Navires & Histoire 121 Titel

Titel: Navires & Histoire N° 121 Août/Septembre 2020
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2020
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos sowie Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 13,6 € (NNT)

Inhalt

Diese Ausgabe der französisch-sprachigen Zeitschrift Navires & Histoire widmet sich überwiegend Themen der französischen Geschichte - von der französischen Marine während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zur Marine des Freien Frankreichs im Zweiten Weltkrieg.

  • Queques actualités von Frédéric Stahl über die Ereignisse von Mai bis Juli 2020. Thematisiert werden u.a. die Brände auf dem Landungsträger USS Bonhomme Richard und dem französischen Jagd-U-Boot Perle; diverse Neubauten (z.B. französische Versorger, russische Landungsträger); der Umbau der japanischen Izumo-Klasse zu Flugzeugträgern; die Konflikte im Mittelmeer (u.a. um Libyen, z.B. die Bedrohung einer französischen Fregatte durch eine türkische); das Auflegen zahlreicher Kreuzfahrtschiffe wegen der COVID-19-Pandemie... Exkurse beschäftigen sich mit den chinesischen Zerstörern des Typs 051, deren letzte Einheit im Mai außer Dienst gestellt wurde, und mit dem Brand der Bonhomme Richard, von dem zahlreiche Fotos enthalten sind. Der Artikel ist mit vielen Farbfotos und einigen Zeichnungen illustriert.
  • L'Indo-Pacifique: un concept en vogue von Gildas Borel. Der Autor diskutiert die Entwicklung im indopazifischen Raum, also im Indischen Ozean und Pazifik. Zum Beispiel wurde der Zuständigkeitsbereich des US-Pazifik-Kommandos 2018 auf den Indischen Ozean ausgedehnt (USINDOPACOM) und auch China erweitert seine Aktivitäten dort. Zudem gibt es politische Organisationen wie die ASEAN, die Anrainerstaaten beider Ozeane enthalten...
  • Histoire des Forces Navales Françaices Libres. III - octobre 1941 - octobre 1942 von Frédéric Stahl. Dritter Teil der Serie (siehe Ausgabe 119 und 120) über die Geschichte der Marine des Freien Frankreichs im Zweiten Weltkrieg. U.a. werden die Einsätze französischer Korvetten in der Schlacht im Atlantik, die Sicherung von Saint-Pierre und Miquelon für das Freie Frankreich, der Angriff auf Dieppe und die Eroberung Syriens und Libanons behandelt. Zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos zeigen die beteiligten Schiffe, zudem sind einige Karten und farbige Abbildungen enthalten (siehe Beispielseite unten).

Beispielseite

  • Les armements marseillais (1re partie) von René Alloin: Eine Geschichte der Reedereien aus Marseille, dem wichtigsten Handelshafen Frankreichs im Mittelmeer. In diesem Teil wird die Geschichte Marseilles beschrieben, wobei der Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt. Der Artikel ist mit zahlreichen Bildern und Fotos illustriert, u.a. viele Handelsschiffe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, aber auch diverse Ansichten des Hafens (u.a. der Zerstörung beim deutschen Rückzug) und verschiedener späterer Schiffe.
  • Quand l'épidémie de 1779 sauve l'Angleterre du débarquement franco-espagnol von Patrick Villiers über eine geplante französisch-spanische Landung in Großbritannien während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die an einer Epidemie in der französischen Flotte scheiterte. Die Bildung des französisch-spanischen Bündnisses, die Planungen und schließlich die Entwicklung der Epidemie werden behandelt. Diverse Karten und Bilder vervollständigen den Text.
  • L'aviso "Francis Garnier". I Au temps de l'aviso colonial "Eritrea" von Jean-Ives Brouard (mit Jean Robert) über den französischen Aviso Francis Garnier, der ehemaligen italienischen Eritrea. Dieser Teil beschreibt die erstaunliche Geschichte des Schiffs in italienischen Diensten. Es war bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, entsprechend seiner Aufgabe als Kolonialkreuzer, in Eritrea stationiert. Bei der Eroberung der italienischen Kolonien in Ostafrika entkam Eritrea über den Indischen Ozean nach Japan und schließlich zum italienischen Geschwader in Shanghai. 1943 unterstützte sie deutsche und italienische U-Boote von Sabang aus und floh nach dem Waffenstillstand Italiens 1943 nach Colombo. Dort schloss sie sich den Alliierten an. Nach dem Krieg musste sie an Frankreich abgegeben werden. Kurze Exkurse beschreiben das italienische Kolonialreich und die technischen Daten der Eritrea. Dazu sind ein Plan sowie diverse Schwarz-Weiß-Fotos enthalten - besonders interessant ist eines, dass Eritrea mit gesetzten Sonnensegeln und einem Tarnmuster zeigt, das auch auf die Sonnensegel gemalt ist (siehe Beispielseite unten). Es gibt von Delphis einen Bausatz des Schiffs im Maßstab 1/700.

Beispielseite

Im Heft finden sich noch kurze Anfragen von Lesern und die Antworten der Redaktion sowie eine Buchbesprechung.

Fazit

Eine interessante Ausgabe, dieses Mal überwiegend mit Themen mit Bezug zu Frankreich. Mein persönlicher Favorit ist die Geschichte des italienischen Aviso Eritrea, der späteren französischen Francis Gernier.

alt empfehlenswert

Lars