Springfield

Das Original

Mitte der 50er Jahre plante man den Umbau von insgesamt 13 Schiffen der Cleveland-Klasse zu Lenkwaffenkreuzern, von denen letztendlich vier Umbauten im Zeitraum von 1957-60 zu Flaggschiffvarianten realisiert wurden (plus zwei weitere ohne Flaggschiffumbau). Im Zuge des Umbaus erhielten die Schiffe Lenkwaffenanlagen. CLG-6 Providence und -7 Springfield wurden mit Terrier-, CLG-4 Little Rock und -5 Oklahoma City mit Talosstartern ausgerüstet. Charakteristisch für die umgebauten Schiffe war die langezogene zweigeschossige Brücke, deren untere die Admiralsbrücke war, und je ein 15,2-cm- bzw. 12,7-cm-Turm vor dem Brückenkomplex.

Springfield CLG-7 operierte nach dem großen Umbau im atlantischen Bereich und wechselte sich mehrfach mit USS Little Rock CLG-4 und USS Newport News CA-148 als Flaggschiff der II. und VI. Flotte ab. Drei Jahre lang war Springfield permanentes Flaggschiff der VI. Flotte im Mittelmeer.

Der Lenkwaffenkreuzer hatte eine Länge von 186 m und eine Breite von 20,2 m. Die Verdrängung betrug etwa 15.000 ts. Vier Dampfturbinen brachten eine Leistung von 100.000 PS auf vier Schrauben, womit eine Geschwindigkeit von 32 Knoten erreicht wurde. 

Die beiden Terrier-Schiffe wurden wurden 1973 zuerst außer Dienst gestellt, die beiden Talos-Einheiten folgten bis 1979. Die Radarelektronik wurde während der langen Dienstzeit stets dem neuesten Stand angepasst.

Bewaffnung
3 x 15,2 cm L/47 (ein Drillingsturm)
2 x 12,7 cm L/38 (ein Zwillingsturm)
1 x RIM-2 Terrier-Flugabwehrraketen-Doppelstarter

Springfield

Das Modell

Das Modell entstand aus dem qualitativ hochwertigen Resin-Bausatz des polnischen Herstellers Niko Model, von dem auch meine Modelle der USS Canberra CAG-2 und USS Northampton CLC-1 stammen. Zwar ist der Bug der Springfield nicht ganz so korrekt, aber ich beließ es dabei. Die Aufbauten sind sehr komplex, der Bau der drei Gittermasten als Beispiel erfordert vom Modellbauer einige Erfahrung in der Verarbeitung von Fotoätzteilen in 1/700. Alle Resin-Teile erforderten eine gründliche Nachbearbeitung. Beim Brückenkomplex musste ein relativ starker Gussast über die Gesamtlänge entfernt und das Bauteil anschließend entsprechend plan geschliffen werden.

Springfield

Beim Bau der Bootsracks inklusive Davits ist Vorsicht bei der Montage geboten, da die Bauanleitung nicht konkret auf die Unterschiede bei der Ausführung für steuer- und backbord eingeht. Und ohne ausreichend gutes Referenzmaterial ist ein solcher Bau kaum zu bewerkstelligen, da auch nur wenige gute Detailaufnahmen der USS Springfield CLG-7 im www existieren. Für die USS Provicence CLG-6 schon. Sehr hilfreich beim Bau ist das Kreuzer-Buch von Stefan Terzibaschitsch, da darin auch eine brauchbare Zeichnung der Springfield im Zustand ab 1963 enthalten ist.

Modell USS Springfield CLG-7 Modell USS Springfield CLG-7 Modell USS Springfield CLG-7

Um eine authentische Farbgebung zu erzielen, wurde das Modell mit Gunze -, Tamiya -, Revell -, und Lifecolorfarben für Rumpf, Aufbauten, Wasserpass, Teak- und Stahldecks sowie für das Display lackiert. Als Finish erhielt das Modell eine Lackierung mit Topcoat-Mattlack von Gunze, der für mich mit zu den besten Mattlacks gehört, die der Markt zu bieten hat. Auf eine Alterung habe ich weitgehend verzichtet, da das Original auf Fotos stets blankgeputzt erschien.

Die Wassergestaltung erfolgte mittels Dispersionsfarbe, die Wellen und die Hecksee wurden mit Kunststoffspachtelmasse gestaltet. Nach gründlicher Durchtrocknung wurde die Basis mit Acryl-Farben von Tamiya lackiert. Nach genügender Trockenzeit sorgten mehrere Schichten Glanzlack aus der Sprühdose für einen lebendigen Wassereffekt und die Wellengestaltung wurde durch Trockenmalen mit Titanweiß von Schmincke betont.

Quelle:

  • Stefan Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy, Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997

Jörg