Forrest Sherman

Das Original

DD-931 USS Forrest Sherman war das Typschiff der Forrest-Sherman-Klasse und als Zerstörer typisiert. Es ist das erste Schiff, welches nach Admiral Forrest P. Sherman benannt wurde. 18 Schiffe dieser Klasse wurden insgesamt gebaut. Sie waren die ersten einer neuen Zerstörergeneration, die nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1955 in Dienst gestellt wurde. Die Entwicklung der Forrest Sherman Klasse fällt so in die Vor-Lenkwaffen-Zeit, sie sind die letzten Artilleriezerstörer, deren Hauptbewaffnung Schiffsgeschütze sind. Im Gegensatz zu den Kriegszerstörern wurde bei dieser Klasse mehr der Komfort der Mannschaft in den Vordergrund gestellt, so dass die Unterkünfte geräumiger und insgesamt die Schiffe klimatisiert waren.

Die Schiffe der Forrest-Sherman-Klasse waren hauptsächlich als Begleitschiffe für Flugzeugträger sowie als U-Bootjäger geplant worden, konnten aber auch im beschränkten Rahmen eigenständig operieren und unterstützen unter anderem auch amphibische Landungsoperationen mit ihren Geschützen. Aus dieser Klasse sind die Barry- und die Decatur-Klasse abgeleitet worden, die dann bereits Lenkwaffen mit bestück wurden. Erste Einsätze fuhren die Zerstörer im Rahmen der Quarantäne-Operationen im Zuge der Kuba-Krise. Unter anderem war zum Beispiel die Turner Joy (und Maddox) am Tonkin-Zwischenfall beteiligt, bei der vor der Küste des damaligen Nordvietnams im August 1964 das Schiff angeblich in ein Gefecht mit nordvietnamesischen Schnellbooten verwickelt war, was als Vorwand für die offizielle Beteiligung der USA an den damals stattfindenden Feindseligkeiten zwischen Nord- und Südvietnam benutzt wurde.

Forrest Sherman

USS Forrest Sherman wurde am 10. März 1951 als erster Zerstörer seit dem Zweiten Weltkrieg geordert. Das Schiff wurde am 27. Oktober 1953 bei Bath Iron Works auf Kiel gelegt, der Stapellauf fand am 5. Februar 1955 durch die Taufe der Witwe des Namensgebers statt. Die Indienststellung erfolgte am 9. November 1955. Der Zerstörer operierte die erste Zeit vor allem im Atlantik sowie in der Karibik.

Außerdem tat sie Dienst zusammen mit der 6. Flotte im Mittelmeer. 1958 war sie das erste Schiff ihrer Klasse, das binnen drei Monaten den Globus umrundete. 1968 wurde das Schiff modernisiert und mit neuen Kommunikationsanlagen versehen. In den 70er Jahren nahm USS Forrest Sherman an Operationen im Nordmeer, der Ostsee sowie im nördlichen Atlantik teil. Des Weiteren an verschiedenen Einsätzen und gemeinsamen Übungen mit Marinen der mittelamerikanischen Staaten. Zu Beginn der 80er Jahre unternahm der Zerstörer, zusammen mit der USS Mullinix, Fahrten vor der Ostküste Afrikas. 1982 wurde die Forrest Sherman dann außer Dienst gestellt und bis 1990 der Reserveflotte zugeteilt.

Im Moment liegt der Zerstörer in der Inactive Ship Facility Philadelphia und wartet dort auf weitere Verwendung. Ursprünglich sollte es nach der Streichung aus den Schiffsregistern zur Verschrottung verkauft werden, aber eine gemeinnützige Organisation bemüht sich um den Erhalt des Schiffes als Museumsschiff. Ein Schiff der Arleigh Burke-Klasse führt den Namen USS Forrest Sherman zu Ehren des verdienten Admirals fort.

Forrest Sherman

Technische Daten:

Verdrängung: 4.050 ts
Länge: 127,5 Meter
Breite: 13,8 Meter
Tiefgang: 6,7 Meter
Geschwindigkeit: 32,5 Knoten
Besatzung: 17 Offiziere, 275 Mannschaften.
Reichweite: 4.000 Seemeilen (7.400 km) bei 20 Knoten
Antrieb: 2 Dampfturbinen, 2 Wellen, 70.000 PS
Bewaffnung:

3 Mk 42 12,7 cm Mehrzweckgeschütze
4 7,62 cm Geschütze in offenen Laffetten
2 Hedgehog-Werfer
2 UTR Mk. 25 für lange U-Jagdtorpedos Doppeltorpedorohre
2 UTA für kurze U-Jagdtorpedos im 3er Bündel

Forrest Sherman

Das Modell

Das Modell, das in der JAG-typischen Rolle als Verpackung kommt, ist von hoher Gussqualität und schöner Authentizität. Außerdem ist es von der Vorbildwahl her hoch interessant. Der Bausatz ist ein sogenannter Multimediabausatz, der aus Resin-, Weißmetall- und Fotoätzteilen besteht. Der Rumpf, das erste und zweite Aufbautendeck sowie die Schornsteine liegen als ein einziges Stück vor, so dass sich hier die von Plastikmodellen her bekannten Nacharbeiten in sofern in Grenzen halten, dass man lediglich die Wasserlinie entgraten muss. Die Resinkleinteile sind einerseits in einen Trägerfilm gegossen, andererseits liegen sie gesockelt vor. Die Weißmetallteile hatten bei meinem Bausatz etwas Grat, der sich aber durch das weiche Material bedingt einfach entfernen lies. Die Ätzteileplatine beinhaltet Teile der Masten, Niedergänge, Schraubenschutz, Wabo-Aublaufgestell und Radargeräte für unterschiedliche Schiffe und Bauzustände. Für die Masten wurde zudem noch an Plastikrundmaterial gedacht. Ein umfangreicher Decalbogen rundete den Lieferumfang ab.

Forrest Sherman

Im Prinzip wurde das Modell weitestgehend aus der "Rolle" gebaut. Lediglich dir Rohre der 7,62cm-Geschütze wurden mit Messingdraht hergestellt. Als Relings kamen Ätzteile von Saemann zur Verwendung. Die Bemalung erfolgte mit den Farben von WEM. Für das Rigging und die Peitschenantennen wurde gestreckter Gussast verwendet. Abschließend kam das Modell in einen Ozean aus Bausilikon.

Forrest Sherman

Fazit

Das Modell besticht durch die hohe Gussqualität der Resinteile und der Tatsache, dass mit den drei verschiedenen Bauteilen für die Brücke alle frühen Schiffe der Forrest Sherman-Klasse gebaut werden können. Auch die Ätzteileplatine und der Decalbogen kann überzeugen.


Martin Kohring
IG Waterline