Das Original

Die Strasbourg war eines von zwei Schlachtschiffen der 1932-39 gebauten Dunkerque-Klasse. Dies waren die ersten Schlachtschiffe, die nach durch den Washingtoner Flottenvertrag erzwungenen Pause gebaut wurden. Die Dunkerque-Klasse war relativ klein und leicht bewaffnet und gepanzert, aber auch relativ schnell. Sie war als Antwort auf die deutschen Kreuzer ("Panzerschiffe") der Deutschland-Klasse gedacht und sollte dazu dienen, die französischen Handelsverbindungen gegen diese zu verteidigen. Die Eigenschaften der Klasse ähnelten früheren Schlachtkreuzern, weshalb sie teilweise auch als solche betrachtet wurde.

Ein besonderes Merkmal der Klasse war die Anordnung der gesamten Hauptartillerie in zwei Vierlingstürmen auf dem Vorschiff. Dadurch konnte, wie bei der britischen Nelson-Klasse, die gepanzerte Zitadelle kürzer gehalten werden. Auf dem Achterschiff befanden sich umfangreiche Flugzeuganlagen mit einem großen Hangar, um die für ihre Aufgaben notwendigen Aufklärungsflugzeuge mitführen zu können. Die Dunkerque-Klasse hatte eine zuverlässige, ökonomische Maschinenanlage, die ihr eine große Reichweite und hohe Geschwindigkeit verlieh. Allerdings war die Seetüchtigkeit nicht optimal, insbesondere der Freibord zu gering und das Vorschiff zu schwach gebaut. Bei der Artillerie gab es Probleme mit der Steuerung der Türme und der zu großen Salvenstreuung. Die Mittelartillerie sollte auch als Flak dienen und hatte deshalb eine große Rohrerhöhung - als Flak war ihre Feuergeschwindigkeit aber nicht optimal.

Die Strasbourg war 215,1 m lang, 31,1 m breit und verdrängte voll beladen 31.570 t. Der Antrieb erfolgte durch sechs Kessel und vier Dampfturbinensätze, die 107.500 PS (131.960 PS bei Überlast) leisteten, womit bis zu 30,9 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1381 Mann, im Krieg bis zu 2000 Mann.

Bewaffnung
8 x 33 cm L/52 Mle 1931 (zwei Vierlingstürme)
16 x 13 cm L/45 Mle 1932 (drei Vierlings- und zwei Zwillingstürme)
8 x 3,7 cm L/60 Mle 1933 (vier Zwillingslafetten)
40 x 1,32 cm Mle 1923 (acht Vierlingslafetten, acht Einzellafetten)
3 Loire 130-Bordflugzeuge

Die Strasbourg wurde 1934-39 von Ateliers et Chantiers de la Loire in Penhoët, Saint-Nazaire gebaut und bildete mit ihrem Schwesterschiff Dunkerque die 1re division de Ligne (1. Schlachtschiffgeschwader). Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde sie der Force de Raid zugeteilt, einer Einheit bestehend aus den zwei schnellen Schlachtschiffen, drei Leichten Kreuzern der La Galissonnière-Klasse und den acht neuesten Großzerstörern der Le Fantasque- und Mogador-Klasse. Sie operierte überwiegend im Atlantik gegen deutsche Handelsstörer. Bei diesen Operationen konnte die Strasbourg den deutschen Frachter Santa Fe erbeuten.

Nach dem Waffenstillstand im Juni 1940 war Strasbourg mit Dunkerque zusammen mit den alten Schlachtschiffen Bretagne und Provence und sechs Großzerstörern in Mers el-Kébir stationiert. Dort wurden sie am 3. Juli 1940 überraschend von ihren ehemaligen Alliierten, der britischen Force H mit einem Flugzeugträger, zwei Schlachtschiffen, einem Schlachtkreuzer, zwei Leichten Kreuzern und elf Zerstörern angegriffen. Während Bretagne versenkt und die beiden anderen französischen Schlachtschiffe schwer beschädigt wurden, gelang es der Strasbourg rechtzeitig abzulegen und mit vier der Großzerstörern aus dem Hafen auszubrechen, wo es ihnen gelang die britischen Schiffe abzuhängen und Toulon zu erreichen. Die Aktion der Briten zu verhindern, dass die Schiffe in deutsche Hände fallen könnten, erreichte also genau dies: die Schiffe wurden deutlich näher an den deutschen Einflussbereich verlegt und sollten schließlich alle in deutsche Hände fallen.

In Toulon wurde Strasbourg Flaggschiff der Forces de Haute Mer, lief aber nur selten aus. Am 27. November 1942 marschierten die Deutschen in Toulon ein, um die französische Flotte zu besetzen. Die Strasbourg eröffnete mit einem Teil der Bewaffnung das Feuer auf die deutschen Panzer und ermöglichte es so, dass die meisten Schiffe selbst versenkt werden konnten. Die Strasbourg sank im flachen Wasser, aber viele wichtige Systeme waren zerstört worden. Das Schiff wurde im Juli 1943 von den Italienern gehoben. Nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten im September 1943 übernahmen die Deutschen das Schiff. Das Schiff wurde im April 1944 offiziell wieder an Vichy-Frankreich übergeben, aber war immer noch praktisch ein Wrack. Am 18. August 1944 versenkten US-amerikanische Bomber das Schiff erneut. 1945 wurde es erneut gehoben. Sie diente danach nur noch als Zielschiff, u.a. für Sprengversuche. 1955 wurden die Reste zu Abwracken verkauft.

Das Modell

Die Strasbourg habe ich im Zustand vom Januar 1942 gebaut, da dies dem Modell entspricht ohne große Änderungen vor nehmen zu müssen. Allerdings kann man auch eine leicht geänderte Version vom (Ende) April 1942 bauen, wenn man die Flakbewaffnung etwas ändert.

Für das Modell wurden folgende Dinge besorgt:

  • Den Bausatz von Hobby Boss im Maßstab 1/350 (hier eine Besprechung des Bausatzes des Schwesterschiffs Dunkerque).
  • Das Holzdeck von Shipyardworks aus China.
  • Von Master-Model die neu erschienenen Geschützrohre für Haupt- und Sekundärbewaffnung.
  • Von Master-Model die 90 mm Trainingsgeschütze Mod.1935 (4 Stück).
  • Von Master-Model die 13,2 mm Vierlingsflak Mod.1929 (8 Stück).
  • Von Fine Molds (Nano Dread) japanische 13,2 mm-Einzelflak (auch Hotchkiss wie die der französischen Marine)
  • Von Master-Model die 37 mm Zwillingsflak Mod.1933 (4 Stück).
  • Deutsche Reling für um das Schiffsdeck (von Trumpeter, die ich übrig hatte. HobbyBoss hat diese nicht dabei) sowie zusätzliche Reling von BJ-Modellbau und Eduard
  • Von White Ensign Modells fotogeätzte Ringe für die Reusenantennen sowie Ruder und Riemen für die Beiboote
  • Von Rainbow Fotoätzteile für die kleinen Reusenantennen
  • Von L'Arsenal das Loire 130-Bordflugzeug
  • Türen, Leitern, Steigeisen, Kompasse, Relingstücke von diversen Herstellern
  • Das polnische Profile Morskie Buch zur Stasbourg 1942.
  • Das Buch: French Battleships 1922-1956 von John Jordan und Robert Dumas.
  • Das Buch: Schlachtschiffe im 2. Weltkrieg von Mike. J. Whitley.

Hier der Baubericht im Form einer Bildergalerie:

 

Das Modell ist in einer Vitrine von Sora untergebracht:

Andreas Wollinger

(Text über Original von Lars)