Das Original

Wladimir Monomach (Владимир Мономах, Vladimir Monomakh) war ein Panzerkreuzer der Kaiserlich-Russischen Marine und wurde 1881 auf der Baltischen Werft in St. Petersburg auf Kiel gelegt und 1883 fertiggestellt. Als Schwesterschiff von Dmitri Donskoi konzipiert, wurde sie zuerst vom Stapel gelassen. Auf Grund zahlreicher Änderungen und Modifikationen während des Baus sahen die Schiffe ganz unterschiedlich aus.  Ursprünglich hatte die Monomakh, wie später ihr Schwesterschiff Dmitri Donskoi, eine Vollschiffstakelage. Diese wurde aber 

später bei mehreren Modernisierungen entfernt. Schließlich wurde auch noch der mittlere Mast, bis auf eine Plattform für einen Scheinwerfer, gekürzt.

Während ihrer Dienstzeit legte sie bei ihren verschiedenen Einsätzen zwischen Europa und Fernost beeindruckend enorme Distanzen zurück.

Im Russisch-Japanischen Krieg in der entscheidenden Schlacht von Tsushima erhielt Vladimir Monomakh mehrere Treffer, von denen einer ein Munitionsfeuer auslöste. Schnelles Fluten des Magazins verhinderte eine Explosion. Nach weiteren Torpedotreffern wurde sie schwer beschädigt, sie blieb jedoch mit funktionierenden Maschinen und Pumpen über Wasser, nahm jedoch weiterhin Wasser auf.

Am nächsten Morgen gab Kapitän Vladimir Aleksandrovich Popov den Befehl, das Schiff zu verlassen und es zu versenken, um es nicht den japanischen Streitkräften zu übergeben.

Das Modell

Die Vladimir Monomakh ist ein älterer Bausatz von Kombrig (siehe Bausatzbesprechung). Wie oben beschrieben, wurde das Original mehrmals modernisiert. Auf dem Bauplan des Bausatzes ist die Vladimir Monomakh aus dem Jahre 1905 dargestellt, also in der Zeit der Schlacht von Tsushima.

Diese Schiffe, kurz vor dem Übergang von Segel- zum Dampfschiff, faszinieren mich. Ich entschied mich, die Vladimir Monomakh mit reduzierter Takelage in der Zeit um 1897 zu bauen.

Der Bausatz ist relativ einfach zu bauen. Die in den frühen Bausätzen dargestellten „Atztekentempeltreppen“ habe ich entfernt und durch geätzte Treppen ergänzt.

Die Stückpforten sind im Modell geschlossen dargestellt. Ich beschloss sie geöffnet darzustellen, bohrte Löcher in die Bordwand und feilte sie rechtwinklig zurecht. Die Stückpfortendeckel wurden aus dünnen Polystorolstreifen zurecht geschnitten.

Die Masten entstanden aus dünnen Messingstäben und wurden mit Details aus der Askold-Ätzplatine von WEM detailliert. Die geätzten Wanten stammen von Atlantic Modell und das Wappen am Bug aus einer Ätzplatine von Northstar Models. Zusätzlich erhielt das Modell eine Reling aus Messingätzteilen.

Für die Bemalung des Modells habe ich, wie fast immer, Humbrol- und Revell-Enamelfarben benutzt. Die Alterung entstand auch aus Enamelfarben, die aber mit Terpentin stark verdünnt wurden.

Für die Wasser-Basis meiner Schiffsmodelle versuche ich immer wieder neue Techniken, um die Wellen darzustellen. Diesmal habe ich Toilettenpapier mit Weißleim ausprobiert. Auf einer Holzplatte habe ich zuerst die Wellen mit  Spachtelmasse und Cocktailsticks vorbereitet und den Schiffs-Grundriss aufgezeichnet.

Dann habe ich das Toilettenpapier in mehreren Lagen mit verdünnten Weißleim aufgeklebt und weitere Wellen geformt. Bemalt wurde das Wasser schließlich mit Ölfarben.

Hier ein Vergleich der beiden Schwestern, links Vladimir Monomakh und rechts Dmitri Donskoi.


Ingo Renk