Dänisches U-Boot Springeren (oder Spækhuggeren) 1985

Quelle: Forsvarsgalleriet

Modell: Delfinen class waterline x2
Hersteller: SNAFU auf Shapeways
Maßstab: 1/700
Material: 3D-Druck (Smooth Fine Detail Plastic-Qualität), zwei Wasserlinienmodelle enthalten
Art.Nr.: - (552A78B2D)
Preis: 10,26 €

Das Original

Die vier 1954-64 gebauten U-Boote der Delfinen-Klasse waren die letzten in Dänemark entworfenen U-Boote. Die dänische Marine verfügte von 1909 an über U-Boote, 2004 wurde die U-Boot-Waffe aber abgeschafft und alle verbliebenen Boote außer Dienst gestellt. Die Entwicklung der verschiedenen dänischen U-Boot-Klassen war von 1909 bis zur 1938-42 in Dienst gestellten H-Klasse relativ kontinuierlich. Allerdings wurden alle dänischen U-Boote 1943 selbst versenkt, so dass es nach dem Zweiten Weltkrieg neue Boote brauchte. Als Übergangslösung wurden drei britische U-Boote der U- bzw. V-Klasse ausgeliehen, aber diese wurden primär als Schulboote gesehen, da sie, wie die meisten U-Boote des Zweiten Weltkriegs, für die Fahrt über Wasser optimiert waren und nur eine geringe Mobilität unter Wasser hatten. Wegen des Aufkommens von mit Radar ausgerüsteten U-Jagdflugzeugen, die ein Aufladen der Batterie an der Oberfläche zu riskant machten, waren solche U-Boote nicht mehr für Kriegseinsätze geeignet. Deshalb wurde eine neue Klasse, die Delfinen-Klasse, entwickelt. Diese war in Bezug auf die Rumpfform und den Antrieb für die Fahrt unter Wasser optimiert.

Obwohl die dänische Marine keine Erfahrung mit dem Entwurf solcher U-Boote hatte, erwies sich die Delfinen-Klasse als gelungen. Die ersten drei Boote - Delfinen (S 326), Spækhuggeren (S 327) und Tumleren (S 328) - wurden komplett aus dem dänischen Haushalt bezahlt. Das letzte U-Boot, Springeren (S 329), wurde mit US-amerikanischer Unterstützung gebaut, war aber bis auf den verbesseren Sonar mit den drei früheren Booten identisch. Die U-Boote waren für den Einsatz von verschiedenen Varianten des deutschen G7a-Torpedos (in dänischen Diensten als T 1 bezeichnet) ausgelegt, von denen Dänemark größere Bestände aus der Beute der Alliierten erhielt. Sie konnten aber auch für britische Mk-8-Torpedos umgerüstet werden. In den 1960ern wurden drahtgesteuerte Torpedos (T1T) eingeführt, so dass die Boote bis in die 1980er genutzt werden konnten. Auf die Delfinen-Klasse folgten zwei 1970 fertiggestellte Boote der Narhvalen-Klasse, die zwar von der Marinewerft Kopenhagen (Orlogsværftet) gebaut wurden, aber auf dem Entwurf der deutschen Klasse 205 beruhten. Die Delfinen-Klasse wurde um 1990 durch drei ehemals norwegische U-Boote der Klasse 207 (Kobben-Klasse) ersetzt, die in Dänemark als Tumleren-Klasse bezeichnet wurde. Zudem wurde 2001-04 das schwedische U-Boote Näcken ausgeliehen, um dessen außenluftunabhängigen Antrieb zu testen, und diente als Kronborg. Von den dänischen U-Booten sind drei als Museumsschiffe erhalten: die Springeren der Delfinen-Klasse in Aalborg und die Springeren und Sælen der Tumleren-Klasse in Langeland bzw. Kopenhagen.

Die Delfinen-Klasse war 53,9 m lang, 4,7 m breit und verdrängte 575 t (aufgetaucht) bzw. 650 t (getaucht). Die Besatzung bestand aus 33 Mann. Als Bewaffnung waren vier 53,3-cm-Torpedorohre vorhanden, für die acht Torpedos mitgeführt wurden.

Die vier U-Boote der Delfinen-Klasse wurden 1954-64 von der Orlogsværft in Kopenhagen gebaut. Sie wurden überwiegend in der Ostsee eingesetzt, selten auch in der Nordsee und im Atlantik. Zwei der Boote wurden Anfang der 1980er außer Dienst gestellt: Tumleren (1981) und Delfinen (1983), die anderen beiden folgten 1989 (Spækhuggeren) und 1990 (Springeren). Die ersten drei Boote wurden abgewrackt, nur Springeren ist erhalten und kann in Aalborg im Museum "Springeren - Maritimt Oplevelsescenter" besichtigt werden.

Der Bausatz

SNAFU auf Shapeways bietet einen Satz von 3D-gedruckten Modellen der Delfinen-Klasse an, in dem zwei Wasserlinienmodelle enthalten sind (siehe hier). Vom selben Hersteller ist auch ein Vollrumpfmodell der Klasse erhältlich (siehe hier).

Die Modelle sind von der Form und den Abmessungen maßstabsgetreu. Die Detaillierung ist gut, die Oberflächenqualität ist ok. Es sind nur leichte Stufen vorhanden, die man mit etwas vorsichtigem Schleifen schnell entfernen kann.

Hier noch Fotos mit einigen anderen U-Boot-Klassen, die es auch von SNAFU auf Shapeways gibt: der Klasse 209/1200 (z.B. griechische Poseidon-Klasse) und die Klasse 212A (im Dienst bei der deutschen und italienischen Marine sowie für die norwegische Marine in Auftrag).

Den gedruckten Modellen liegt keine Anleitung bei. Allerdings muss man auch nur noch die Ausfahrgeräte ergänzen. Die dänischen U-Boote der Epoche waren schwarz gestrichen.

Hier noch ein gebautes Modell der Springeren:

Von den anderen dänischen U-Booten aus der Zeit zwischen 1945 und 2004 gibt es im Maßstab 1/700 die U-Klasse von HP Models bzw. Mikrostocznia, die Narhvalen-Klasse (Klasse 205) von NNT (siehe Bausatzbesprechung), die Tumleren-Klasse (Klasse 207/Kobben-Klasse) von Bilmodel Makers und die Kronborg von OKB Grigorov, d.h. alle Klassen sind erhältlich.

Quellen

Fazit

Mit den 3D-gedruckten Modellen der Delfinen-Klasse von SNAFU auf Shapeways wird eine Lücke geschlossen. Nun können alle dänischen U-Boote der letzten 70 Jahre im Maßstab 1/700 gebaut werden. Für einen relativ günstigen Preis bekommt man zwei gute Modelle. Mit etwas Nacharbeit und Ergänzen der Ausfahrgeräte ist ein schönes U-Boot-Modell möglich.

alt empfehlenswert

Lars