Das Original

Wie bei einigen formschönen Frachtschiffen der Nachkriegszeit fragt man sich bestimmt auch hier zunächst: Ist das eine Jacht oder ein Frachter? Das 152,62 Meter lange Kühlschiff Padua und sein Schwesterschiff Parma wurden 1967 für die berühmte Hamburger Reederei F. Laeisz (die mit den Flying-P-Linern bekannt wurde) in England gebaut. Die Bauwerft war Scott's Shipbuilding & Engineering Co., Greenock.


Der 10.900 PS leistende Dieselmotor wirkte auf einen Propeller und brachte den Bananenjäger auf eine Geschwindigkeit von 21,8 Knoten. Neben der Besatzung von 39 Mann konnten vier Passagiere auf dem 4.427 Tonnen tragenden, schlanken Wechseldecker mitfahren. 1974 wurden die Padua und ihr Schwesterschiff von der Staatsreederei der DDR gekauft. Die Padua wurde in John Brinckman (II) umbenannt und fuhr für die VEB DEUTFRACHT/Seereederei Rostock bis 1990. Im Mai 1993 wurde der Frachter am Strand von Alang abgewrackt.

Das Modell

Ich habe das kleine Schiff aus Karton, Papier und Kunststoffborsten gebaut. Weitere Informationen zur Bautechnik findet ihr hier.


Das Modell gehört zu einer kleinen Reihe Stückgutfrachter und zeigt das fahrende Schiff mit gelegten Bäumen in einem kleinen Seediorama. Die kantigen Formen des Aufbaus kündigen die 70er-Jahre an, sind dennoch schön anzusehen und elegant. Der weiße Rumpf schrie förmlich nach blauem Wasser. Die Bauunterlagen zum Schiff habe ich hier gefunden.


Bei kartonbau.de gibt es eine sehr schöne Modellvorlage, bei der ich mir die Farben der Details abgeguckt habe. Die Decks der Aufbauten habe ich in Grün gehalten und als Stahldeck interpretiert. Dabei habe ich mich an den Vorlagen anderer zeitgleicher Kühlschiffe orientiert. Der Rumpf ging mir gut von der Hand, die Seitenabwicklungen gelangen jeweils in einem Stück Papier. Einzig der Schornstein war knifflig zu bauen. Mit der relativ bunten Farbgebung hebt sich die Padua schon ganz interessant von den anderen Modellen der kleinen Reihe ab.


Klaus Lingenauber