08.12.1914 - 100 Jahre Schlacht bei den Falklandinseln

 

Nach der Niederlage vor Coronel am 1. November 1914 schickte die britische Admiralität einen Verband in den Süd-Atlantik um das deutsche Kreuzergeschwader zu vernichten. Am 7.12.1914 erreichten die HMS Invincible und ihr Schwesterschiff, die HMS Inflexible, Port Stanley auf den Falklandinseln. Dort trafen sie auf die Panzerkreuzer HMS Carnarvon, HMS Cornwell und HMS Kent, sowie auf die Leichten Kreuzer HMS Glasgow und HMS Bristol und den Hilfskreuzer Macedonia.

Am Morgen des 8.12., das heißt heute vor 100 Jahren, entdeckten die deutschen Schiffe die englische Flotte in Port Stanley bei der Kohleübernahme (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Angesichts der britischen Schlachtkreuzer entschlossen sich die deutschen Schiffe mit voller Kraft Kurs Osten zu laufen. Die britischen Schiffe brachen ihre Kohleübernahme ab und verfolgten mit hoher Fahrt die deutschen Kreuzer, die sie gegen Mittag stellten. Die HMS Inflexible nahm an der Versenkung der Gneisenau und der Scharnhorst teil, wobei sie selbst keinen Schaden erlitt. Überlebende der Gneisenau wurden von der Inflexible aufgenommen.

Die HMS Inflexible war eines der drei Schiffe der Invincible-Schlachtkreuzer-Klasse der britischen Admiralität. Sie lief 1907 vom Stapel. 1913 wurde ihr vorderer Schornstein erhöht, da der Rauch den Ausguck in den Masten behinderte. Auch die Torpedonetze und Spieren wurden entfernt. Im Ersten Weltkrieg war sie das Flaggschiff der britischen Mittelmeerflotte. Nach der Schlacht bei den Falklandinseln wurde sie wieder zurück ins Mittelmeer befohlen. Im Mai 1916 nahm sie noch an der Skagerrakschlacht teil, ohne beschädigt zu werden. 1919 wurde sie in die Reserveflotte versetzt und schließlich 1922 zum Abwracken verkauft.

Technische Daten:
Länge: 171 m
Breite: 23,9 m
Besatzung: bis 1000 Mann
Geschwindigkeit: 28 Kn
Bewaffnung: 8 x 305 mm L45 Kanonen, 16 x 102 mm Schnellfeuergeschütze, 5 x 457 Unterwassertorpedorohre 

Das Modell

Modell: HMS Inflexible
Maßstab: 1/700
Hersteller: Kombrig
Preis: ca. 55,00 US Dollar (www.battleships-model.com)

Liebe Freunde bei Kombrig!

Ich mag eure Schiffe und habe schon viele Modelle von euch gebaut. Aber bei diesem Modell war ich doch manches Mal am Verzweifeln. Es gibt zwei kleine Ätzteilplatinen. Das ist nett, aber einige Teile findet man in der Bauanleitung nicht wieder. Wo gehören sie hin? Selbst in dem Buch „British Battleships of WW I“ mit vielen Bildern und Zeichnungen habe ich diese Teile nicht entdecken können. Andere Teile, wie die Lager für die Boote, sind auf dünnem Resin-Trägerfilm gegossen. Diese wären nach dem Abschleifen ca. 0,5 mm dick. Ein hoffnungsloser Fall, zumal die Teile schon verzogen und angebrochen waren. Die Bootslager hätte ich mir gerne als Ätzteil gewünscht, ein paar andere Teile wie zum Beispiel die Schornsteingitter auch. So habe ich die Bootslager aus Messinggitter nachgebaut. Auf dem Deck findet man viele kleine Löcher, in die noch kleinere Resinteile (ca. ½ Stecknadelkopf groß) geklebt werden müssen, deren Bedeutung man nicht erkennt. Die Anzahl der Teile entspricht genau der Anzahl der Löcher, wehe da geht mal eines verloren. Auch die extrem filigranen Geschützhalterungen und 102-mm Geschütze waren je nur einmal vorhanden. Hier wäre es schön, wenn es ein wenig Ersatz im Bausatz geben würde, denn Verlust oder Bruch bei den ganz kleinen Teilen kommt immer vor.

Am meisten würde ich mich freuen, wenn jemand bei Kombrig mal den Bausatz selber bauen würde. Es hätte folgende Vorteile: Erstens würde derjenige die Fehler im Bausatz vielleicht erkennen und bei Kombrig könnte man den Bausatz noch entsprechend verändern oder ergänzen. Zweitens könnte Kombrig Bilder von dem gebauten Modell mit Detailaufnahmen auf ihrer Homepage veröffentlichen – das würde so manche Baubeschreibung deutlich aufwerten.

Ich werde weiterhin noch viele Modelle von euch bauen, da ich eure Modellauswahl sehr gut finde und so langsam lerne ich, mit den Unzulänglichkeiten eurer Bausätze zu leben. Masten und Geschütze werden wenn möglich immer durch Messing ersetzt und für die Reling gibt es ja genug andere Hersteller.

Das Design der britischen Schlachtkreuzer war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Die unterschiedlich weit auseinanderstehenden, unterschiedlich großen und unterschiedlich hohen Schornsteine sehen schon seltsam aus und die hohen Gefechtsmasten wirken auf dem riesigen Schiff etwas zerbrechlich.

Trotz meiner Kritik am Bausatz, kann ich das Modell empfehlen. Es ist eine interessante Abwechslung in der Vitrine.

Quellen:

Internet: wikipedia
Buch: R A Burt, British Battleships of World War One (sehr empfehlenswert)

Thomas Sperling