Das Original

"Die Schlachtschiffe der Montana-Klasse waren als Weiterentwicklung der Iowa-Klasse der Höhe- und Endpunkt des Schlachtschiffbaus in den Vereinigten Staaten. Wenn diese Schiffe gebaut und fertiggestellt worden wären, so hätten sie die bis dahin schlagkräftigsten und am stärksten gepanzerten Schlachtschiffe der Welt dargestellt. Der endgültige Entwurf wurde Anfang 1941 genehmigt.

Dieser kam dem Entwurf BB 67-4 der letzten Serie sehr nahe. Bei dieser Schiffsklasse wurden erstmals die Panamax-Maße überschritten, also auf die Fähigkeit verzichtet, den Panamakanal passieren zu können. Diese Entscheidung wurde aus der Forderung nach bestmöglicher Sinksicherheit heraus abgeleitet, was ein sehr breites Unterwasserschiff (Torpedoschutzgürtel) erforderlich machte. Weiterhin war hier die Forderung nach einem Schiff abzulesen, das sich auch gegen die größten japanischen Überwassereinheiten behaupten konnte. Diese Überlegung entsprang der noch vorherrschenden Überzeugung, dass der Sieg über die Japaner unter anderem mit Hilfe von überlegenen Schlachtschiffen erzielt werden sollte. Die endgültige Fassung lag dann im März 1941 vor und dessen Nachbesserung im Juni 1942.

Für den Bau der Schiffe waren die Marinewerften von Philadelphia (drei Schiffe) und mit je einem Schiff die in New York und Norfolk ausgewählt worden. Die Bauaufträge erfolgten am 9. September 1940, wobei die Fertigstellungstermine zwischen dem 1. Juli 1945 und dem 1. Dezember 1945 für das erste und das letzte Schiff liegen sollten. Pro Einheit wurden 200 Millionen US-Dollar veranschlagt. Die Kiellegungen verzögerten sich, weil die Rüstungsindustrie noch nicht auf Hochtouren lief und es dadurch zu Lieferschwierigkeiten beim Schiffbaustahl gekommen war.

Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor, der zum Kriegseintritt der USA führte, und dem Verlauf der ersten Kriegsmonate kristallisierte es sich heraus, dass der Flugzeugträger dem Schlachtschiff den Rang als Hauptkampfschiff abgelaufen hatte und es ins zweite Glied verdrängt hatte. Der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt, erließ am 20. Mai 1942 den Baustopp für die Schiffe. Dieser Entschluss resultierte aus der kurz zuvor stattgefundenen Schlacht in der Korallensee, bei der sich erstmals auf beiden Seiten Flugzeugträger gegenüberstanden. Drei Wochen später wiederholte sich das Szenario bei der Schlacht um Midway. Der Verlauf der Schlacht bestätigte die Entscheidung Roosevelts. Am 21. Juli 1943 wurde die Montana-Klasse ersatzlos gestrichen."

Quelle: Wikipedia

Das Modell

Als Very Fire nach mehreren Schiffen der Iowa-Klasse auch einen Bausatz der Montana auf den Markt brachte, war klar, ich werde sie bauen - auch wenn dieses Schlachtschiff nie über die Planungsphase hinauskam. Also bestellte ich den Bausatz und dazu auch gleich das Detail Up Set vom selben Hersteller. Als die Montana ankam, wurde sie natürlich sofort ausgepackt und begutachtet - und wieder wurde ich bezüglich Qualität und Detaillierung von Very Fire nicht enttäuscht! Beim Detail Up Set muss ich ehrlich sein: Es war mir zu viel. Durch die Detailgenauigkeit und die gute Verarbeitung der Spritzgussteile muss man vieles nicht durch die Zubehörteile ersetzen. Zum Beispiel macht es für mich keinen Sinn, die komplette Flak aus Resin-, Dreh- und Ätzteile des Detail Up Sets neu zu bauen, wenn die Spritzgussteile bereits so fein und detailliert sind wie in diesem Bausatz. Nun habe ich wieder ein paar Ersatzteile für ältere Modelle, die nicht so detailliert sind.

Der Bau ging recht zügig vonstatten, die Passgenauigkeit war hervorragend. Die Lackierung war etwas aufwendig, was meinen Eifer etwas bremste, aber es lohnte sich. Hier muss ich Very Fire Respekt zollen, das geplante Tarnschema der Montana haben sie gut recherchiert. Die Anleitung bot so eine gute Vorlage und es waren wenig Korrekturen erforderlich. Auch der Detailsatz ließ sich, wie das Modell, hervorragend verarbeiten. Hier passte alles so zusammen, wie es sein sollte. Nur ein Wehrmutstropfen war dabei: Das Echtholzdeck ist naturfarben und nicht Deck Blue gefärbt. Sei es drum, lackiert war es schnell.

Nach etwa drei Monaten Bauzeit war das Modell der Montana fertig und reihte sich im Regal bei der Iowa-Klasse ein. Auch wenn dieses Schlachtschiff nie existierte, macht es neben den vier Schiffen der Iowa-Klasse von der Größe her einen respektablen Eindruck. Es hat mir richtig Spaß gemacht, die Montana zu bauen, gerade weil es mal etwas anderes war und weil die Bausatzqualität hier auf sehr hohem Niveau liegt. 

Fazit

Die Montana ist ein sehr schöner Bausatz, bei dem Passgenauigkeit und Detaillierung zurzeit ihresgleichen suchen. Very Fire überzeugt auch dadurch, dass sie sich Schiffen annehmen, die andere bis jetzt nicht als Modelle umsetzen und das wird einige Modellbauer sehr begeistern. Ich persönlich bin inzwischen ein Fan dieser Marke geworden und kann sie nur empfehlen.

Peter Petri-Schäfer