Das Original

Die SMS G 37 gehörte zu den Schiffen, die von der Kaiserlichen Marine “Großes Torpedoboot” genannt wurden, jedoch die deutschen Zerstörer dieser Zeit darstellten. Man findet im Netz viele Informationen, im Gegensatz zu den deutlich bekannteren Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern ist die Informationslage jedoch eher dünn. SMS G 37 wurde zum Typ Großes Torpedoboot 1913 gezählt, der laut Wikipedia mit 71 Einheiten zu den meistgebauten gehörte. Meine Recherchen ergaben, dass es innerhalb des Typs zum Teil erhebliche Abweichungen gab (Position und Form der Brücke, Schornsteinkappen…), je nach Bauwerft.

G 37 wurde wie seine Schwesterboote G 38-42 auf der Germaniawerft in Kiel gebaut und es ist ein Werksmodell erhalten geblieben. Dieses unterscheidet sich jedoch stark von dem FlyHawk-Bausatz.

Das Modell

Originalfotos dieser Boote sind rar. Ein reger Austausch mit Lars (vielen Dank an dieser Stelle für Deine Unterstützung) war sehr hilfreich und so konnte ich einige wirkliche Fehler wie die Beibootposition korrigieren.

Andererseits sollte das Ganze eigentlich bloß ein Lernprojekt werden, bei dem ich meine Erfahrungen mit der SMS Lützow vertiefen und mit der dynamischen Wasserdarstellung und einem Pre-shading etwas Neues probieren wollte.

Bezüglich der Farbgebung wurde im Modellboard schon diskutiert, in welchem Jahr der Wechsel von Schwarz zu einem hellen Grau stattfand, aber speziell für G 37 ist es eher unklar. Da ich für die RMS Olympic etwas mit schwarzer Farbe experimentieren wollte, habe ich mich für ein schwarzes Schiff entschieden. Bei der Farbe der Decks liege ich nach aktueller Quellenlage wahrscheinlich nicht richtig. Wie in dieser Bauanleitung von Kombrig (siehe hier), entschied ich mich für Linoleumdecks (und die auch noch in japanischem Farbton)  - ich fand es hübsch und es ist bloß ein Trainingsobjekt. Aus demselben Grund entschied ich mich, meine Eduard Flachlinge als Besatzung aufzubrauchen…

Um das Schiff in rauer See zu zeigen, habe ich teilweise den Unterrumpf aus Plastiksheet angedeutet. Die Handläufe sind aus Fotoätzteilen angefertigt und der Mastkorb aus dem Blech eines Teelichts neu gebogen.

Vom Pre-Shading blieb weniger zu sehen als erwartet, aber der Effekt gefällt mir und ich werde das weiter versuchen.

Die Wasserbasis besteht aus Styrodur. Die Wellenstruktur habe ich mit einem Löt-Feuerzeug nach Lust und Laune eingebrannt. Das Ganze wurde mit blauer Wandfarbe grundiert und mit der Airbrush aufgelockert. Das Wasser habe ich mit klarem Acrylgel dargestellt, die Wellen rund um das Schiff sind aus Watte. Im Anschluss habe ich die Wasseroberfläche vorsichtig trocken gemalt. Das Rigging ist - wie schon bei der Lützow - ein Mix aus Vinyl- und Drahtfäden.

Holger Schulz