Deckelbild

Modell: HMS Indefatigable Battlecruiser 1911, HMAS Australia Battlecruiser 1913, HMS New Zealand Batllecruiser 1912
Hersteller: Kombrig
Maßstab:  1/700
Material: Resin und Fotoätzteile
Art.Nr.:  70455, 70456, 70457
Preis: je 64,30 € (NNT)

Das Original

"Zugleich mit dem 1908 entworfenen und bewilligten Schlachtkreuzer Indefatigable hatten sich auf Anregung durch das Mutterland die beiden Dominion-Staaten Australien und Neuseeland entschlossen, im Zuge des Commonwealth-Verteidigungsprogramms ebenfalls je einen Schlachtkreuzer dieses Typs beizusteuern und in England bauen zu lassen. Diese Schiffe wurden von ihnen voll finanziert. Aber nur Australien übernahm auch die Unterhaltung und Unterstellung unter eigenes Kommando, wobei England das Recht eingeräumt wurde, über dieses Schiff im Bedarfsfall zu verfügen, soweit durch seinen Abzug Australien keiner Gefährdung ausgestzt würde. Neuseeland hingegen stellte den vom ihm finanzierten Schlachtkreuzer sofort der britischen Marine zur Verfügung und verzichtete auf Unterstellung unter eigenes Kommando.

Dieser Typ war eine nur wenig verbesserte Weiterentwicklung der Invincible-Klasse und genausowenig standfest wie diese. Die wesentlich Verbesserung war die etwas günstigere Anordnung der beiden diagonal versetzten schweren Türme, wodurch eine bessere Ausnutzung ihrer Bestreichungswinkel erreicht wurde. Im Gegensatz zur Invincible-Klasse konnten die beiden Seitentürme in einem beschränkten Bereich auch nach der jeweils gegenüberliegenden Seite feuern."

Zitat aus: Siegfried Breyer, Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970, ISBN 3-86070-044-8

Der Bausatz

Kombrig hat im Maßstab 1/700 alle drei Schiffe der Indefatigable-Klasse als einzelne Bausätze herausgebracht. Da alle Modelle aber den Bauzustand bei Ablieferung darstellen und somit baugleich sind, werden sie hier in einer Bausatzbesprechung zusammengefasst.

In einem kleinen Stülpkarton geliefert erwartet den Modellbauer das typische Verpackungsschema von Kombrig: Der Rumpf liegt nur durch Styroporchips gesichert offen in der Schachtel. In einer Ziptüte befinden sich sämtliche anderen Bauteile. Diese Art der Verpackung schreit geradezu nach Beschädigungen beim Transport. Am Boden des Kartons liegt in einer weiteren Ziptüte die kleine Ätzteilplatine zusammen mit einem zurechtgeschnittenen Kartonstück zum Aussteifen.

Der Rumpf des Wasserlinienmodells ist absolut fehlerfrei gegossen. Nur ein minimaler Verzug (Bug und Heck stehen wenige Zehntel Millimeter auf) ist vorhanden.

Bis auf die Aufbauten, Türme und Spillköpfe sind alle Details bereits angeformt.

Durch die lieblose Zusammenfassung der Kleinteile ohne extra Schutz in einer Tüte sind einige dünne Bauteile bereits verbogen und sogar abgebrochen.

Wegen des schlichten Aussehens des Originals fallen auch die Aufbautenteile relativ einfach aus. Vorderer und achterer Aufbau und der Sockel des mittleren Schornstein sind jeweils am Stück geformt. Auf diese werden entweder nur der Schornstein (Schiffsmitte) oder die verschiedenen Ebenen der Brückendecks geklebt. Die einzelnen Decks sind auf einem Trägerfilm gegossen.

Auf mehrere Angussriegel verteilt sind die verschiedenen kleineren Anbauteile. Aufgrund der hohen Fertigungskunst der Firma Kombrig sind diese selbst in diesem kleinen Maßstab äußerst filigran und detailliert.

Sämtliche Geschützrohre und Torpedonetzspieren liegen als Gussteile bei. Wegen der bereits angesprochenen Verpackung sind bei den kleinen Geschützen einige abgebrochen bzw. einige Spieren verbogen.

Wie üblich sind auch die zahlreichen bei Schiffen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs vorzufindenden Beiboote verschiedener Größen in einer Qualität gegossen, die ihresgleichen sucht.

Die Fotoätzteile

Die kleine ca. 72 x 56 mm messende Ätzteilplatine von 0,1 mm Stärke beinhaltet vorwiegend strukturelle Bauteile wie Brückenfronten, Mastplattformen oder Panzerblenden. Weiter sind sämtliche Niedergänge, Ankerketten, Bootsauflieger etc. vorhanden. Eine Reling ist nicht vorhanden.

Die Anleitung

Die Anleitung liegt nicht bei und muss von der Homepage des Herstellers heruntergeladen werden. Lediglich eine Seite widmet sich dem eigentlichen Zusammenbau. Die Seiten eins bis drei geben Eckdaten des Originals sowie eine Drauf- und Seitenansicht wieder, eine Inhaltsübersicht und letztlich eine Auflistung vom Kunden selbst anzufertigender Bauteile.

Wegen der überschaubaren Teileanzahl ist die einseitige Anleitung zwar ausreichend, eine etwas detailliertere in mehrere Baustufen untergliederte Darstellung wäre aber wünschenswert.

Bildquelle

www.combrig-models.com

Fazit

Die Verpackungsmängel und das Fehlen von Flaggen sind die einzigen wirklichen Kritikpunkte bei diesen Modellen. Ansonsten gilt wie bei allen anderen Produkten von Kombrig auch

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Sven