Das Original

Die Wespe-Klasse entstand in den 1870er Jahren als Reihe flachgehender Panzerkanonenboote für die Verteidigung der deutschen Nord- und Ostseeküste, insbesondere der Wattgebiete und Flussmündungen. Als schwimmende, gepanzerte Lafetten waren die Boote für den Einsatz in küstennahen Gewässern konzipiert: sie boten eine stabile Plattform für ein schweres Geschütz, konnten notfalls trockenfallen und sollten Küstenbereiche gegen feindliche Schiffe absperren. Die Boote wurden 1875-81 bei der Werft AG Weser in Bremen gebaut; insgesamt entstanden elf Einheiten. 


Die SMS Wespe war 46,4 Meter lang, 10,6 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 3,4 Metern. Ihre Verdrängung betrug in der Konstruktion 1.098 Tonnen und voll ausgerüstet 1.163 Tonnen. Der Antrieb bestand aus vier Kesseln und zwei zweizylindrigen Verbunddampfmaschinen, die auf zwei Schrauben wirkten und eine Maschinenleistung von 800 PS erreichten. Damit konnte das Schiff eine Geschwindigkeit 10,4 Knoten erreichen. Die Besatzung setzte sich aus 3 Offizieren und 73 bis 85 Mann zusammen. In der ursprünglichen Ausrüstung führte die Wespe eine 30,5-Zentimeter-Ringkanone L/22 in einer Barbette. Ab 1883 wurde die Bewaffnung durch zwei 35-Zentimeter-Bugtorpedorohre ergänzt; zwischen 1892 und 1894 folgten weitere Modernisierungen, bei denen zusätzlich zwei 8,7-Zentimeter-Geschütze und zwei 37-Millimeter-Revolverkanonen installiert wurden.


Die Kiellegung der Wespe erfolgte im Mai 1875 bei AG Weser in Bremen; Stapellauf war am 6. Juli 1876 und Indienststellung am 26. November 1876. Nach den Probefahrten 1877 verbrachte das Schiff weite Teile seiner Existenz in der Reserve und wurde nur gelegentlich zu Ausbildungs- oder Übungszwecken reaktiviert. Die Wespe wurde mehrfach umgebaut, u. a. erhielt sie Torpedorohre 1883 und beim Umbau 1892–1894 zusätzlicher Bewaffnung und gepanzertem Kommandoturm) kehrte aber nicht dauerhaft in den aktiven Frontdienst zurück. Sie wurde 1909 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1911 verkauft und in der Handelswirtschaft als Saugbagger (H.A.M. III) verwendet. Beim Schleppen von den Niederlanden nach Australien erlitt das ehemalige Kriegsschiff 1926 vor Newcastle (New South Wales) eine Havarie und sank; die Besatzung überlebte.

Das Modell

Für den Bau meiner Wespe war die Grundlage der WSB-Bauplan von Wolfgang Bohlayer, den ich auf 1/50 vergrößerte. Der Rumpf ist auf Höhe der Wasserlinie getrennt und mit einer Moosgummi Rundschnur abgedichtet. Das Unterteil ist komplett aus GfK, das Oberteil aus Sperrholz, PVc Platten, Leiterplattenmaterial. Die Kanonenrohre habe ich aus Alu gedreht. 


Der ausladende Rumpf bietet viel Platz für die Einbauten. Verbaut sind zwei Bühler brushed-Motoren, 2 Ni-Cd-Akkublöcke je 12 V, Bugstrahlruder, umfangreiche Beleuchtung mit LED, Rauchmodul und Sound.


Eckhard Studte

(Text über Original von Lars)