Das Original

Der Zerstörer Z 7 war eines von zwölf Schiffen des Typs 1934A (Z 5 bis Z 16). Diese Zerstörer waren eine Weiterentwicklung des Typs 1934. Diese Weiterentwicklung des Grundmusters schon nach sechs Schiffen resultierte im Wesentlichen aus der mangelhaften Seegängigkeit der 1934er-Zerstörer. Die in der 1934A-Serie vorgenommenen schiffbaulichen Änderungen (weniger steiler Vordersteven, optimiertes Vorschiff etc.) lösten allerdings nicht alle schiffbaulichen Mängel dieser Zerstörer. Sowohl die 1934er, als auch die 1934A-Zerstörer waren sehr nasse, schwer zu steuernde Schiffe. Bei schwerer See überspülte die Back, sodass die Bedienung des vorderen Turmes bei Fahrt zum Teil nicht möglich war. Dessen ungeachtet bildeten diese Zerstörer bei Kriegsausbruch das Rückgrat der Kriegsmarine.

Der Zerstörer Z 7 Herrmann Schoemann wurde am 07.09.1935 auf Kiel gelegt. Die Indienststellung erfolgte am 9.9.1937. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges führte die Herrmann Schoemann Handelskrieg im Kattegat und im Skagerrak. Bis 1940 folgten weitere Aufgaben im Vorposten- und Sicherungsdienst sowie Minenunternehmen. Im Zuge der Besetzung Norwegens war Z 7 am Unternehmen „Juno“ beteiligt Nach einem kurzen Ausbildungsintermezzo in der Ostsee kehrte Z 7 im Juni 1941 wieder nach Norwegen zurück und führte dort Geleit-, Sicherungs- und Aufklärungsaufgaben durch.

Im Februar 1942 sicherte die Hermann Schoemann den erfolgreichen Kanaldurchbruch der Scharnhorst, der Gneisenau und der Prinz Eugen (Unternehmen „Cerberus“). Anschließend kehrte die Z 7 in den Norden zurück. Im März 1942 führte sie im Verband mit dem Schlachtschiff Tirpitz und den Zerstörern Friedrich Ihn, Paul Jacobi und Z 25 einen erfolgreichen Vorstoß ins Nordmeer durch. Die Geleitzüge PQ 12 und QP 8 wurden verfehlt und letztendlich konnte nur ein Frachter durch Friedrich Ihn versenkt werden.

Das Ende von Z 7 kam am 2. Mai 1942. Am 28. April verließ der Geleitzug PQ11, als Teil des Geleitzuges PQ13 Murmansk. Der aus 13 Handelsschiffen bestehende Konvoi PQ 11 wurde u.a. vom Leichten Kreuzer HMS Edinburgh gesichert, die nebenbei 20 Millionen $ in Gold transportierte. Mit diesem Gold bezahlte die Sowjetregierung US-amerikanische Waffenlieferung. Nachdem der Konvoi am 29. April von deutschen Flugzeugen und U-Booten gesichtet wurde, folgten zahlreiche Angriffe durch deutsche U-Boote und Bomber. Im Zuge dieser Angriffe wurde auch die HMS Edinburgh von zwei Torpedos getroffen und schwer beschädigt. Die Deutschen entsandten daraufhin die Zerstörer Z 7, Z 24 und Z 25, um zunächst den Geleitzug anzugreifen und letztendlich die HMS Edinburgh zu versenken. Während der erste Teil der Aufgabe erfolgreich war (ein versenkter Zerstörer und ein versenkter Frachter) bedeutete der zweite Teil das Ende von Z 7. In einem Schneeschauer wurde Z 7 von den beiden anderen Zerstörern getrennt und griff die HMS Edinburgh alleine mit Torpedos an. Infolge Vereisung löste sich allerdings nur ein Torpedo, der sein Ziel verfehlte. Obwohl schwer beschädigt und ohne ein intaktes Zielerfassungssystem gelang es der Mannschaft der HMS Edinburgh das Feuer auf Z 7 zu eröffnen. Ein Treffer in einer Hauptdampfleitung führte dazu, dass Z 7 bewegungslos im Wasser lag. Die überlebende Besatzung wurde von den Zerstörern Z 24 und Z 25 aufgenommen, nachdem diese Z 7 mittels Wasserbomben selbst versenkte. Der Untergang von Z 7 kostete acht Besatzungsmitgliedern das Leben.

Der Bausatz

Das Grundmodell von Trumpeter weist leider einige echt dumme Fehler auf. Der Z 7 wird auf der Schachtel mit dem Bauzustand 1942 angegeben. Das widerspricht allerdings dem Schachtelinhalt:

Fehler 1: Spritzwasserleiste

Das Trumpetermodell hat am Bug beidseitig eine Spritzwasserleiste. Es gibt meines Wissens kein Foto, das eine solche Leiste zeigt.

Lösung:
Spritzwasserleiste vorsichtig entfernen.

Fehler 2: Der Mast

Der von Trumpeter dargestellte Mast weist keine seitlichen Verstrebungen auf und entspricht der frühen Form. Im Jahr 1940/41 wurden die Masten der Zerstörer vom Typ 1934A im Rahmen der FuMo21-Umrüstung mit seitlichen Stützen versehen. Diese Masten sollten also auch 1942 dargestellt werden.

Lösung:
Stützen ergänzen. Beim Z 7 endeten die Stützen ca. 2,50 m unter der Kreuzrah. Dies entspricht in 1/700 ca. 3,5 mm.

Fehler 3: Die Brücke

Trumpeter stellt eine vorne, d.h. zum Bug hin, abgerundete Brücke dar. Die 1934A-Zerstörer wiesen diese Brückenform allerdings nur sehr kurz auf. Der eigentliche Steuerstand befand sich in einem 1,20 m tiefen, offenen Bereich vor dem Brückenhaus. Wind und Wetter ständig ausgesetzt, erwies sich diese Konstruktion als nicht praktikabel. Als erster Lösungsansatz wurde eine Überdachung mit einer Stirnwand mit fünf Fenstern vorgesehen. Allerdings stellte sich auch diese Brückenform schnell als zu beengt heraus. So wurden die runden Brücken aller Zerstörer bis Herbst 1938 zu einem neuen, rechteckigen Brückenhaus umgebaut.

Was bedeutet das für das Modell? Richtig, der von Trumpeter dargestellte Zustand hatte gerade mal für knapp ein Jahr Gültigkeit. Und die Zeitangabe „1942“ passt da mal so gar nicht.

Lösung:
Die Firma 3D Model Parts aus San Antonio (Texas) bietet eine 3D-gedruckte, rechteckige Ersatzbrücke an. Mal gucken, wie sich das Teil bewährt. Und wo ich schon mal eine neue Brücke von 3D Model Parts bestellt habe, fügte ich dieser Bestellung noch ein paar gedruckte Flak bei.

Der Bau

Zu diesem Modell gibt es einen ausführlichen Baubericht hier.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Bau wirklich Spaß gemacht hat. Wirklich große Hürden galt es nicht zu überwinden.

Bei den 3D-Flugabwehrgeschützen möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass man mit der Farbe sparsam umgehen sollte. Diese wunderschönen, filigranen Teile verlieren sonst zu schnell die Details. Die Brücke hat mich im Endeffekt etwas ernüchtert. Die Details sind da schon etwas arg verwaschen.

Jens Bartels