Angefangen hat eigentlich alles mit dem Bau meiner zweiten „Snowberry“ von Revell, nachdem ich meine erste (damals noch von Matchbox) bei einem Umzug „versenkt“ hatte. Ich denke, Bauberichte über die „Snowberry“ gibt es genug, aber ich möchte mit ein kleinwenig Stolz behaupten, einer der ersten RC –„Snowberry“ – Bauer zu sein. Meine ist von 2001 – zwar nur 2-Kanal, aber Sie fährt immer noch wunderbar.



Viele „Kollegen“ haben beim Bau Details weggelassen – wie z.B. die diagonalen Streben von der Bordwand zum Achterdeck, um den Einbau der RC – Anlage zu vereinfachen. Ich habe, um dass Erscheinungsbild nicht zu beeinträchtigen, nur die hinteren Aufbauten vor dem Flak-Geschütz getrennt und abnehmbar gestaltet.
Zwar fehlen mir an jeden Finger mindestens 4 Gelenke – der Akku z.B. wird über eine Art Schlitten richtig positioniert – aber es funktioniert.

Der Plan


Seit damals hatte ich immer die Idee im Hinterkopf, mehr aus dem Bausatz zu machen. Im Herbst 2006 reifte in mir folgender Plan :
Warum nicht den Rumpf „strecken“, um eine richtig schöne Sloop nach britischem Vorbild zu bauen, wie er auf keinem See zu finden ist.
Oder sollte ich vielleicht die Bismarck ……???
Ich entschied mich dann doch für die „Snowberry“ und ließ mir zu Weihnachten vorsichtshalber zwei Bausätze schenken.
Zitat Ehefrau :“Was willst du denn 3x mit dem selben Modell ?“
Naja.
Bis Anfang Februar hatte ich meine Vorbereitung abgeschlossen und folgendes geplant:

  • Den Rumpf von 87cm auf rund 120cm strecken.

  • Voneinander unabhängig drehbare Geschütze an Bug und Heck
  • Beleuchtung mit Suchscheinwerfern und Positionslichtern.

  • Rauchgenerator

  • Zahnradpumpe für Wasserauswürfe aus den Bordwänden

  • Ankerwinde (Backbordanker)

  • Geschwindigkeitsabhängiges Dieselgeräusch, Nebelhorn und Zerstörersirene.


Das Vorbild


Der Name Sloop stammt eigentlich aus dem 17. Jahrhundert und bezeichnet ursprünglich einen einmastigen Schiffstyp. Als Quelle für den Namen Sloop empfehle ich Wikipedia, dort sind über die Historie des Schifftyps ausreichende Informationen hinterlegt, beginnend mit dem 17. Jahrhundert bis zu deren Funktion im zweiten Weltkrieg. Unterschiede gibt es in der Anrede : Während die frühen Sloops häufig als die Sloop bezeichnet wurden, liest man bei den Sloops des 20. Jahrhunderts der Sloop.
Ich finde die Klassifizierung >Korvette< oder >Sloop< im zweiten Weltkrieg im wahrsten Sinne des Wortes „schwimmend“, da beide Schiffstypen hauptsächlich zum Geleitschutz in Konvois eingesetzt wurden, langsamfahrend, mit nicht mehr als 16-18 Knoten Höchstgeschwindigkeit, aber sehr effektiv bei der U-Boot-Bekämpfung.
Den Sloops wird eine größere Reichweite gegenüber den Korvetten zugeschrieben und viele Schiffe dieser Klasse wurden direkt als Kriegschiff konstruiert, während einige Korvetten ihren Ursprung in der zivilen Schifffahrt haben wie z.B die Schiffe der „Flower-Klasse“.
Tatsache ist auch, dass diese Schiffstypen die „Arbeitstiere“ in den alliierten Marinen waren.
Informationen über Sloops bietet u.a.:

Der Rumpf


Doch nun vom Plan zur Tat:
Da der Rumpf aus vier Teilen besteht, bot sich die Rumpfmitte für das Strecken an. Zuerst mussten die überstehenden Teile, die für das Verkleben des normalen Rumpfes wichtig sind, durch schmirgeln und schleifen entfernt werden.
Ich verwendete Leisten aus Buchenholz mit unterschiedlichen Profilen, da sie sich gut bearbeiten lassen und Belastungen und Biegungen aushalten, ohne gleich zu splittern.



Die unterschiedlichen Strukturen der Längsbeplankung erzielte ich, indem ich die innen anliegenden Leisten unterschiedlich abschliff.
Das heißt, daß die überlappenden Leisten nach innen eine unterschiedliche Dicke hatten. Anschließend: Spachteln, schleifen, spachteln, schleifen ohne Ende



Die Struktur der Rumpfplatten bildete ich aus mehreren Lackschichten nach. Alleine diese Arbeit nahm durch die langen Trockenzeiten eine Woche in Anspruch.



Da das Achterschiff der „Snowberry“ wie eine Banane geformt ist, ich aber ein gerades wollte, trennte ich es waagrecht ab - Dremel sei Dank. Nur mit der Drehzahl sollte man vorsichtig sein, da sich das Plastik bei zu hoher Drehzahl durch die entstehende Hitze in unansehnliche Klumpen verwandelt (wie bei mir – aber ich hatte ja Ersatz).



- Ende Teil 1 -
Frank Paprotny