Das Original

Das Flugboot Loire 130 wurde für die französische Marine in Reaktion auf eine Ausschreibung von 1933 entworfen. Die Maschine war als Bordflugzeug für Schlachtschiffe und Kreuzer gedacht und sollte für diese als Aufklärer dienen. Zusätzlich war sie auch als Aufklärer in küstennahen Gewässern vorgesehen. Die Loire 130 flog 1934 zum ersten Mal und war ab 1937 im Einsatz. Es wurden 125 Maschinen in zwei Versionen gebaut: M für den Einsatz in Frankreich und Cl für den Einsatz in den Kolonien. Letztere erhielten einen vergrößerten Kühler. Loire 130 dienten nach dem Waffenstillstand 1941 sowohl für die Streitkräfte des Freien Frankreichs als auch für Vichy-Frankreich. Die letzten Maschinen dienten bis 1950 in Indochina.


Die Loire 130 war 11,3 m lang, hatte eine Spannweite von 16,0 m und ein maximales Abfluggewicht von 3,5 t. Der Antrieb erfolgte durch einen Reihenmotor mit 720 PS, womit 122 kn (226 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus drei Mann. Die Bewaffnung setzte sich aus zwei 0,75-cm-Maschinengewehren, eines starr nach vorne und eines schwenkbar hinten, sowie zwei 75-kg-Bomben oder zwei 75-kg-Wasserbomben zusammen.

 

Das Modell

Der Bausatz ließ sich zu Beginn recht angenehm bauen, auf der Zielgeraden traten dann aber kleinserientypische Problemstellen auf - gerade bei den vielen Streben unter den Tragflächen. Aber mit etwas Geduld und Spachtelmasse ließen sich alle Probleme beim Bau meistern. Hier und da habe ich das Modell mit diversen Eigenbauten noch etwas mehr detailliert, aber auch aus dem Kasten heraus kann eine schöne Loire entstehen.

Im Bausatz liegt leider kein Transportwagen oder Ähnliches bei, deshalb habe ich ein Ablagegestell selber gebastelt. So steht der Flieger dann wenigsten gerade in der Sammlung.


Lackiert wurde das Modell nach Anleitung. Ich habe auf die bewährten Farben von Gunze und Tamiya zurückgegriffen. Die Alterung erfolgte mit Fertigmischungen, Ölfarben und Buntstiften.


Das Vorbild für mein Modell ist die Loire 130Cl No.6 und flog 1944 in Französisch-Indochina bei der Escadrille 1/CBS. Wie der Name 'Colonial' es schon vermuten lässt, ist die Cl Variante für Einsätze in tropischen Gebieten gebaut worden. Die Maschinen wurden nach den Einsätzen auf Flüssen geparkt bzw. wegen drohender Luftangriffe der Amerikaner dort versteckt. Der grüne Anstrich diente wohl der Verbesserung der Tarnung - ein silberner Vogel lässt sich schwieriger tarnen.


Jens Köpke

(Text über Original von Lars