Ist der Rumpf im Rohbau fertig, beginnen jetzt die eigentlichen Feinarbeiten. Wir machen aus der rohen Form jetzt ein Schiff! Obwohl der Rumpf schon "rund" aussieht, haben alle Leisten noch eine plane Oberfläche und werden deshalb mit Schleifpapier überschliffen. Dazu habe ich mir einige unterschiedliche Schleifklötze zusammengeklebt. Diese bestehen aus einem Reststück Holz mit aufgeklebtem Schleifpapier.
Flächen mit größeren Rundungen schleife ich nur per Hand. Wenn der Rumpf den ersten Schliff bekommen hat dann sieht er schon schön glatt aus. Anschließend habe ich den Balsaholzrumpf mit Porenfüller behandelt, das macht das Holz stabiler für die weitere Bearbeitung.
Leider sind nach dem Schleifen oft zwischen einigen Planken Risse zu sehen, an diesen Stellen wird der Rumpf jetzt gespachtelt. Hierzu benutze ich Kunstharzspachtelmasse( Decotric Schnellspachtel oder Molto Holz Schnell-Spachtel) die natürlich auch für andere Unebenheiten (Dellen, Löcher) benutzt werden können. Der von mir benutze Holzspachtel.Dann wieder Schleifen, Schleifen, Spachteln und wieder Schleifen usw. Wer sich nicht sicher ist, der kann zum Überprüfen eine Schicht Füller oder Grundierung benutzen. Mit der gleichmäßigen Oberfläche lassen sich gegen das Licht betrachtet Unebenheiten sehr schön sehen!
Sollte jetzt wieder Erwarten der Rumpf keine Dellen, Risse oder andere Unebenheiten mehr haben, kann der Rumpf mit Epoxidharz beschichtet werden. Ich verwende das 40 Minuten Epoxidharz der Firma R&G Faserverbundwerkstoffe www.r&g.de sowie ein Glasfilamentgewebe mit 49g/m² der selben Firma.
Das Epoxidharz nach Verarbeitungshinweisen anmischen, dann die Hälfte des Rumpfes mit Harz einstreichen und kurz einziehen lassen (nicht zu lange warten), dann nocheinmal überpinseln oder rollen (kommt drauf an wie man das Harz aufträgt) ohne Zusatz von weiteren Harz.
Jetzt die vorher zurechtgeschnittene Glasmatte auflegen, andrücken und das ganze nocheinmal überrollen oder mit dem Pinsel andrücken. Falten einfach aufschneiden und wieder andrücken (Bei manchen Rümpfen mache ich nur einen Arbeitsgang für beide Seiten). Wenn die eine Seite nach einem Tag ausgehärtet ist, geht es mit der anderen weiter.
Die Stellen wo die Glasmatten überlappen kann man Später wenn nötig noch ein wenig verspachteln und schleifen. Wer jetzt noch nicht genug vom Schleifen hat ist der wahre Modellbauer! Bei dem ersten Schiff ist das eine Schleiforgie, aber Übung macht den Meister! Ihr solltet auch nicht davor zurückschrecken den Rumpf nocheinmal neu zu bauen, wenn es nicht so ist wie es sein sollte! Denn nur dadurch lernt man (Ich spreche da aus Erfahrung) und Fehler können dem besten Modellbauer passieren!
Nach Aushärten des Harzes und der Matte kommt noch einmal eine dünne Schicht Harz auf den Rumpf. Aber weniger ist manchmal mehr! Der Rumpf sollte danach glatt bleiben und wird, wenn er ausgehärtet ist, nur noch leicht mit der Hand übergeschliffen um die letzten Unebenheiten zu beseitigen. Auch hier kann immer noch nachgespachtelt werden. Vorzugsweise kann sogar der ganze Rumpf mit einem Spritzspachtel überzogen werden, also nicht entmutigen lassen! Dann erfolgt der Feinschliff und zur Kontrolle eine Grundierung.Das 40 Minuten Epoxy mit dem Härter. Zum Anmischen von Teilmengen benutze ich immer ausgewaschene Joghurtbecher und eine Briefwaage. Das Glasfilamentgewebe mit 49g/m². Gibt es auch in anderen Stärken bzw. Gewichten!So sollte die Oberfläche dann nach der ganzen Bearbeitung aussehen! Ich hoffe man kann keine Fehler mehr erkennen. Wenn doch, dann einfach noch ein bischen Schleifen...