Titel

Modell: British 105ft Motor Minesweeper (1942)
Hersteller: CFP (Coastal Forces in Paper)
Maßstab: 1/250
Material: Karton
Art.Nr.: CFP01D
Preis: 12 € (bei www.cfp.muerell.de)

Das Original

Als Reaktion auf die Bedrohung durch magnetische Minen lies die britische Marine mehrere Klassen motor-getriebene Küstenminensucher mit hölzernem Rumpf bauen. Eine der Klassen war die Admiralty-105 Fuß-Klasse (105-ft Admiralty-type motor minesweepers).

276 bis 295 (die Angaben variieren) wurden gebaut, 34 gingen im Zweiten Weltkrieg verloren und der Bau von 23 wurde bei Kriegsende gestrichen. Die Minensucher wurden überwiegend auf kleinen Werften für Fischerboote und Yachten gebaut. Viele der Boote wurden auch in britischen Kolonien gebaut, wo einige in Hong Kong und Singapur unfertig zerstört wurden, um sie nicht in die Hände der Japaner fallen zu lassen. Zehn Boote gingen an die kanadische, fünf an die indische, elf an die niederländische, drei an die russische, sieben an die französische, eines an die griechische und neun an die belgische Marine. Bei der britischen Marine erhielten die Boote keine Namen, sondern MMS-Nummern (MMS1-313), nach dem Krieg wurden viele umbenannt. Bis MMS99 wurde eine 15 vorangestellt, also z.B. wurde MMS99 in MMS1599 umbenannt; bis 199 wurde eine 16, bis 299 eine 17 und bis 313 eine 18 vorangestellt. Die Boote, die als Tonnenleger für die Markierung von geräumten Schifffahrtswegen verwendet wurden (danlayer), erhielten richtige Namen, z.B. wurde MMS141 in Burfin umbenannt. Der Stapellauf der Boote erfolgte zwischen 1940 und 1944, der Einsatz erfolgte auf allen Kriegsschauplätzen. Wegen der MMS-Nummern war der Spitzname der Boote Mickey Mouse.

Die Boote waren 36,37 m lang, 7,14 breit und verdrängten etwa 295 ts. Der Antrieb erfolgte über einen 375-500 PS-starken Diesel, womit 10 bis 11 Knoten erreicht wurden. Die Minensuchausrüstung bestand aus einem LL-elektrischen Kabel zur Erzeugung eines Magnetfelds hinter dem Schiff (wofür die große Kabeltrommel auf dem Achterschiff notwendig war). Viele Boote erhielten einen „akustischen Hammer“ an einem A-Rahmen über den Bug, um akustische Minen räumen zu können. Die Bewaffnung bestand aus einem 2 cm Oerlikon und/oder zwei 1,27 cm Vickers- oder Lewis-MG.

Der Bausatz

Der Kartonbausatz der Minensucher der Admiralty 105 Fuß-Klasse stellt kein spezifisches Schiff dar, d.h. wenn man ein solches bauen will, muss auf spezifische Merkmale der einzelnen Schiffe geachtet werden. Unterschiede gibt es z.B. beim Umfang der Bewaffnung, Vorhandensein des akustischen Hammers und von Brückenflügeln.

Die Teile sind auf zwei DIN A4-Bögen unterschiedlicher Stärken einseitig gedruckt, die bereits grau eingefärbt sind, so dass auch die Rückseiten und Kanten bereits gefärbt sind. Die beiden Bögen sind mit der Anleitung mit einer Spiralbindung gebunden.

Das Spantengerüst wird konventionell mit Längs- und Querspanten aufgebaut und ohne Klebelaschen gesteckt/verklebt. Auch bei den restlichen Teilen gibt es keine Klebelaschen. Die Knicklinien sind am Rand der Teile angedeutet, so dass sie am zusammengebauten Teil nicht mehr sichtbar sind.

Insgesamt ist das Boot gut detailliert. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es eventuell an den MG und der 2 cm-Oerlikon. Wanten und Relings liegen nicht bei.

Neben dem gezeigten Tarnschema gab es natürlich auch andere – siehe Links unten.

Die Anleitung

Nach dem historischen Hintergrund über die Originale, technischen Daten und Quellenangaben wird der Bau in 50 Bauschritten beschrieben. Die Bauanleitung ist wahlweise in Englisch oder Deutsch erhältlich (und auch bei www.cfp.muerell.de herunterladbar). Die Bauschritte werden mittels Text und Fotos beschrieben – für erfahrene Modellbauer sollte es keine Probleme geben. Herr Mürrel von CFP bietet eine Online-Unterstützung an, falls es doch Probleme geben sollte.

Quellen

Fazit

Als Plastikmodellbauer ist eine Bewertung etwas schwierig. Das Modell wirkt detailliert, gut konstruiert und ist natürlich wegen des Materials auch in andere Maßstäbe umwandelbar und so nützlich, z.B. um Dioramen zu bevölkern.


alt empfehlenswert

Lars

Wir danken CFP für das Bausatzmuster