Meteoro-Klasse Deckelbild

Modell: "Meteoro" Class OPV
Hersteller: Iberia Models
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: ACS-01
Preis: 40 € (plus 10 € Versand, bei Iberia Models)

Das Original

Die spanischen Patrouillenschiffe der Meteoro-Klasse, von denen von 2009-19 bisher sechs Schiffe gebaut wurden, werden auch Buques de Acción Marítima (BAM, maritime Aktionsschiffe) genannt. Die Meteoro-Klasse soll zur Überwachung der spanischen ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) dienen sowie die Kampfschiffe bei Einsätzen entlasten, für die auch leichter bewaffnete Schiffe ausreichen (z.B. Seeraumüberwachung oder Jagd auf Piraten). Die Klasse ist stark automatisiert und mit relativ guten Sensoren ausgerüstet. Die Bewaffnung beschränkt sich nur auf Geschütze, es ist aber ein Hubschrauberhangar vorhanden. Von der Größe entsprechen sie Korvetten oder kleinen Fregatten und sind somit wesentlich geräumiger und seetüchtiger als frühere Einheiten.

Ursprünglich war geplant, dass mit den Schiffen der Meteoro-Klasse die älteren Patrouillenschiffe der Barceló-, Anaga-, Conejera-, Toralla- und Descubierta-Klasse zu ersetzen. Zusätzliche Varianten sollten das Forschungsschiff Las Palmas, das Aufklärungsschiff (Spionageschiff) Alerta (ex Jasmund der Volksmarine) und das Bergungsschiff Neptuno ersetzen. Bisher wurden zwei Chargen gebaut: 2009-12 wurden vier Schiffe, Meteoro (P-41), Rayo (P-42), Relámpago (P-43) und Tornado (P-44). 2016-19 folgten zwei weitere, Audaz (P-45) und Furor (P-46), die einen vergrößerten Hangar für die Festrumpfschlauchboote haben. Las Palmas und wahrscheinlich Neptuno (auch Alterta?) werden wohl doch nicht durch Varianten der Meteoro-Klasse, sondern durch Entwürfe beruhend auf zivilen Rümpfen ersetzt werden.

Die Meteoro-Klasse ist 93,9 m lang, 14,2 m breit und verdrängt 2670 t. Der Antrieb erfolgt durch zwei Dieselmotoren mit 12.200 PS oder vier Dieselgeneratoren mit 3590 PS, die zwei Strommotoren mit 2040 PS antrieben. Die Höchstgeschwindigkeit ist 20,5 kn. Die Besatzung besteht aus 34-46 Personen (ohne oder mit Hubschrauber, bis zu 86 können untergebracht werden).

Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 OTO Melara-Geschütz
2 x 2,5 cm M242 Bushmaster-Geschütze
2 x 1,27 cm Browning M2QCB-Maschinengewehre
1 Bordhubschrauber (AB-212, Hughes 500, SH-60 oder SH-3, zukünftig NH-90)

Meteoro, Rayo, Relámpago und Tornado wurden von Navantia in San Fernando-Puerto Real gebaut und haben Las Palmas als Heimathafen. Audaz und Furor wurden von Navantia in San Fernando-Puerto Real bzw. Ferrol gebaut und sind in Cartagena stationiert. Meteoro hat neben den normalen Aufgaben auch schon drei Mal an Operation Atalanta im Indischen Ozean teilgenommen.

Der Bausatz

Iberia Models ist ein relativ neuer Kleinserienhersteller, der im Maßstab 1/700 und 1/350 Bausätze spanischer Schiffe herausbringt. Der Bausatz der Meteoro-Klasse ist der erste im Maßstab 1/700. Der Hersteller kann auf Facebook oder über Email erreicht werden.

Der Rumpf ist von der Form und den Abmessungen vorbildgetreu. Das Resin ist von der Farbe her nicht leicht zu fotografieren, zumindest mit meiner Kamera. Der Rumpf ist komplett mit dem Aufbau gegossen und gut detailliert, z.B. die Innenseiten des Schanzkleids vorne und achtern sowie die Beiboothangars. Das Urmodell wurde gedruckt. Man sieht an der Vorderseite des Brückenaufbaus etwas die gedruckte Struktur, ich vermute aber, dass das nach der Bemalung nicht mehr sichtbar sein wird. Die Gussqualität ist überwiegend gut. Bei meinem Exemplar muss man eine Luftblase im Steven korrigieren und etwas an der Wasserlinie nacharbeiten.

Von der Form der Beibootbuchten kann man nur die vier Schiffe der ersten Charge bauen, also Meteoro, Rayo, Relámpago und Tornado.

Die sonstigen Kleinteile umfassen die Geschütze, Antennen, Mast, Beiboote, Rettungsinseln und einen Kran. Die Teile sind gut gemacht, einige dürften aber schwer von Grat trennen zu sein, z.B. das Rohr des 7,62-cm-Geschütz oder der Mast. Das Rohr kann man durch ein gedrehtes Messingrohr von Master ersetzen, für den Mast liegen auch alternative Fotoätzteile bei. Die Flaggstenge bei meinem Exemplar ist abgebrochen, kann aber leicht durch ein Metallteil ersetzt werden. Die beiden Niedergänge hinten am Hubschrauberdeck liegen auch alternativ als Fotoätzteile bei.

Ein Hubschrauber liegt nicht bei. Den Schiffen ist meistens keiner zugeteilt. Die spanische Marine verfügt über AB-212, SH-3D Sea King, Hughes 500, SH-60B Seahawk und zukünftig über NH-90. AB-212 sind wahrscheinlichste Kandidaten bei Einsätzen wie bei der Operation Atalanta, diese gibt es z.B. von SNAFU. Auf den Kanaren sind H-215 und AS-332 der spanischen Luftwaffe als Such- und Rettungshubschrauber stationiert, die auch mit den dort stationierten Schiffen der Meteoro-Klasse zusammenarbeiten und auf ihnen landen können, aber nicht in den Hangar passen.

Die Fotoätzteile

Die Fotoätzteilplatine umfasst u.a. die Reling auf den Aufbauten, die Netze am Hubschrauberdeck, Teile für den Mast, Details für die Beiboote sowie deren Lager und Kran.

Der Hersteller empfiehlt, die Reling auf der Seite mit der Eingravierung nach unten zu biegen.

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder umfassen die Kennnumern für Meteoro (P-41), Rayo (P-42), Relámpago (P-43) und Tornado (P-44), die Hubschrauberdeckmarkierungen, Warnkreise sowie eine Flagge. Das Grau der Kennnummern ist nicht ganz gleichförmig gedruckt.

Der Hersteller empfiehlt die Abziehbilder möglichst fein auszuschneiden, da sie auf einem gemeinsamen Trägerfilm gedruckt sind.

Die Anleitung

Die Anleitung umfasst einen Text über die Originale auf Spanisch und Englisch, eine perspektivische und eine Planzeichnung, die die Positionen der Resin- und Fotoätzteile sowie der Abziehbilder markieren. Die Anleitung sollte für erfahrenere Modellbauer ausreichen.

Angaben für die Bemalung fehlen, hier muss man sich an Fotos orientieren.

Quellen

Fazit

Das Erstlingswerk von Iberia Models im Maßstab 1/700, die spanischen Patrouillenschiffe der Meteoro-Klasse, ist ein vielversprechender Start. Der Bausatz ist wegen der enthaltenen Fotoätzteile und Abziehbilder vollständig. Die Qualität der Teile ist überwiegend gut. Bei einigen Resinteilen dürften die alternativen Fotoätzteile leichter zu handhaben sein, insbesondere im Falle des Masts. Ich hoffe, dass der Bausatz sich ausreichend verkauft, so dass von diesem Hersteller weitere Bausätze von Schiffen der spanischen Marine erscheinen werden. Insgesamt ist der Bausatz

empfehlenswert

Lars