Hersteller: Tamiya
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 104
Preis: 16,50 €
Zur Geschichte des Schiffes
Die HMS Nelson und ihr Schwesterschiff HMS Rodney waren ein Produkt des Washingtoner Flottenabkommens von 1921. In diesem ersten Rüstungssabkommen der Geschichte wurde die Verdrängung von Großkampfschiffen auf maximal 35.000 Tonnen beschränkt.
Bei der Konstruktion wurden deshalb viele neue gewichtssparende Techniken und Materialien verwendet - leichter Stahl und Aluminium für die Aufbauten, Fichtenholz für das Deck statt dem traditionellen Teak sowie feuerfest imprägniertes Sperrholz für interne Zwischenwände. Die beiden Schlachtschiffe erhielten auch erstmals den später so typisch britischen Brückenturm.
Viel Aufmerksamkeit widmeten die Konstrukteure dem Panzerschutz - ein Ergebnis der bitteren Erfahrungen aus der Seeschlacht am Skagerak. Die ungewöhnliche Anordnung der drei Geschütztürme resultiert letztendlich aus dem Versuch alle zu schützenden Komponenten des Schiffes auf engstem Raum zu platzieren um Panzerung und damit Gewicht zu sparen.
Erstmals wurden auf britischen Schiffen auch 40cm Geschütze montiert. Die neuen Geschütze und vor allem ihre Ladevorrichtung hatten zunächst einige Kinderkrankheiten die aber im Laufe der Zeit ausgemerzt werden konnten.
Standardverdrängung: | 35.000 Tonnen |
Abmessungen: | Länge 216m Breite 32m Tiefgang 9m |
Antriebsleistung: | 45.000 PS |
Geschwindigkeit: | 23 kt |
Bewaffnung: | 9 x 40 cm 12 x 15 cm 6 x 12 cm AA 48 x 2 Pdr. Pom-Pom 2 x Torpedorohre |
Panzerung: | Gürtel 35cm Türme 41-23cm Barbetten 38cm Deck 16cm |
HMS Nelson wurde 1922 auf Kiel gelegt, der Stapellauf erfolgte 1925. Das Schlachtschiff wurde schließlich 1927 fertiggestellt und ging im gleichen Jahr als Flagschiff der Atlantikflotte in Dienst.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Schiff überwiegend für Geleitschutzaufgaben im Atlantik und im Mittelmeer eingesetzt und überstand dabei Treffer durch Minen und Flugzeugtorpedos. Nach der Bombardierung des "Atlantikwalls" am D-Day beendete die HMS Nelson den Krieg im indischen Ozean.
Wie bei so vielen stolzen Schiffe der Royal Navy endete ihre Karriere unter den Schneidbrennern der Abwrackwerft 1949.
Der Bausatz
Der Bausatz hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ist aber immer noch eine sehr gute (und die einzige!) Ausgangsbasis für ein schönes Modell dieses interessanten Schiffes.
Die Spritzlinge und der Rumpf sind aus dem für Tamiya typischen mittelgrauen Kunststoff sehr sauber und gratfrei gespritzt. Für den Rumpf liegt noch eine Bodenplatte aus schwarzem Kunststoff sowie ein Metallgewicht bei.
Das Deck ist mit einer feinen - aber für den Maßstab trotzdem zu großen - Plankenstruktur und weiteren angegossenen Details versehen. Durchaus eine Herausforderung bei der Bemalung! Die Rumpfseiten sind dagegen nur mit wenigen Details wie Bullaugen und den Ankerklüsen versehen. Der Seitenpanzer oder Rumpfplatten sind nicht nachgebildet - das ist aber im Maßstab 1/700 durchaus verzeihlich.Zwei Spritzlinge enthalten die weiteren Teile. Der Detaillierungsgrad schwankt dabei sehr. Während bei den Geschütztürmen die Nieten abgebildet sind, erinnern die darauf platzierten Flugabwehrkanonen nur an unförmige Klumpen. Der Schiffskran sollte wie zu erwarten besser durch Fotoätzteile ersetzt werden...
Die Boote sind für diesen Maßstab durchaus in Ordnung.
Die Anleitung
Die Anleitung besteht aus einem beidseitig bedruckten Faltblatt und enhält neben der übersichtlichen Baubeschreibung ein paar geschichtliche Information zum Schiff sowie zwei gute Ansichten unterschiedlicher Tarnschemen.
Für die Farben sollte man die ausgezeichneten Colourcoats von White Ensign Models verwenden.
Fazit
Ein guter Bausatz der auch preislich in einem vernünftigen Rahmen bleibt. Die Schwächen in der Detaillierung lassen sich durch die Verwendung von Fotoätzteilen sehr leicht wett machen.
Es gibt speziell für diesen Bausatz ein PE-Set von White Ensign Models.
Gute Basis für ein schönes Modell