Das Original

"Projekt 705 Lira (NATO-Bezeichnung Alfa-Klasse) war eine Klasse atomgetriebener U-Boote der Sowjetunion, von der zwischen 1968 und 1972 sieben Exemplare gebaut wurden. Für Angriffs- und Abfangaufgaben geplant, sollten sie gegnerischen Abwehrmaßnahmen durch eine gesteigerte Tauchtiefe und Geschwindigkeit entgehen. Wegen der Verwendung verschiedener neuer Technologien gilt diese Klasse als eines der wegweisendsten Projekte im U-Bootbau des Kalten Krieges.

Die Idee zum Bau eines kleinen und sehr schnellen militärischen U-Bootes geht auf das Jahr 1959 zurück. Im April 1960 war die erste Designstudie erstellt und die Genehmigungen für Planung und Bau wurden von der sowjetischen Führung 1961 erteilt, wobei den Entwicklern ein ungewöhnlich hohes Maß an planerischer Freiheit zugestanden wurde.

Die Aussicht, an einem Projekt mitzuarbeiten, das weit über die technischen Konventionen des bisherigen U-Boot-Baus hinausging, motivierte zahlreiche namhafte sowjetische Wissenschaftler zur Mitarbeit.

Man entschied sich, ein U-Boot zu bauen, das feindliche U-Boote beim Verlassen ihrer Basen abfangen sollte und das zudem die Fähigkeit besaß, Ziele an Land mit Marschflugkörpern anzugreifen. Die eigentliche Neuerung sollte in einer bisher nicht erreichten Geschwindigkeit und Tauchtiefe liegen. Unter Verwendung eines einzelnen Hochleistungsreaktors, der nur eine einzige Welle antrieb, und mit dem damals höchstmöglichen Grad an Automatisierung reduzierte man die Größe des Bootes auf nur 3000 Tonnen.

Nachdem die ursprünglichen Planungen nur zwölf Besatzungsmitglieder vorsahen, deren Zahl ausreichend sein sollte, um kurze Missionen durchzuführen, schritt die Führung der Marine ein und erhöhte die Zahl. Der Grad an Automatisierung, der ursprünglich vorgesehen war, konnte nicht ganz erreicht werden, zudem mussten längere Einsätze mit Ausfällen unter der Besatzung in Betracht gezogen werden. 32 Seeleute stellten letztlich die Standardbesatzung für Projekt 705.

Die geringe Masse der Boote und die widerstandsarme Formgebung der äußeren Hülle erlaubten in Kombination mit dem Antrieb ein Maximum an Geschwindigkeit. Eine Vergrößerung der möglichen Tauchtiefe wurde ebenfalls durch die geringe Masse der Boote begünstigt: Für die relativ kleine Oberfläche des Druckkörpers konnte eine hochfeste Titanlegierung verwendet werden. Dafür mussten unter Leitung von Igor Gorynin neue Produktionsverfahren entwickelt werden, denn die Bearbeitung von Titan ist aufwändiger als die von Stahl. Die Titanlegierung ist leicht, druckfest und hat eine geringe magnetische Signatur. Die Tauchtiefe wird von russischen Quellen mit maximal 460 Metern angeben, während man in westlichen Veröffentlichungen Werte von mehr als 800 Metern finden kann.

Der fertige Druckkörper unterteilte sich in sechs Abteilungen, die durch transversale Schotts voneinander getrennt waren. Die Abschottung der dritten Abteilung unterschied sich von den übrigen, da man sie nicht senkrecht, sondern konvex ausführte, um dem Abteil die bestmögliche Widerstandsfähigkeit gegen Wasserdruck zu geben – auch wenn die benachbarten Abteile bereits voll Wasser gelaufen waren. Hier befanden sich die Kommandozentrale, die Messe mit zwölf Plätzen und der Großteil der Unterkünfte.

Eine weitere Neuerung war die Fluchtkapsel im Turm der U-Boote. Sie konnte im Notfall die gesamte Mannschaft aufnehmen, wurde verschlossen, brach dann mit einem Teil der Turmhülle vom Boot los und trieb an die Oberfläche."

Zitat: Wikipedia

Das Modell

Aus einem Bausatz von HobbyBoss entstand ein sowjetisches U-Boot der Klasse 'Projekt 705' - besser bekannt unter der Nato-Bezeichnung Alfa-Klasse. Der Bau des Modells startete als kleines Zwischendurchprojekt zum Jahreswechsel 2015/2016. Dank weniger Teile und guter Passgenauigkeit war der Rohbau schnell abgeschlossen.

Dann hatte ich das Modell mit Tamiyafarben lackiert und zwischen zwei Schichten Klarlack die Abziehbilder aufgebracht. Anschließend konnte alles über vier Jahre lang sehr gut durchtrocknen, so dass ich nun die Alterungsspuren aufbringen konnte. Dafür habe ich ein paar Fertigmischungen verwendet. Nach dem Bemalen und Ankleben der letzten Details hat es dieses Projekt 2020 endlich über die Ziellinie geschafft.

Jens Köpke