Das Original

Die Short S.25 Sunderland wurde als Seeaufklärer für die Royal Air Force entwickelt. Der Entwurf ist eine Weiterentwicklung des Passagierflugboots Short S.23 Empire, u.a. mit verfeinerten aerodynamischeren Formen und für den militärischen Einsatz optimiert, u.a. mit einer längeren Nase, um im Bug eine Bewaffnung unterbringen zu können. Die Sunderland wurde nicht nur aus Seeaufklärer verwendet, sondern auch als U-Jagd-Flugzeug, Seenotrettungsflugzeug und Transporter. Der Typ erwies sich als sehr erfolgreiches U-Jagdflugzeug, über 60 deutsche U-Boote wurden von Sunderland versenkt. Einige Sunderland dienten auch schon im Zweiten Weltkrieg als Passagierflugzeug, nach dem Krieg wurden weitere zu Passagierflugzeugen umgebaut, genannt Short Sandringham. Eine militärische Weiterentwicklung der Sunderland war die Short S.45 Seaford, deren zivile Version die Short Solent war.

Die Short Sunderland war als Flugboot und Hochdecker ausgelegt. Bomben oder Wasserbomben konnten aus ausfahrbaren Bombenaufhängungen abgeworfen werden. Diese konnten im Rumpf im Flug nachgeladen werden, um weitere Angriffe fliegen zu können. Die Eigenbewaffnung wurde während des Kriegs immer verstärkt, u.a. durch einen Turm auf dem Rumpfrücken. Die Version Mk III hatte eine verbesserte Rumpfform, um die Seetüchtigkeit zu verbessern, auch die Form der Stufe wurden verändert. Die Defensivbewaffnung wurde auf bis zu 16 Maschinengewehre verstärkt, der Munitionsvorrat pro Maschinengewehr in den Türmen verdoppelt. Viele Maschinen wurden mit Radar und fest nach vorne feuernden Maschinengewehren nachgerüstet. Von dieser Version wurden 461 Maschinen gebaut (von insgesamt 749 Sunderland).

Die Short Sunderland Mk III war 26,0 m lang, hatte eine Spannweite von 34,4 m und ein maximales Abfluggewicht von 26,3 t. Der Antrieb erfolgte durch vier Sternmotoren mit insgesamt 4260 PS, womit 180 kn (340 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus neun bis elf Mann. Die Bewaffnung bestand aus bis zu 16 0,77-cm-Maschinengewehre, teilweise auch 1,27-cm-Maschinengewehre statt der seitlichen 0,77 cm. Es konnten bis zu 2,2 t Bomben, Minen und/oder Wasserbomben mitgeführt werden.

Das Modell

Hier mein Modell einer Short Sunderland Mk III im Maßstab 1/72. Es handelt sich hierbei um einen Bausatz von Airfix aus antiken Formen von 1959, dementsprechend ist er eher simpel detailliert und mit Nieten übersät, dennoch ist die Form insgesamt recht gut getroffen. Natürlich hätte ich auch einen aktuellen Bausatz von Italeri oder Special Hobby bauen können, aber wo ist da der Reiz? Zum einen suche ich eine Herausforderung, zum anderen war genau das immer ein "Traumbausatz" aus meiner Jugend - und darüberhinaus habe ich den Bausatz recht günstig erstanden.

Das war die wohl letzte Auflage von 2012, bei der die Formen schon ziemlich ausgelutscht waren und viel Nacharbeit brauchten, dafür waren die Decals aber ziemlich gut. Aus alten Bausätzen so viel wie möglich rauszuholen, ohne dabei deren ursprünglichen "Charakter" zu verwässern ist eben eine besondere Leidenschaft von mir - die eigenen Verbesserungen beschränken sich nur auf das Allernotwendigste. Ich hoffe, ihr könnt mit meiner etwas ungewöhnlichen Modellbau-Philosophie was anfangen und findet auch Gefallen daran!


Maximilian Frömter

(Text über Original von Lars)