Fregatte Mărășești Titelbild

Modell: Romanian Frigate F111 "Marasesti"
Hersteller: Masters of Military
Maßstab: 1/700
Material: 3D-Druck (Smooth Fine Detail Plastic-Qualität)
Art.Nr.: 4K3UQD7GR
Preis: 87,38 € (Tane Fine Detail Plastic-Qualität)

Das Original

Die rumänische Fregatte Mărășești (F111) geht auf die Politik Ceaușescus zurück, der eine rumänische Schiffbauindustrie aufbauen wollte. Das Schiff wurde ursprünglich als Leichter Hubschrauberkreuzer geplant und 1978-86 gebaut. Der Entwurf sollte rein rumänisch sein, aber die Waffen und Sensoren mussten aus der Sowjetunion importiert werden, wobei die modernsten Systeme nicht zugänglich waren. Aufgrund geringer Erfahrungen im Marineschiffsbau war der Entwurf nicht gelungen: Das Schiff im ursprünglichen Zustand war sehr toplastig, weshalb es stark modifiziert werden musste.

Bei dem Umbau 1988-92 wurden die Anti-Schiffsraketen ein Deck tiefer auf das Oberdeck verlegt und die Masten in der Höhe verringert. Sie erhielt neue U-Jagd-Raketenstarter, neue Nahbereichsabwehrgeschütze und zusätzliche Sensoren. Sie erhielt außerdem Flugabwehrraketen, aber nur Kurzstreckenraketen. In den 2000ern wurde die Elektronik modernisiert. Die ursprünglichen zwei IAR 316B (Alouette III)-Hubschrauber wurden durch einen IAR 330 Puma Naval ersetzt.

Die Mărășești ist 144,6 m lang, 14,8 m breit und verdrängt 5790 t. Der Antrieb besteht aus vier Dieselmotoren mit insgesamt 33.760 PS, womit 27 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 227 Personen.

Bewaffnung
4 x 7,6 cm L/59 AK-726 (zwei Zwillingstürme)
4 x 3 cm AK-630M (Einzellafetten)
8 Anti-Schiffsraketen des Systems P-20 M (vier Zwillingsstarter für P-21 und P-22-Raketen)
2 Fasta-4M/2-Vierfach-Flugabwehrraketenstarter (für 9K32M Strela-2M-Flugabwehrraketen; noch an Bord?)
2 RBU-6000-U-Jagd-Raketenstarter (zwei Zwölffach-Starter)
6 x 53,3 cm-Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für 53-65K- oder SET-53-U-Jagd-Torpedos)
1 IAR 330 Puma Naval Bordhubschrauber

Mărășești wurde 1978-86 von der Marinewerft 2. Mai in Mangalia als Muntenia gebaut und ursprünglich als Leichter Hubschrauberkreuzer klassifiziert. 1990 wurde sie zum Zerstörer umklassifiziert und erst Timișoara und dann in Mărășești umbenannt. Nach dem Umbau wurde sie nach und nach einsatzfähig. Obwohl das Schiff 1993 zum Verkauf angeboten wurde, blieb es im Dienst und war bis 2004 Flottenflaggschiff. 2001 wurde sie zu Fregatte umklassifiziert. Mărășești ist in Dienst, Teil der 56. Fregattenflottille und hat als Heimathafen Constanța.

Der Bausatz

Masters of Military hat schon wiederholt Fregatten aus dem Kalten Krieg herausgebracht, die es ansonsten von keinem Hersteller gab, so auch hier die rumänische Fregatte Mărășești. Der Bausatz stellt etwa den Bauzustand ab ca. 2000 dar. Wenn man das Modell erhält, ist man von den Abmessungen doch etwas überrascht - sowohl von der Länge als auch der Höhe.

Der Bausatz besteht aus einem gedruckten Teil, wobei einige Kleinteile innen in den Rumpf gedruckt wurden (siehe unten). An den Rumpf selbst sind schon die Aufbauten und viele Systeme angedruckt. Die Druckqualität bei Shapeways bei diesem Modell war nicht so gut. Auf den Decks finden sich diverse Reste des Drucksprozess (im "Schatten" von Erhebungen), die man versäubern muss. Auch die Rumpfseiten muss man verschleifen. Die Detaillierung des Modells ist ansonsten sehr gut. Die Vorteile des 3D-Druckverfahrens werden genutzt, so z.B. bei dem offenen Bereich unter dem Hubschrauberdeck. Die Fotos zeigen ein nicht versäubertes, aber grundiertes Modell:


Im Vergleich zu den Fotos wirken beim Original zwei Bereich etwas anders:

  • auf dem Aufbautendeck unter der Brücke gibt es hinter den RBU-6000-Startern eine geschlossene Reling. Auf dem Modell ragt diese weiter nach vorne als auf dem Fotos (oder das Deckshaus ist länger).
  • das Hubschrauberdeck scheint etwas höher als das restliche Oberdeck angeordnet zu sein, zumindest gibt es hinter den hinter Anti-Schiffsraketenstartern auf den Fotos eine kleine Stufe.

Bei meinem Exemplar fehlen bei den AK-630M-Geschützen an Steuerbord die Rohre - ich vermute, dass ich diese versehentlich abgebrochen habe.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Original noch die Fasta-Flugabwehrraketenstarter an Bord hat. Auf den Fotos konnte ich diese nicht ausmachen, am Modell sind sie auch nicht dargestellt.

Im Rumpf findet man die beiden AK-726-Türme, Beiboote und die beiden Masten. Die beiden Gittermasten sind durchbrochen gedruckt, aber wegen der Richtlinien von Shapeways sind die Streben relativ dick dargestellt. Hier muss man sich fragen, ob man diese Teile selbst feiner herstellen will bzw. kann. Den MR-302 ("Strut Curve")-Radar auf dem Großmast findet man eventuell als Fotoätzteil, vielleicht findet man auch Messingrohre für die AK-726-Türme.


Ein IAR 330 Puma Naval Bordhubschrauber liegt nicht bei. L'Arsenal hat einige Varianten des Puma im Angebot, die sich aber u.a. durch die Filter vor den Triebwerkseinläufen von den rumänischen Marinehubschraubern unterscheiden.

Die Anleitung

Bei Shapeways sind keine Anleitungen enthalten. Allerdings zeigt Masters of Military zwei Grafiken eines kompletten Modells


Die rumänische Marine benutzt ein etwas dunkleres Grau. Die Decks sind entweder in der gleichen Farbe wie die vertikalen Flächen bemalt oder in einer sehr ähnlichen Farbe. Die Rumpfnummer (F 111) und die Markierungen für das Hubschrauberdeck muss man sich selbst organisieren.

Quellen

Fazit

Masters of Military kann man für seine Auswahl der Vorbilder immer wieder hervorheben und auch dieses Modell dürfte eine gute Grundlage für ein Modell darstellen. Die Druckqualität von Shapeways war hier nicht optimal. Es gibt auch zwei Punkte, die mir als Unterschied zum Original aufgefallen sind. Es stellt sich dazu die Frage, wie man die Gittermasten darstellt. Insgesamt ist der Bausatz, insbesondere wegen der Vorbildauswahl und der überwiegend guten Qualität

empfehlenswert


Lars