Ich denke, dass jeder, der sich mit dem maritimen Aspekt der Geschichte des Zweiten Weltkrieges beschäftigt, irgendwann einmal über die Seeschlacht um Midway (4.-7. Juni 1942) gestolpert ist. Zwei sehenswerte Filme wurden über diese Schlacht, in der eigentlich eher die Flugzeuge als deren Flugzeugträger die Hauptrolle spielten, wurden gedreht und auch in der Literatur findet sich viel Quellenmaterial.


Insofern will ich mich über den Ablauf der Schlacht gar nicht großartig auslassen. Es lohnt sich aber durchaus, sich mit den Details der Schlacht zu beschäftigen.

Als Zusammenfassung reicht vielleicht folgendes:

  • Die übermächtige, Kaiserlich Japanische Marine beschloss im Frühjahr 1942 die Midway-Inseln im Pazifik zu erobern.
  • Die US Admiralität konnte mithilfe des „Codeknackers“ Joseph Rochefort das Ziel des geplanten Angriffes ermitteln.
  • Unbemerkt von der japanischen Flotte legte sich die US-Navy mit drei Flugzeugträgern (USS Yorktown, USS Enterprise und die USS Hornet) auf die Lauer.
  • Am Morgen des 4. Juni 1942 fanden die Amerikaner die Position der japanischen Flotte und griff mit Trägerflugzeugen an.
  • Am Ende der Schlacht waren die USS Yorktown und vier japanische Träger (Akagi, Kaga, Soryu und Hiryu) versenkt und das Kräfteverhältnis im Pazifik hatte sich nachhaltig zugunsten der USA verschoben. Man spricht hier von einem entscheidenden Wendepunkt des Pazifikkrieges.


Auf der Suche nach einem neuen Projekt und nach Durchsicht meines Modellbestandes fielen mir die Modelle der USS Yorktown und der USS Enterprise (beide von Trumpeter) immer wieder ins Auge. Als ich dann zwei Ätzteilsätze von Toms Modelwork für diese Träger bekam, fiel die Entscheidung beide Träger in entscheidenden Phasen dieser Schlacht darzustellen.

Die USS Yorktown zeigt den Zustand am 4. Juni 1942 gegen 8:50 (Hawaii Standardzeit), als eine der ersten ersten Wellen TBD Devastators und F4F-4 Wildcats zum Angriff auf die japanischen Träger starteten. Von den 12 gestarteten Torpedobomber gingen 10 Maschinen verloren, ohne Schäden auf den japanischen Trägern verursacht zu haben. Allerdings zwangen diese, sehr tief geflogenen Torpedoangriffe die japanischen Jäger in eine geringere Höhe, sodass sie die hoch anfliegenden Dauntless-Sturzkampfbomber nicht angreifen konnten. Die Versenkung aller Träger ging letztendlich auf das Konto der Dauntless und ihrer Piloten.


Wie eingangs erwähnt, besorgte ich mir zu den Grundmodellen jeweils einen Ätzteilsatz, der u.a. die fehlende Reling der Trumpeter-Bausätze ergänzte.

Da ich mit den „Glasbaustein-Flugzeugen“ von Trumpeter ein wenig auf Kriegsfuß stehe, schaute ich mich nach adäquatem Ersatz um und wurde bei Black Cat Models aus Frankreich fündig. Die 3D-gedruckten Flugzeuge sind sicherlich nicht ganz günstig, machen aber einen gewaltigen Unterschied zu den oben erwähnten „Glasbausteinen“. Ich habe bislang keine vergleichbar exakten und detailreich gedruckten Modelle gefunden, zudem diesen Modellen auch Pilotenfiguren beilagen. Leider liefert Black Cat Models keine Decals für die Hoheitszeichen mit, sodass ich auf die Decals des Trumpeter-Bausatzes und meiner Restekiste zurückgriff.


Auch die Luftabwehrgeschütze tauschte ich gegen 2D-gedruckte Teile von Starling Models und Black Cat Models aus. Und wo ich schon am Bestellen war, besorgte ich mir auch einen großen Schwung an 1/700er-Figuren. Der Bausatz ließ sich grundsätzlich sehr gut bauen.


Die USS Yorktown war während der Schlacht um Midway im Ms 12-Schema, mit den Farbtönen Sea Blue (5-S), Ocean Grey (5-O) und Haze Grey (5-H) lackiert.

Das Flugdecks war in Deck-Blue (20-B) gestrichen.

Ich habe für die Lackierung die Farben von Vallejo gewählt:

  • Sea Blue (5-S):           Vallejo 900 (French Mirage Blue)
  • Ocean Grey (5-O):      Vallejo 907 (Pale Greyblue)
  • Haze Grey (5-H):        Vallejo 993 (White Grey)
  • Deck-Blue (20-B):       Vallejo 994 (Dark Grey), das ich mit hellbrauner Ölfarbe ein wenig trockengmalt habe, um die Abnutzungen darzustellen.


Jens Bartels