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Titel: The History of the French Frigate 1650-1850
Verlag: Jean Boudriot Publications
Autor: Jean Boudriot
Umfang: 416 Seiten mit schwarz-weißen Photos, Bildern und Plänen
Erscheinungsdatum: 1993
ISBN: 0-948864-15-X
Preis: 133 – 150 €

Inhalt

Diese englische Übersetzung der französischen Originalausgabe aus der Edition Ancre beschreibt die französischen Fregatten von den Zweideckern (Schiffs-Fregatten 1. Ordnung und 2. Ordnung) und Leichten Fregatten des 17. Jahrhunderts bis zu den letzten Segelfregatten. Das Buch ist großformatig und fest gebunden.

Gegliedert ist das Buch in folgende Kapitel

  • General considerations
  • I: Ship-frigates
  • II: Light frigates
  • III: 8-pounder frigates
  • IV: La Renomée
  • V: 12-pounder frigates (plus Exkurs über Unterwasserschutz)
  • VI : La Belle-Poule
  • VII : 18-pounder frigates
  • VIII : La Vénus
  • IX: 24-pounder frigates
  • X: 30-pounder frigates
  • XI: Comparative tables
  • XII: A study in evolution: Internal arrangements; Armament; Carved work and decoration; Mast and spars; Sails; Other innovations 1820-1840; Photographs of frigate models
  • Alphabetical list of frigates, 1650-1850
  • General index

Die Kapitel über die einzelnen Schiffstypen (Ship-frigates, Light frigates …) bestehen jeweils aus einer Einleitung und einer Liste aller Schiffe. Der Rest des Kapitals hangelt sich dann an Plänen und Bildern entlang, die jeweils in einzelnen voneinander unabhängigen Abschnitten beschrieben werden. Die Kapitel sind so etwas unübersichtlich.

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Bei den frühesten Schiffen gibt es nur Rekonstruktionen, später findet man dann viele Originalpläne. Letztere stammen nicht nur aus französischen Quellen, es sind auch zahlreiche Pläne von Fregatten nach der Erbeutung durch die Royal Navy zu sehen.

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Bei einzelnen Kapiteln wird ein bestimmtes Schiff noch mal detaillierter vorgestellt. Bei den Zweideckern (Ship-frigates) ist es die La Néréide, eine 42-Kanonen-Fregatte 1. Ordnung, die 1722 von Joseph Ollivier gebaut wurde. Gezeigt werden zeitgenössische Pläne der Bug- und Heck-Dekoration sowie ein Längs- und Querschnitt, wobei letztere sehr detailliert diskutiert werden. Als Beispiele für die 8-, 12- und 18-Pfünder-Fregatten sind jeweils Zeichnungen aus den Monographien der La Renommée (1744), La Belle-Poule (1765) bzw. La Vénus (1781) enthalten (diese Zeichnungen finden sich nicht in der französischen Originalausgabe). Diese Zeichnungen sind groß über zwei Seiten gedruckt, so dass die Details sichtbar sind. Leider verschwindet jeweils die Mitte der Zeichnung in der Falte zwischen den Seiten und die Pläne sind damit für den Modellbauer nur von eingeschränktem Wert.

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Neben den Plänen sind die Kapitel über die einzelnen Schiffstypen mit zeitgenössischen Bildern/Zeichnungen illustriert, anhand derer weitere Merkmale diskutiert werden.

Im Anschluss an die Kapitel über die einzelnen Schiffstypen folgt ein Kapitel mit Vergleichstabellen, u.a. in Bezug auf die zeitliche Entwicklung, Größenvergleiche, Feuerkraft und Kosten.

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Im Kapitel XII wird dann auf die Entwicklung der inneren Aufteilung (plus vieler Deckspläne); der Bewaffnung (plus Zeichnungen der verschiedenen Geschütze und Lafetten); der Dekoration an Bug und Heck (plus Originalpläne von diversen Beispielen); der Masten und Segeln (plus Tabellen und Zeichnungen) sowie diverser anderer Neuerungen eingegangen. Es folgen viele Detailphotos von zeitgenössischen Modellen, die die Entwicklung eindrucksvoll dokumentieren. Der Anhang besteht aus einer alphabetischen Liste aller Fregatten und einem Index.

Auf erbeutete Fregatten wird nicht eingegangen. Genauso fehlen die zu Fregatten rasierten Linienschiffe mit Ausnahme von Minerve, Guerrière, Amphitrite und Pallas, die zwischen 1821 und 1832 umgebaut wurden und die Grundlage für die Entwicklung der 30-Pfünder-Fregatten bildeten. Auffallend ist auch, dass die Pomone, die nach ihrer Erbeutung als Typschiff für eine ganze Serie von britischen 24-Pfünder-Fregatten diente, hier nur in einer Liste der 18-Pfünder-Fregatten aufgezählt wird.

Fazit

Das Buch ist definitiv das Standardwerk über französische Segelfregatten. Besonders hervorzuheben ist, dass nicht nur auf die echten Fregatten eingegangen wird, sondern auch die als Fregatten bezeichneten Zweidecker des 17. und 18. Jahrhunderts beschrieben werden. Das Buch stoppt auch nicht am Ende der Napoleonischen Kriege, sondern auch die letzten Segelfregatten sind enthalten. Der Leser findet hier auch eine wahre Fundgrube an Zeichnungen von den typischen Originalplänen bis hin zu selten zu sehenden Plänen von Decks und Details wie Pumpen und Ankerwinden. Negativ wären der etwas unübersichtliche Aufbau, das Fehlen der erbeutenden Fregatten und der meisten Rasée, der Druck mancher Pläne über zwei Seiten und der sehr hohe Preis. Angesichts des Preises muss jeder selbst entscheiden, ob sich das Buch für ihn lohnt. Als Standardwerk finde ich es

alt EMPFEHLENSWERT

Lars