Seitentitel

(Umschlagbild des Baubogens, gebaut mit Lasercut-Satz)

Modell: Peilschiff Zenit
Hersteller: Hamburger Modellbaubogen Verlag (HMV)
Maßstab: 1:250
Material: Karton
Art.Nr.: 3430
Preis: 8.99EUR, beim HMV

Das Original

Bei der Seevermessung wird der unter Wasser liegende, nicht einsehbare Teil der Erdoberfläche erfasst und dargestellt. Beim sogenannten "Peilen" werden die Wassertiefen gemessen, die Positionen bestimmt, an denen die Messungen vorgenommen wurden und die dazugehörige Zeit registriert. Zur Durchführung von Peilungen sind Vermessungsschiffe wie das Peilschiff Zenit erforderlich. Es handelt sich bei dem Neubau um eine bewährte Fassmer-Konstruktion, die bereits in ähnlicher Form 1998 und 1999 für die Wasser- und Schifffahrtsämter (WSA) Emden und WSA Wilhelmshaven realisiert wurde und seitdem erfolgreich im Einsatz ist. Der Erfolg dieser Schiffe begründet sich in den guten Seegangs- und Manövriereigenschaften durch eine optimale Anpassung an die Seegangsverhältnisse im Einsatzgebiet, wie auch durch ein Höchstmaß an Sicherheit und hohe Wirtschaftlichkeit.

Mit der Indienststellung der Zenit im WSA Bremerhaven wurde das in Zusammenarbeit mit dem WSA Bremen (hier Indienstellung des Vermessungsschiffes Nadir im Jahr 2003) entwickelte Peilkonzept für die Durchführung der Peilaufgaben auf der Bundeswasserstrasse Weser (mit­­ Nebenflüssen) umgesetzt. Mit dieser Maßnahme sollte der bisherige Fahrzeugbestand von vier Vermessungseinheiten auf zwei Fahrzeuge gesenkt werden und gleichzeitig der Personalaufwand von bislang zwölf Mann Stammbesatzung auf nun sechs Mann gesenkt werden (je Schiff drei Mann Stammbesatzung). Die Zenit übernimmt dabei die Aufgaben, auch bei widrigem Wetter und Seegang zu vermessen. Als "Tiefgänger" ist sie bestens für die Vermessung der Außenweser geeignet, kann jedoch insbesondere die flachen Gebiete der Unterweser nicht bearbeiten. Hierfür ist seit Mai 2003 die Nadir beim WSA Bremen im Einsatz.

Zu den Aufgaben der Zenit gehören:

Der Entwurf des Schiffes wurde als Multi-Knickspant realisiert. Mit einer Festpropelleranlage und einem speziellen Flossenruder verfügt das Schiff über einen sehr stabilen Geradeauslauf, was für die Peilung unerläßlich ist. Durch die Bugstrahlanlage hat die Zenit hervorragende Manövriereigenschaften. Zusätzlich zum Fahrstand befindet sich auf der Brücke das komplett eingerichtete Vermessungsbüro. (Quelle des Textes: Internetseite HMV)

 

Der Baubogen

 

altaltalt
 

Der Bogen ist typisch für einen Kartonbausatz; im A4-Format und geheftet. Auf der Umschlagsinnenseite findet man die Geschichte und technische Daten des Originals. Weiter geht es dann mit grundsätzlichen Hinweisen zum Kartonmodellbau und eine Symbolerläuterung, dann folgt die eigentliche Anleitung, und die innersten beiden Blätter sind der eigentliche Bausatz. Ja, das Schiff hat gerade auf zwei A4-Seiten Platz, es misst auch nur 12cm in der Länge. Der Druck ist tadellos, die Farben sind satt und scharf. Vom Gefühl her könnte das schwarz etwas kräftiger sein, so ist es eher ein sehr dunkles grau. Wie im Kartonbau üblich kann der Detaillierungsgrad vom Erbauer selbst gesteuert werden. Man kann bestimmten Teile durch Aufdoppelungen mehr Tiefe geben. Bei diesem Bausatz ist auch das Interieur der Brücke vorhanden, für die mutigeren Bauer. Das wertet das Schiff ungemein auf, aber die Teile sind dann schon sehr klein. Auf der Umschlaginnenseite sind schliesslich die Lasercut-Teile abgebildet, der Rest ist Werbung in eigener Sache.


altaltalt

 

Optional: Lasercut-Teile

Zu diesem Modell gibt es einen Satz farbiger Lasercut-Teile, den ich aber nicht beschafft habe (und daher nicht Teil der Bausatzvorstellung ist). Dieser Bogen kostet so viel wie der Bogen des Schiffes, und beinhaltet die Teile, die aufgrund der Filigranität schlecht ausgeschnitten werden können. Namentlich die Reling profitiert davon, aber auch Schanzkleidstützen oder Treppen sehen mit dem Lasercut-Satz feiner aus. Der Satz kann hier angesehen werden.

 

Die Anleitung

Die Anleitungen sind etwas anders als bei den Plastikmodellen, aber man kommt gut damit zurecht. Die Position der Teile zueinander ist gut erläutert, und bei etwas komplexeren Formen sind auch Schnitt-Diagramme oder Explosionszeichnungen abgebildet. Es geht ja hier darum zuerst die Teile aus einem flachen Stück Karton zu formen, bevor man sie verbauen kann. Hier leistet die Anleitung gute Dienste, aber etwas räumliches Vorstellungsvermögen ist sicherlich von Vorteil. Der Bau ist in 8 Bauschritten auf zwei Seiten erläutert, die (optionale) dritte Seite zeigt im Detail die Inneneinrichtung der Brücke. Schön wären noch Farbangaben (in RAL), damit man bei färben der Schnittkanten nicht gross raten muss.

altaltalt

Links

Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven: die Zenit

 

Fazit

Schönes Modell eines kleinen, modernen Arbeitsschiffes. Man soll sich nicht von der Grösse täuschen lassen, das Modell ist für den Anfänger eine echte Herausforderung.

alt empfehlenswert


Alex