U-Boot USS Becuna

Das U-Boot USS Becuna (SS-319) ist eines des im Rahmen des GUPPY IA-Programm modernisierten Boote der Balao-Klasse. Die Balao-Klasse und die ähnlichen Gato- und Tench-Klasse bildeten das Rückgrat der U-Boot-Flotte der US Navy bei Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Boote waren für die Kriegsführung im Pazifik geeignet, hatten eine hohe Geschwindigkeit und Reichweite über Wasser und eine starke Torpedo- und Geschützbewaffnung. Nach dem Krieg waren diese Eigenschaften aber nicht mehr gefragt. Durch den technologischen Fortschritt der U-Jagdkräfte war es notwendig, dass die U-Boote größtenteils getaucht operieren konnten, d.h. unter Wasser eine höhere Geschwindigkeit und Reichweite erreichen konnten, per Schorchel ihre Batterien aufladen konnten und insgesamt unter Wasser leiser sein mussten. Der Großteil der vorhandenen U-Boote musste also modernisiert oder ersetzt werden. Eines der Modernisierungsprogramme war das Greater Underwater Propulsion Power Program (GUPPY). GUPPY I waren zwei Testboote, 24 Boote (inklusive der beiden GUPPY I) wurden auf GUPPY II-Standard gebracht. Hier wurde der Rumpf stromlinienförmiger gemacht, der Turm durch einen stromlinienförmigeren mit Schnorchel und Mast mit passiven Radarsensoren ersetzt, zwei der Motoren durch Motoren für Schleichfahrt ersetzt und leistungsfähigere Batterien eingebaut. Diese Variante war relativ teuer, weshalb die GUPPY IA-Modernisierung entwickelt wurde, die bei zehn Booten durchgeführt wurde. Äußerlich war diese Modernisierung der GUPPY II sehr ähnlich. Allerdings wurden die Maschinen und Batterien nicht neu angeordnet, nur verbesserte Batterien eingebaut. Der GUPPY IA-Umbau war nicht nur billiger, sondern war auch im Unterhalt einfacher und geräumiger. Becuna ist das einzige erhaltene Boot der GUPPY IA-Variante.

19 weitere Boote erhielten eine ähnliche Modernisierung im Rahmen des GUPPY IIA-Programms. Neun der Boote erhielten noch die GUPPY III-Modernisierung, wofür die Boote u.a. verlängert wurden. Eine billigere Modernisierungsvariante war das 30 Boote umfassende Fleet Snorkel-Programm, in dem die Boote nur einen neuen Turm mit Schnorchel und Mast mit passiven Sensoren erhielten.

Becuna ist 95,0 m lang, 8,3 m breit und verdrängte im modernisierten Zustand 1859 t (aufgetaucht) bzw. 2479 t (getaucht). Der Antrieb erfolgte durch vier Dieselmotoren und vier Elektromotoren, womit über Wasser 17,3 kn und unter Wasser 15 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 79-84 Mann, die Bewaffnung aus zehn 53,3-cm-Torpedorohren, für die 24-28 Torpedos mitgeführt wurden.

Becuna wurde 1943-44 von der Electric Boat Company in Groton gebaut. Sie fuhr während des Zweiten Weltkriegs fünf Einsätze und versenkte zwei japanische Tanker. Sie blieb nach dem Krieg im Dienst, erhielt 1950-51 die GUPPY IA-Modernisierung und diente weiter bis 1969. 1973 wurde sie aus der Marineliste gestrichen und wurde 1976 Museumsschiff neben dem Geschützten Kreuzer Olympia (Fotogalerie) in Philadelphia. Seit 1996 gehört sie zum Independence Seaport Museum und ist heute noch Museumsschiff.

Die Becuna besichtigte ich im Juni 2017:

 

Weitere Fotogalerien aus dem Independence Seaport Museum:

Lars