Das Original

Das Schlachtschiff USS Alabama (BB-60) der South Dakota-Klasse gehörte zu den sechs amerikanischen Schlachtschiffen, die im Rahmen der Flottenverträge zwischen den Weltkriegen geplant wurden. Diese Verträge erlaubten 35 000 ts Standardverdrängung und 35,6 cm-Geschütze. Da die japanische Regierung die Kaliberobergrenze nicht akzeptierte, nutzte die US-Regierung eine Ausstiegsklausel im Londoner Flottenvertrag und ließ die Schiffe mit 40,6 cm-Geschützen ausrüsten. Die erste Klasse, die im Rahmen der Flottenverträge gebaut wurde, die North Carolina-Klasse, wurde auch schon mit 40,6 cm-Geschützen ausgerüstet, war aber nur gegen 35,6 cm-Geschütze gepanzert. Die South Dakota-Klasse war gegen 40,6 cm-Geschütze gepanzert.

Um dies innerhalb der erlaubten Tonnagegrenzen erreichen zu können, wurde der Rumpf im Vergleich zur Vorgängerklasse deutlich gekürzt. Der gepanzerte Bereich (Zitadelle) wurde ebenfalls gekürzt, so dass die Schiffe sehr beengt ausfielen. Die Panzerung konnte so verstärkt werden, was u. a. auch durch das Schrägstellen des Seitenpanzers erreicht wurde. Um trotz des geringeren Längen-Breiten-Verhältnisses die Geschwindigkeit hoch zu halten, mussten stärkere Maschinen eingebaut werden.

Die Alabama ist 207,3 m lang, 33 m breit und verdrängte voll beladen 44 519 ts. Die vier Dampfturbinensätze und acht Kessel leisteten 130 000 PS, womit 27,5 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1793 Mann.

Bewaffnung November/Dezember 1942
9 x 40,6 cm L/45 (drei Drillingstürme)
20 x 12,7 cm L/38 (zehn Zwillingstürme)
32 x 4 cm L/56 Bofors (acht Vierlinge)
39 x 2 cm L/70 Oerlikon
3 Vought OS2U Kingfisher-Bordflugzeuge

Das Schlachtschiff USS Alabama (BB60) wurde 1940-42 von der Marinewerft Norfolk gebaut. Sie blieb bis August 1943 im Atlantik und wurde im ersten Halbjahr von Scapa Flow aus zur Sicherung der Konvois nach Russland eingesetzt. Danach verlegte sie in den Pazifik, wo sie ab November die Landung auf den Gilbertinseln unterstützte. Im Dezember bombardierte sie Nauru, eine Insel auf der Phosphat abgebaut wurde. Im Januar 1944 bombardierte sie japanische Einrichtungen auf den Marshall-Inseln und deckte Trägerangriffe auf Truk und die Mariannen. Bei einem der letzteren Angriffe schoss der 12,7 cm-Turm Nr. 9 versehentlich in den Turm Nr. 5, wodurch fünf Mann getötet und elf verwundet wurden. Im März geleitete die Alabama Träger während der Angriffe auf die Karolinen und im April auf Neuguinea, im April bombardierte sie auch selbst Ziele auf den Karolinen. Im Juni unterstützte sie die Landung auf den Mariannen, u. a. auf Saipan, und war an der Schlacht in der Philippinensee beteiligt. Auch in den folgenden Monaten geleitete sie die Träger, u. a. in Vorbereitung der Landung auf den Philippinen und während der Schlacht um Leyte. Im Januar und Februar 1945 wurde sie in Puget Sound überholt und geleitete danach wieder Träger, überwiegend bei Angriffen auf Japan selbst. Während dieser bombardierte sie im Juli 1945 auch Ziele in Japan selbst. Während des Kriegs wurde sie nie von feindlichem Feuer getroffen und die einzigen Toten der Besatzung wurden durch versehentliches eigenes Feuer verursacht. Alabama erhielt neun Battle Stars und hatte den Spitznamen Lucky A.

Nach dem Krieg transportierte sie Truppen zurück in die USA. 1947 wurde sie außer Dienst gestellt und blieb bis 1962 bei der Reserveflotte. 1965 wurde sie Museumsschiff in Mobile Bay, wo sie heute noch zu besichtigen ist. Sie diente mehrfach als Filmkulisse, z. B. in Alarmstufe: Rot und überlebte mehrere Hurrikane, wurde aber durch den Hurrikan Katrina beschädigt.

Das Modell

Das Modell stellt das Schlachtschiff USS Alabama (BB-60) bei dessen Testfahrten in der Casco Bay bei Maine im November/Dezember 1942 dar, als sie im Tarnschema MS 12 Modified gestrichen war. Es war kein kleines Projekt, obwohl das Modell nicht viel größer als die Admiral Graf Spee ist.

Für das Modell wurde Folgendes besorgt:

  • Bausatz der 1942-Version von Trumpeter
  • Zurüstset für die 12,7 cm-Geschütztürme von North Star
  • 36 inch-Suchscheinwerfer von North Star
  • gedrehte Metallrohre für die 40,6 cm-Geschütze von Aber
  • gedrehte Metallrohre für die 12,7 cm-Geschütze von Masters
  • acht  40 mm Vierlings-Bofors Flak von Alliance
  • Metallkörbe Set für die Rettungsseile(Korkseile) von Alliance
  • Mk 51 Zielgeber von L'Arsenal
  • 39 2 cm-Einzelflak von L'Arsenal
  • 12 inch- und 24 inch-Suchscheinwerfer/Signalscheinwerfer von L'Arsenal
  • Bullaugen von FlyHawk
  • Fotoätzteilsatz (für Alabama/Massachusetts) von GMM
  • Holzdeck in Deck Blue B20 von Pontos
  • 12,7 cm-Übungsladegeschütze von Niko Models
  • Munitionskisten, Poller, Klüsen, Lüftertonnen (Eigenguss)
  • Steigeisen, Leitern, Türen, Luken, Stützen, Handräder,….ect. von verschiedenen Herstellern
  • mehrere Bücher von: Kagero (Top Drawings), Warship Pictorial, Squadron Signal (on Deck & at Sea)
  • Lifecolor Farbset 1+2 für die US Navy im Zweiten Weltkrieg

Am Bausatz wurde einiges geändert. So wurden die Kettenablaufbleche durch Blechteile, die Poller und Munitionskisten durch selbstgegossene Resinteile ersetzt. Der Wellenbrecher und die Lüfter wurden nach Fotos modifiziert, da die Bausatzteile falsch waren. Die Seitenwände der Aufbauten wurden mit Fotoätzteilen aufgebessert, da alle Türen und Bullaugen falsch positioniert waren. Die Splitterschutzschilde für die 4 cm- und 2 cm-Flak wurden teilweise neu gebaut und richtig positioniert. Der Splitterschutz um die Mk 51-Feuerleitgeräte wurde durch runde Teile ersetzt. Außerdem wurden die Brückenfenster neu aufgesägt, diverse Niedergänge und Rettungsmittel ergänzt und zahlreiche Details verbessert. So kamen die oben aufgelisteten Zubehörteile zum Einsatz, z. B. wurden bei den Rettungsflößen die Plastikböden durch Fotoätzteile ersetzt, die Abstützungen von diversen Plattformen ergänzt und die Masten aus Messing neu gebaut.

Der Tarnanstrich nach Schema 12 mod war ungewöhnlich, da auf dem Rumpf nicht nur 5N Navy Blue und 5O Ocean Grey zu finden waren, sondern auch 5H Haze Grey.

Die Wasserplatte wurde mit Feinspachtelmasse und transparenten Water Effects von Vallejo bestrichen. Darauf wurden Acrylfarben aufgetragen und mit Vallejo Water Effects & Foam die Schaumkronen dargestellt.

Andreas Wollinger

(Text über Original von Lars)