versenkte und den Leichten Kreuzer HMS Nigeria und den Tanker Ohio beschädigte (diese waren Teil der Operation Pedestal) oder die Macallè auf Barra Musa Kébir im Roten Meer auflief, da ihre Besatzung unter einer Methylchlorid-Vergiftung (das Gas war aus der Klimaanlage ausgetreten) litt und dann auf dieser Insel strandete. Drei Mann der Besatzung schlugen sich bis nach Taclai durch und konnten von dort Hilfe rufen, worauf das U-Boot Guglielmotti die Überlebenden von der Insel rettete. Die Fotos zeigen die U-Boote und einige ihrer Gegenspieler und Oper.

Fazit

Die Navires & Histoire der Dezember/Januar-Ausgabe 2025/2026 enthält einige interessante Texte und viele Fotos und ist deshalb

alt empfehlenswert


Lars